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Coronavirus und Österreichs-Incoming

Schlimmer als SARS? Durch Corona droht 16% Nächtigungs-Minus aus Asien

T.A.I. 24 TOP News

Die Folgen für den Tourismus durch Ausbruch des Coronavirus im Februar 2020 sind groß. Auch für Österreichs Incoming. Nimmt man die SARS-Pandemie 2003 als Maßstab, dürfte es heuer rund 600.000 weniger Nächtigungen aus Asiens-Quellmärkten geben.

Nach Ausbruch von SARS im November 2002 dauerte es fünf Monate, bis das volle Ausmaß Mitte März sichtbar wurde und die WHO (World Health Organisation) Alarm gab. Beim Coronavirus agieren Chinas Behörden erheblich transparenter und schneller: es wurden unmittelbar nach Ausbruch die Notbremsen gezogen und die WHO hat bereits Ende Jänner aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus den internationalen Gesundheitsnotstand erklärt. Jetzt hängt alles davon ab, wie rasch die Ausbreitung des Virus eingedämmt wird. Bei SARS war dies im Mai 2003 der Fall, ab Juli gab es nur noch Einzelfälle von Erkrankungen.

Österreichs Asien-Incoming 2003

Parallel dazu erfolgten Rückgang, Höhepunkt und Erholung im Asien-Incoming von Österreichs Tourismus: im März schwächte sich das Wachstum deutlich ab, ab April gab es hohe Rückgänge, im August gab es erstmals wieder einen kleinen Zuwachs. Oktober und November sahen dann eine Nachholbewegung, ab Dezember war die Entwicklung wieder normal.

Hochgerechnet kostete SARS Österreichs Tourismus aus Asien rund 185.000 Nächtigungen bzw. 16 Prozent des möglichen Aufkommens: ohne SARS wären bei den Wachstumsraten 2002/2003 knapp 1,16 Millionen Übernachtungen möglich gewesen, tatsächlich wurden es nur 975.000. In den Jahren 2002 und 2003 hatten Österreich-Gäste Asien einen Anteil von 0,8 Prozent am gesamten Nächtigungsaufkommen.

Österreichs Asien-Incoming heute

2019 erreichte der Asien-Anteil mit 3,7 Millionen Nächtigungen bereits 2,4 Prozent. Das Wachstum hat sich über alle asiatischen Quellmärkte auf rund 6 Prozent eingependelt. Geht man bezüglich des Coronavirus von einem ähnlichen Einbruch sowie einer ähnlichen Dauer der Pandemie aus, errechnet sich – bei einem ebenfalls möglichen „bounce back“ im Herbst – für 2020 ein Verlust von rund 600.000 Übernachtungen.

Abschließend noch die Dimensionen von SARS und Coronavirus: mit SARS wurden laut WHO weltweit 8.096 Menschen infiziert, 774 sind daran gestorben (Quelle: Wikipedia > Link). Bei Corona dürfte das Ausmaß deutlich höher sein: laut Medienberichten vom 1. Februar sind alleine in China aktuell 11.000 Erkrankungen bekannt, mehr als 250 Menschen sind gestorben.

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