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Linz Tourismus

Nächtigungs-Schallmauer von 1 Mio. Nächten könnte heuer fallen

Print-Ausgabe 18. August 2023

„Unser Kultur- und Freizeitangebot wird von Besucher:innen und Bevölkerung gleichermaßen erlebt“, so Marie-Louise Schnurpfeil (Bild: © Linz Tourismus/TomSon)

Das erste Halbjahr 2023 brachte ein Rekordergebnis – die Gründe dafür sind vielfältig – heuer dürfte damit erstmals die magische Nächtigungsgrenze übertroffen werden

Der Höhenflug von OÖs Landeshauptstadt geht auch unter der neuen Geschäftsführerin des Linz Tourismus Marie-Louise Schnurpfeil weiter. Ende März hatte die zuletzt als Chefin des TVB Pyhrn-­Priel tätige gebürtige Steyrerin die Nachfolge des in den Ruhestand getretenen Georg Steiner angetreten. Mit ihr steht erstmals eine Frau an der Spitze von Linz Tourismus. Die vor kurzem veröffentlichten Halbjahreszahlen zeigen deutlich, wohin die Reise geht: Nachdem sich in Linz bereits im Vorjahr die Gästezahlen vom Pandemie-Schock erholt hatten, erreichten sie im ersten Halbjahr 2023 neue Bestwerte. Mit 476.609 Übernachtungen im Zeitraum Jänner bis Juni wurde das Vorjahreshalbjahr um 33,8 % übertroffen.

Damit steuert Linz auf einen neuen Jahresrekord zu, denn traditionell werden in OÖs Landeshauptstadt in der zweiten Jahreshälfte mehr Nächtigungen erzielt (etwas mehr als 53 %) als von Jänner bis Juni. „Die Entwicklung ist außerordentlich erfreulich“, zeigt sich Marie-­Louise Schnurpfeil angetan. Wobei für sie vor allem die Wertschöpfung zählt, welche die Gäste nach Linz bringen. Diese ist „sehr breit zu sehen“, aber laut Schnurpfeil „in ihrer Gesamtheit nur schwer messbar“. Insgesamt geben aber auch „die Nächtigungszahlen einen guten Indikator für die touristische Lage ab“.

Die Gründe für die aktuellen Steigerungen (aktuell liegen die Übernachtungen um 14 % über jenen des bisherigen Spitzenjahres 2019) sind laut Marie-­Louise Schnurpfeil vielfältig. Sie reichen vom abwechslungsreichen Kulturprogramm über neue Hotelbetten (sie wuchsen gegenüber 2019 um 22 % auf 6.712; zu den jüngsten Neueröffnungen gehören u. a. das 59 Zimmer große „Bee Green“ und das Art-Inn Design Hotel mit 27 Zimmern) bis hin zur verstärkten Aufmerksamkeit, welche die originellen Kampagnen des Linz Tourismus erzielen (die derzeitige läuft unter dem Slogan „Planet Linz“).

Im Juni konnte OÖs Landeshauptstadt mit drei Großveranstaltungen aufwarten: Mit Österreichs größtem Punk-Festival SBÄM (benannt nach dessen Organisatoren Stefan und Bigi Beham), mit dem Linzer Hafenfest „Bubbledays“ (währenddessen sich das Areal des Industriehafens zur Partyzone verwandelt) sowie dem Musikfestival „Lido Sounds“. Letzteres sorgte für eine so gut wie ausgebuchte Stadt. Marie-­Louise Schnurpfeil: „Die Großveranstaltung strahlte auch auf das Umland und die Region Linz mit Ansfelden und Kirchschlag aus.“

Auch Tagesgäste besuchen vermehrt Linz. Verantwortlich dafür sind vor allem die Kreuzfahrt­schiffe, die zahlreiche Passagiere auf ihren Landgängen in die Stadt bringen, und der von radbegeisterten Gästen stark frequentierte Donauradweg. Dazu kamen im Juni zahlreiche Schulklassen, die ihre Projekttage in der Donaustadt verbrachten.

„Wir erleben einen Boom bei den Tourismuszahlen“, zeigt sich Marie-­Louise Schnurpfeil beeindruckt. „Unser Kultur- und Freizeitangebot mit der Lage an der Donau wird von Besucher:innen und Bevölkerung gleichermaßen erlebt. Nur so funktioniert eine nachhaltige touristische Entwicklung.“

Jetzt läuft die Sommersaison auf Hochtouren, wo Linz mit einem noch nie dagewesenen Open-Air-Kulturangebot aufwarten kann. So ging Ende Juli das 35. Pflasterspektakel über die Bühne, das zu den bedeutendsten Straßenkunstveranstaltungen Europas zählt und zwar nicht nur aufgrund seiner Größe und Programmvielfalt, sondern auch aufgrund der großen Beliebtheit bei Künstler:innen. Im Herbst stehen dann das Ars Electronica Festival (6. bis 10. September) auf dem Programm sowie das von 4. September bis 11. Oktober angesetzte internatio­nale Brucknerfest.

Was Marie-­Louise Schnurpfeil ebenfalls freut, ist die Tatsache, dass die Aufenthaltsdauer der Gäste steigt (von 1,7 Tagen im Jahr 2019 auf zuletzt 1,9 Tage) und auch mehr Wiederholungsbucher:innen kommen: „Viele wollen beim zweiten Besuch noch mehr von Linz entdecken.“

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