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Kärnten Werbung

„Dürfen die Chance nicht verspielen. Sitzen alle zusammen im selben Boot!“

Print-Ausgabe 19. Februar 2021

„Die Sehnsucht nach Urlaub am See, Wasser und Aktiv-Urlaub ist ungebrochen“, so Christian Kresse

Österreichs südlichstes Bundesland arbeitet intensiv daran, dass es wieder rasch zu einer Öffnung des Tourismus kommt – sogar eine „digitale Eintrittskarte“ wurde dazu entwickelt

Kärnten hatte 2020 von allen Bundesländern das beste Nächtigungsergebnis: +5,4 % bei den Inlandsgästen und mit -31,7 % (gleichauf mit Vorarlberg) das geringste Minus bei den Übernachtungen der Gäste aus den internationalen Quellmärkten. Der Gesamtrückgang von -17,1 % war damit unter allen Ländern der mit Abstand moderateste. Doch das ist Vergangenheit. Jetzt geht es laut ChristianKresse, Geschäftsführer der Kärnten Werbung, darum, als LTO (Landestourismus Organisation) wie bisher „zu versuchen, einen wesentlichen Beitrag zu leisten und Lösungen zu bieten, wenn’s wieder los geht.“ 

Sehr gute Resonanzen von vielen zufriedenen Gästen 

Bereits im Vorjahr habe die Kärnten Werbung „mit dem Recovery-Programm bewiesen, dass es mit unseren Partnern im Land sehr gut gelingt, über den Sommer zu kommen.“ Was Kresse besonders freut, ist die Tatsache, „unheimlich gute Resonanzen von vielen zufriedenen Gästen“ erfahren zu haben: „Wir hatten in den letzten 20 Jahren nie eine so hohe Zufriedenheit. Wir konnten offenbar die Antworten geben, die die Gäste hören wollten: Aktivität, Slow Food/Kulinarik und alles, was Menschen glücklich macht.“ 

Ziel sei es, dies auch heuer zu bewerkstelligen: „Wir wollen die Herausforderungen annehmen und Gäste zufrieden machen, wenn sie nach Kärnten kommen.“ Und: „Die Betriebe brennen darauf, wieder Gastgeber sein zu können!“ 

Erweiterte Kernaufgaben  

Stichwort Betriebe: Was kann eine LTO für diese rund um Corona konkret tun? Viel, wie Christian Kresse umgehend zur Antwort gibt: „Wir haben unsere Kernaufgaben von einer Marketing- und Produktentwicklungsagentur erweitert, um Betriebe zu schulen und um gemeinsam mit ihnen Rahmenbedingungen zu erarbeiten, mit denen die Aufenthalte der Gäste sicherer werden und welche Regeln dabei zu beachten sind“, um nur zwei Bereiche zu nennen. Die Infek­tionszahlen des letzten Sommers (Anm.d.Red.: Noch Ende August hatte Kärnten Österreichweit die niedrigsten Infektionszahlen aller Bundesländer, nur das Burgenland lag noch darunter) hätten bewiesen, „dass wir das in Kärnten sehr gut gemacht haben.“ 

Um auch heuer die Nase vorn zu haben, wurde eine „digitale Eintrittskarte“ für Gäste und Einheimische entwickelt. Diese ermöglicht nicht nur die einfache Registrierung mittels QR Code bei Eintritten in Lokale, Restaurants und Unterkünfte sowie bei Veranstaltungen und bei Dienstleistungs- & Handelsbetrieben, sondern auch das Erfassen von negativen Corona-Tests, Impfungen & überstandenen Infektionen durch die Gäste selbst (www.kaernten.at/registrierung). 

Christian Kresse: „Es geht um den Schutz der Unternehmer, der MitarbeiterInnen und der Gäste.“ Ihm zufolge werden auch einige andere Bundesländer dieses System verwenden. Wichtig sei, „dass die Handhabung der Regeln in allen Bundesländern die gleiche ist.“ Ziel sei es, „dass wir keine Infektionen in unserem Bereich (Anm.d.Red: im Tourismus) haben. Wir tragen die Verantwortung!“ 

Sehnsucht nach Wasser und Urlaub am See

Wichtig wäre es, „unsere Hotel- und Gastronomie-Betriebe so zeitnah wie möglich und wo es verantwortungsvoll ist, wieder zu öffnen.“ Die Sehnsucht nach Wasser, Urlaub am See und Aktiv-Urlauben sei ungebrochen. Jetzt gelte es, dies in konkrete Buchungen umzusetzen. 

Um einen möglichst engen Kontakt mit den Betrieben zu halten, werden derzeit wöchentlich Zoom-Meetings mit den Kärntner Beherbergern abgehalten. „Wir sind in ständigem Dialog mit der Branche“, so Christian Kresse, demzufolge „bis zu 600 Betriebe“ an diesen Meetings teilnehmen.“ 

T.A.I. hatte die Gelegenheit, Anfang Februar einem dieser virtuellen Treffen beizuwohnen (über 200 Anmeldungen). Mit dabei war neben Christian Kresse als Moderator auch Tourismuslandesrat SebastianSchuschnig, der allen ins Gewissen rief: „Von uns allen hängt die Inzidenz ab und davon wiederum, ob die Betriebe wieder öffnen dürfen.“ Schuschnig gebe „die Wintersaison nicht auf“ und betonte, „so früh wie möglich in den Sommer starten“ zu wollen. Ein weiteres „Ausholen und Intensivieren des Testens ist wichtig. Jeder von uns hat es in der Hand, wie es mit dem Tourismus weitergeht.“ 

Alle Überlegungen liegen offen auf dem Tisch 

Ebenso wie der Kärnten-interne Dialog gebe es auch intensive Kontakte mit den anderen LTOs: „Wir haben wöchentlich zwei Meetings und ich telefoniere täglich mit dem einen oder anderen Kollegen. Auch die Kommunikation mit der Österreich Werbung ist sehr gut“, streut Christian Kresse Rosen: „Die Touristiker halten toll zusammen. Wie sehen uns nicht als Konkurrenten, sondern legen alle Überlegungen offen auf den Tisch. Das ist eine besondere Qualität der LTOs!“ 

Für Christian Kresse werden die 14 Tage nach der erneut verschobenen Öffnung „zweifelsohne die Nagelprobe in Österreich, ob die Menschen mit den Regeln umgehen können. Es ist eine Chance, wenn die Zahlen nicht steigen oder gar nach unten gehen.“ Falls diese Gelegenheit „bei den ersten Öffnungsschritten vertan wird, dann wird es schwierig.“ Kresses Appell: „Wir dürfen diese Chance nicht verspielen. Wir sitzen alle zusammen im selben Boot!“ 

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