ANA
ÖHV Destinationsstudie

Städte, Berge, Sport & Kultur! Erfolgs-Quartett für den Tourismus

Print-Ausgabe 7. Oktober 2016

Die erfolgreichsten Destinationen Österreichs sind in diesen Bereichen angesiedelt – den größten Sprung nach vorn schafft diesmal das Lavanttal

Es ist die bereits 17. Destinationsstudie der ÖHV (Österreichische Hoteliervereinigung), die zweite nach dem neuen, gemeinsam mit LTOs und Destinationsvertretern ausgearbeiteten und von MANOVA umgesetzten Modell – doch keine hat bisher derart hohe Wellen ausgelöst wie diese. Der Grund liegt in jenen im Zuge der Präsentation in kleinem Rahmen am Rande erwähnten Details über Kärnten und die Region Wörthersee, die von den Medien hoch gebauscht wurden und in weiterer Folge für heftige Reaktionen sorgten.
 
Diese Art der Berichterstattung war nicht nur für die mit Recht aufgebrachten Kärntner Touristiker unerfreulich, sondern auch für die Studie selbst. Denn deren Nutzen steht seit der Neustrukturierung im Vorjahr außer Zweifel. In Kombination mit dem Monitoring-System von MANOVA (Statistik-Tool in WEBMARK) ermöglicht sie den 99 erfassten Destinationen erstklassige Analysen sowie Vergleiche mit der Entwicklung ähnlich positionierter Regionen (Wellness&Kulinarik, Natur&Genuss, Städte&Kultur, Städte & städtisches Umland, See&Berg, Sport&Nachhaltigkeit, Sport&Kultur sowie Sport&Berg in drei Abstufungen).

Für die aktuelle Destinationsstudie wurden die Daten der zurückliegenden drei Tourismusjahre (2012/13 bis 2014/15) herangezogen, wobei das letzte Jahr stärker gewichtet wurde. Indikatoren sind Nächtigungen, Auslastung, der Marktanteil im Vergleich mit ähnlich positionierten Regionen, Saisonalität und Internationalität, ebenfalls in unterschiedlicher Gewichtung sowie unterteilt nach Status Quo bzw. Veränderung. Die maximal erreichbare Punkteanzahl liegt bei 100.

Es ist also ein sehr ausgeklügeltes System. Ergebnis: am besten performen derzeit die Städte (Wien, Innsbruck und Salzburg belegen die Plätze 1 bis 3), ebenso die Kombination Berg&Sport mit Winterschwerpunkt und Sport&Kultur im Sommer. Alle Top-10 Regionen (neben den genannten sind dies Bodensee-Vorarlberg Tourismus, Ötztal, Seefeld, Saalfelden-Leogang, Zell am See-Kaprun, Umgebungsorte Salzburg Stadt sowie Klagenfurt) gehören zumindest einer dieser Gruppen an. Schwer tun sich hingegen die See&Berg-Destinationen, ebenso der gesamte Donauraum (mit Ausnahme der Städte) und Regionen mit Wellness-Schwerpunkt (Wellness&Kulinarik).

Über Top-Performer, Performer, mäßige Performer und schwächere Performer gibt die der Studie beigeheftete Destinationskarte Auskunft. Jede Region ist in dem 132 Seiten starken Buch mit ihren exakten Ergebnissen aufgelistet. Diese haben sich gegenüber der vorjährigen Studie zum Teil kräftig verändert. T.A.I. hat für vorliegende Ausgabe jene Destinationen herausgefiltert, welche mit den größten Punkte-Zuwächsen aufwarten können (siehe Tabelle).

Ergebnis: Unter den Destinationen, die sich am stärksten verbessert haben, befinden sich fünf aus Kärnten, mit dem Lavanttal an der Spitze (um 20 Punkte bzw. 60 Plätze verbessert!), der Region Kärnten Mitte, der Destination Klopeiner See - Südkärnten, Klagenfurt und dem Wörthersee. Stark verbessert haben sich auch das Wipptal und Seefeld.

Was weiterhin nicht in die Studie einfließt, das sind mangels Vorhandensein die Umsatzzahlen der Destinationen. „Es gibt bisher nichts, was man sinnvoll verarbeiten kann“, kritisieren ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer und MANOVA-Chef Klaus Grabler. Ziel ist es deshalb, österreichweit endlich vergleichbare Daten zu erhalten, die bis auf Destinationsebene hinuntergebrochen werden können. Dass dies bislang in Österreich nicht möglich ist, stellt den wirklich unerfreulichen Aspekt rund um die Destinationsstudie dar. 

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