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Burgenland Tourismus

Bye bye Baier! Persönliche Gründe? Politik lobt ihn weg

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Als Mario Baier Ende 2009 zum Direktor des Burgenland Tourismus gekürt wurde, galt dies als kleine Sensation: Baier galt alles andere als ein Polit-Günstling, sondern ging als Bester von neun FinalistInnen aus dem mehrstufigen Auswahlverfahren unter 46 hochkarätigen BewerberInnen hervor, wobei er beim abschließenden 15-stündigen Kandidatenhearing die (politikfreie) Fachjury voll und ganz überzeugt hatte. „Burgenland statt Piemont, Baier statt Politik!“ lautete denn auch die seinerzeitige Headline in T.A.I.

Doch seit knapp zwei Jahren, seit Antritt der SPÖ-FPÖ-Koalition, weht wieder ein stärker Politik-gefärbter Wind im Burgenland. Anfang Februar kündigte Baier seinen noch bis 2020 laufenden Vertrag (er war noch zu SPÖ-ÖVP-Zeiten, vor knapp zwei Jahren, verlängert worden). Bereits Ende Februar 2017 scheidet Baier nun „aus persönlichen Gründen“ aus.

Die „persönlichen Gründe“ waren ihm – so T.A.I. vorliegenden Informationen - von politischer Seite ans Herz gelegt worden. Offiziell zollt ihm die Politik Lob und Anerkennung: „Am Aufschwung und an den Erfolgen zur Forcierung des Ganzjahrestourismus der letzten Jahre war er maßgeblich beteiligt und wir konnten gemeinsam mit ihm als versiertem Experten und Manager wichtige Schritte im Tourismus setzen“, betont Landeshauptmann Hans Niessl. Und Tourismuslandesrat Alexander Petschnig: „Ich habe Direktor Baier in der kurzen Zeit als profunden Kenner der nationalen und internationalen Tourismusbranche und echten Teamplayer kennengelernt.“

Fachlich war ihm also nicht viel vorzuwerfen, mit Ausnahme vielleicht der angepeilten, stärkeren Internationalisierung von Österreichs jüngstem Bundesland: diese ist gegenüber 2010 mehr oder weniger unverändert geblieben (rund 18,4 Prozent internationale Ankünfte, ca. 21,2 Prozent Internationale Nächtigungen).

Die Bündnis Liste Burgenland (LBL) – sie erhielt bei den letzten Wahlen 4,82 Prozent der Stimmen und ist ebenso wie Die Grünen mit zwei Mandaten im Landtag vertreten – hat Baiers Abgang kritisch kommentiert: „Mario Baier hat gut und nie parteipolitisch motiviert gearbeitet“, so Landtagsabgeordneter Gerhard Hutter (der Sanitärunternehmer ist Bürgermeister von Bad Sauerbrunn, der mit 120.000 Übernachtungen siebtwichtigsten Gemeinde des Burgenlandes). Bezüglich Baiers Nachfolge kommt für Hutter „eine Postenbesetzung durch eine SPÖ- oder FPÖ-nahe Person“ jedenfalls nicht in Frage.

Kurzportrait Mario Baier

Der gebürtige Vorarlberger Mario Baier (verheiratet, zwei Kinder) absolvierte ein Sprachenstudium in Italienisch & Französisch an der Uni Innsbruck sowie das Fremdenverkehrskolleg in Innsbruck. Seine Karriere startete er 1990 bei der Österreich Werbung (ÖW) in Wien, gefolgt von drei Jahren bei der ÖW in Köln. Es folgten die Leitung der ÖW-Außenstellen in Mailand und Rom, von Oktober 2003 bis Anfang 2007 die Bereichsleitung „Internationales Marketing“ bei SalzburgerLand Tourismus (SLT) sowie von Jänner 2007 bis Jänner 2011 die Führung des Piemont Tourismus in Turin.

Für die Zukunft habe er noch keine konkreten Pläne, wird Baier vom ORF-Burgenland zitiert, er möchte „jetzt auch im Bereich Fortbildung etwas machen“ und habe diesbezüglich „zwei, drei Ideen.“

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