ANA
Benchmark Destinationen

Stärken/Schwächen auf Knopfdruck Geschärfter Blick über den Tellerrand

Print-Ausgabe 26. Februar 2016

Die Saalfelden-Leogang Touristik setzt auf das neue Analyse-Tool „Benchmark Destinationen“ – die Erkenntnisse waren zum Teil überraschend

Im Herbst vorigen Jahres brachte MANOVA mit dem Webmark-Tool „Benchmark Destinationen“ ein neues Steuerungsinstrument auf den Markt (T.A.I. berichtete darüber). Jetzt liegen erste Erfahrungswerte vor. In der vorigen Ausgabe brachte T.A.I. ein Interview mit Lukas Krösslhuber, Geschäftsführer des TVB Wilder Kaiser. Jetzt zieht Marco Pointner, Geschäftsführer der Saalfelden-Leogang Touristik (Touristikjahr 2014/2015 knapp 883.000 Nächtigungen, plus 6,8 Prozent), ein erstes Resümee – auch über die Kosten/Nutzen-Relation.

Marco Pointner – er startete seine Karriere im Marketing bei den Gasteiner Bergbahnen, war danach fünf Jahre Prokurist sowie Marketing- und Salesleiter in Zell am See-Kaprun, absolvierte berufsbegleitende Studien an der Universität St. Gallen sowie an der Donau Uni Krems und ist seit Oktober 2015 Geschäftsführer der Saalfelden-Leogang Touristik – arbeitet „schon sehr lange und intensiv mit MANOVA zusammen.“ Auf seine Initiative hin zählt die Saalfelden-Leogang Touristik zu den ersten Destinationen in Österreich, die das neue „Benchmark-Tool“ aktiv einsetzen.

„Ich bin überzeugt, dass eine erfolgreiche Destinationsentwicklung nur möglich ist, wenn man sich und seine Gäste bestens kennt“, betont Marco Pointner im Gespräch mit T.A.I. „Neben der Marktforschung sollte man sich deshalb auch mit statistischen Daten beschäftigen, um grundlegende Analysen durchführen zu können, und daraus strategische Ableitungen und Strategien zu entwickeln.“

Anfangs hegte Pointner gegenüber dem „Benchmark-Tool“ noch Zweifel: „Mein erster Gedanke war, dass ich meine Beherbergungsstatistik ohnehin verfügbar habe.“ Nach einem ersten Blick ins Tool ist ihm bewusst geworden, „dass das so zu kurz greift: hier habe ich alle meine Daten jederzeit auf Knopfdruck zur Verfügung, informativ visualisiert und damit einfach viel schneller für Entscheidungen parat.“ Dazu komme der Aspekt, „dass man die Entwicklung bei uns auch sofort zu dem für mich relevanten Benchmark-Set analysieren kann. Und genau das braucht es, um gezielt zu lernen und sich zu entwickeln.“ Als sehr hilfreich empfindet Pointner, „dass das alles für jeden Herkunftsmarkt oder jede Unterkunftsart auf Knopfdruck funktioniert.“

Einige Erkenntnisse der aus dem „Benchmark-Tool“ in den ersten Monaten gewonnenen Daten waren durchaus überraschend. Pointner: „Das fängt schon bei scheinbar banalen Dingen an, etwa wie toll sich unsere Auslastung im Sommer gegenüber anderen Bergdestinationen in den letzten 10 Jahren entwickelt hat. Das war uns bisher nicht so bewusst. Über das Benchmarking sahen wir so unseren Erfolg noch viel klarer.“

Darüber hinaus zeigt das Tool Dinge auf, „bei denen man noch drehen kann, weil andere noch besser liegen“, gesteht Marco Pointner ein. „So haben wir uns die Einzel-Dimensionen der Destinationsstudie im Detail im Benchmark angesehen, um zu lernen, wo wir noch besser werden können. So eine leicht anwendbare Steuerungsmöglichkeit stand uns bisher nicht zur Verfügung. Und natürlich sind diese Daten auch für Sitzungen immer sehr wertvoll, weil sie so schnell und illustrativ zur Verfügung stehen und intern wichtige Arbeitszeit für die Aufbereitung gespart werden kann.“

Verbesserungswünsche gibt es dennoch. Poitner: „Natürlich hätten wir die Zahlen gerne noch früher und sofort. Das liegt aber nicht am Tool. Früher sind die Daten einfach nicht verfügbar. Diesen Punkt kann natürlich auch das MANOVA-Tool nicht ‚ausbaden‘.“ Seine Anregung: „Vielleicht klappt noch eine Unterteilung in unsere Gemeinden, das würden wir uns wünschen.“

Die Kosten/Nutzen-Relation sieht jedenfalls sehr gut aus. „Wenn ich bedenke, wie viel wir bisher an Zeit aufwenden mussten, um nur die grundlegenden Daten verfügbar und visualisiert zu haben … hier haben wir noch viele weitere Informationen und können das zudem wirklich zur Analyse nützen“, zeigt sich Pointner beeindruckt. Den Preis für das Tool hält er für „äußerst fair und sehr überschaubar.“ Durch die einfache Bedienung könne viel Zeit (und somit auch Geld) gespart werden und „obendrein ist ‚Wissen statt vermuten‘ dieses investierte Geld auf alle Fälle wert.“

Seine Empfehlung für andere Regionen: „Destinationen, welche viel Zeit in die Erhebung und Auswertung von statistischen Daten investieren, sind mit diesem Tool gut beraten. Denn neben der Zeitersparnis können daraus zahlreiche weitere nützliche Informationen gezogen werden und somit eine wirkliche Unterstützung für wichtige Managemententscheidungen sein“, so Poitner. Sein Fazit: „Nächtigungen, Auslastung, aber auch Marktanteile sind natürlich eine wichtige Messgröße für uns. Wir sehen nun sofort, wo wir gut performen und wo es gegebenenfalls Handlungsbedarf gibt – und schauen über unseren eigenen Tellerrand.“ 

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