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Tourismus-Statistik

Österreichs Tourismus steuert auf einen weiteren Rekordsommer zu

Print-Ausgabe 24. August 2018

Auch wenn sie keinerlei Aussagen zur Wertschöpfung liefern, ein Indikator für die quantitative Entwicklung des Österreich-Tourismus sind sie allemal: die Ankünfte- und Nächtigungszahlen. Für die beiden aufkommensstärksten Bundesländer, Tirol und Salzburg, liegen die Juli-­Ergebnisse bereits vor, ebenso jene von Wien (inklusive Umsätzen in der Hotellerie bis Juni). Der allgemeine Trend ist überaus erfreulich, der Vorjahres-Sommer (mit 74,87 Mio. Nächtigungen bzw. plus 2,7 Prozent das beste Ergebnis seit 1993) dürfte damit deutlich übertroffen werden.

Längere Aufenthaltsdauer in Tirol

In Tirol stiegen die Ankünfte im Juli um 2,9 Prozent auf 1,461 Millionen, während die Übernachtungen um 5,4 Prozent auf 5,55 Millionen zugelegt haben. Daraus ergibt sich eine gestiegene Aufenthaltsdauer von 3,71 auf 3,80 Tage.

Alle 34 Tiroler TVBs bis auf zwei (Silberregion Karwendel und Wipptal) verbuchten Zugewinne. Vier TVBs hatten sogar zweistellige Nächtigungs-Zuwächse im Juli (Pillerseetal 14,2 Prozent, St. Anton am Arlberg 13,0 Prozent, Lechtal 10,7 Prozent und Imst Tourismus 10,4 Prozent).

Damit liegt auch die Tiroler Sommersaison 2018 deutlich im Plus. In den ersten drei Monaten (Mai bis Juli) legten die Ankünfte um 5,4 Prozent auf 2,992 Millionen und die Nächtigungen um 5,7 Prozent auf 10,244 Millionen zu.

Starke Entwicklung in Salzburg

Für das Bundesland Salzburg liegen keine Saison- sondern nur die Juli-Daten vor und auch nur bezogen auf die Nächtigungsentwicklung. Unter dem Strich steht ein Plus von 5,0 Prozent auf 3,57 Millionen Übernachtungen.

Der Lungau stellte mit 13,1 Prozent Plus alles in den Schatten, ist allerdings mit 139.159 Juli-Nächten ein touristischer Zwerg. Der Pinzgau – mit 1,466 Millionen Übernachtungen ein Schwergewicht – konnte um starke 6,5 Prozent zulegen. Hier erwiesen sich die drei größten Orte, Zell am See (plus 4,5 Prozent), Kaprun (plus 12,0 Prozent) und Saalbach-Hinterglemm (plus 6,1 Prozent) als Zugpferde.

Wien mit großem Umsatz-Plus

Der WienTourismus erreichte mit rund 1,56 Mio. Gästenächtigungen im Juli ein Plus von 1,9 Prozent und konnte damit einen weiteren Bestwert markieren. Die sechs größten Quellmärkte (Deutschland, Österreich, USA, Großbritannien, Italien und China) verbuchten durchwegs Zuwächse, wobei sich vor allem das „Reich der Mitte“ China auf dem Durchmarsch befindet: Mit plus 7,0 Prozent auf 71.000 Juli-Nächte schob es sich an die vierte Position.

Rückläufig waren im Juli nur Russland, Frankreich und Spanien, wobei Russland seit Jahresbeginn wieder 5 Prozent zulegen konnte, während Frankreich und Spanien generell rückläufig sind.

Wien ist das einzige Bundesland, das regelmäßig Umsatz-Daten aus der Hotellerie veröffentlicht (Netto-Nächtigungsumsatz). Der legte zwischen Jänner und Juni (Juli-Zahlen folgen in einem Monat) um 5,0 Prozent auf 376,474 Millionen Euro zu. Er stieg damit um mehr als das doppelte im Vergleich zu den Nächtigungen des ersten Halbjahres (plus 2,1 Prozent). Der RevPAR (Revenue per available room) erzielte mit 78,80 Euro einen Spitzenwert, der bislang nur einmal (September 2015, damals 79,90 Euro) übertroffen wurde. 

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