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Camping Tourismus

Ferien in Zelt und Wohnmobil, Kärnten und Frankreich als Champions

Print-Ausgabe 22. März 2019

Die Steigerungsraten im Camping-Urlaub sind beachtlich – Kärnten und Tirol sind Österreichs Großmächte, Frankreich, Italien und UK die Europa-Spitze

Er ist eine der meist unterschätzten Reise-Formen, wächst aber nahezu dreimal so kräftig, wie der gesamtösterreichische Tourismus – der Camping-Urlaub. Stiegen die Nächtigungen bundesweit von 2014 bis 2018 in allen Unterkunftsbereichen um 13,6 Prozent, so legten jene der Camping-Gäste um 36,1 Prozent zu. Auch von den Tagesausgaben her ist er nicht zu unterschätzen: Pro Person sind es laut OÖ Schätzungen 81 Euro. Das ist auf den ersten Blick bescheiden, doch fallen für die Unterkunft am Campingplatz geringere Kosten an als in anderen Unterkunftsarten. Die Nebenausgaben für Essen und Getränke, Einkäufe, Eintrittskarten usw. sind hingegen auf Augenhöhe mit durchschnittlichen SommerurlauberInnen.

Das Bundesland mit dem stärksten Camping-Anteil an seinen Übernachtungen ist Kärnten: Knapp ein Fünftel (17,6 Prozent) von Kärntens Nächtigungen wird aus diesem Bereich geschöpft. Bundesweit sind es lediglich 4,6 Prozent. Hinter Kärnten liegt das Burgenland mit einem Nächtigungsanteil von 11,8 Prozent an zweiter Stelle.

Kärnten ist auch in absoluten Zahlen Österreichs Camping-Destination Nummer 1 (siehe Grafik): Mehr als ein Drittel aller bundesweit 6,95 Millionen Camping-Nächtigungen entfielen 2018 mit 2,35 Millionen auf das südlichste Bundesland. Auf dem zweiten Platz liegt Tirol mit rund einem Viertel bzw. 1,77 Millionen Camping-Übernachtungen.

Längst ist diese Urlaubsform auch keine reine Sommer-Angelegenheit mehr. Ein starkes Zehntel (11,3 Prozent) der bundesweiten Camping-Nächte entfällt auf den Winter. Hier liegt Vorarlberg an der Spitze: Mehr als ein Viertel (26,8 Prozent) aller Camping-Nächtigungen im Ländle finden im Winterhalbjahr statt. In Tirol ist es ein starkes Fünftel (21,1 Prozent).

Noch ein Blick auf Europas Camping- und Caravaning-Branche: Gemäß einer vom CIVD (Caravaning Industrie Verband Deutschland) in Auftrag gegebene Studie beläuft sich der in 15 europäischen Ländern mit Touristik-Camping erzielte Umsatz auf 18,3 Mrd. Euro. Pro Jahr werden 367 Millionen Camping-Übernachtungen gezählt, die sich auf ca. 26.000 Campingplätze verteilen. Spitzenreiter ist Frankreich mit 109,7 Millionen Camping-Übernachtungen, vor Italien (52,9 Millionen) und UK (50,2 Millionen). Deutschland belegt mit 46,9 Millionen Übernachtungen den vierten Platz.

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