ANA
„Im alpinen Wintertourismus scheint es aktuell tatsächlich wie verhext zu sein!“ So kommentiert Arnold Oberacher von der conos Tourismusberatung die aktuelle Lage von Österreichs Tourismus. Er spricht von einer „Zeiten-Wende für den Alpinen Tourismus“.
Zeiten-Wende für den Alpinen Tourismus

Aufruf der conos-Tourismusberatung: „Nicht jammern, sondern Ungunst der Stunde nutzen!“

T.A.I. 24 TOP News

„Im alpinen Wintertourismus scheint es aktuell tatsächlich wie verhext zu sein!“ So kommentiert Arnold Oberacher, zusammen mit Martin Schumacher Gründer der conos Tourismusberatung, die aktuelle Lage von Österreichs Tourismusbranche. Diese sieht sich im alpinen Bereich nach zwei Jahren Covid, der Energie-Kosten-Explosion und kräftig angestiegener Inflation nun auch noch mit akutem Schneemangel (der durch die aktuellen Schneefälle zum Teil gemildert werden konnte) konfrontiert. Wobei für Oberacher eines klar ist: „Wie die alpinen Pioniere ihrer Zeit sollte die vermeintliche ‚Ungunst der Stunde‘ als Chance für ein ‚Umparken im Kopf‘ genutzt werden.“

Was damit gemeint ist? Arnold Oberacher zählt in diesem Zusammenhang mehrere Punkte auf:

Auf zum „multioptionalen Winter-Day“

„Im Winter wird der – wertschöpfungsstarke – Skisport auf absehbare Zeit für die viele höher gelegene Regionen weiter das zentrale Urlaubs- & Besuchs-Motiv bleiben und ein infrastrukturell solides und attraktives, schneesicheres Basisangebot erfordern.“ Die Chance liege hier besonders darin, den „funktionalen Sport“ mit emotionalen Motiven und konkreten Produkten & Angeboten (z.B. Genuss & Kulinarik, Freude & Spaß, Vitalität & Wohlfühlen, etc.) zum „multioptionalen Winter-Day“ weiter zu entwickeln und das mit entsprechendem „winterlichen Erlebnis- & Lebens-Gefühl“. Oberacher: „Damit wird der alpine Winterurlaub nicht nur abwechslungsreicher und vielfältiger, sondern auch schnee- und witterungsunabhängiger.“

Ausbau des Ganzjahrestourismus

Das „alpine Alleinstellungs-Trio“ setzt sich nach Ansicht von Arnold Oberacher aus der Kombination eines großartigen Naturraums, spezieller Kultur- & Life-Styles und außergewöhnlicher Bewegungs- & Erlebnisoptionen zusammen. Dieses „Trio“ besitze aber vor allem ganzjährig für die Alpen als Ganzes ein enormes – an Bedeutung gewinnendes – Gegenwelts-Potenzial.

„Nur die Alpen können in dieser authentischen und einmaligen Form emotionale Sehnsüchte z.B. nach Erhabenheit und persönlicher Neuorientierung bedienen“, ist Arnold Oberacher überzeugt. Als konkrete Beispiele führt er die beeindruckenden Aussichts-, Panorama- und Naturerlebnisse etc. an, ebenso den Abenteuer- und Kraftbeweis (Bike-, Hike- & Skimo-Expeditionen, etc.) oder die intakte und heile Welt (gemeinsame Natur-, Alm- & Berg-Erlebnisse für die ganze Familie, etc.).

Fokus auf ganzheitliche Nachhaltigkeit

All diese authentischen Potenziale und Wettbewerbs-Vorteile der Alpen sind in zukunftsorientierte (Klima-)Anpassungs-Strategien und -Konzepte einzubauen. „Diese sind ökologisch und sozial sorgfältig aber auch wertschöpfungsorientiert und damit ganzheitlich nachhaltig aufzubereiten“, so der conos-Geschäftsführer. Oberacher: „Damit wird für die Menschen und die Natur dieses Lebens- & Kulturraums seine existenzielle und wirtschaftliche Bedeutung nachhaltig gesichert und der ein oder andere schneeärmere Winter mit Sicherheit auch leichter verkraftet.“

Verantwortungsbewusstsein für den Alpenraum

Wenig fängt Arnold Oberacher hingegen mit „selbsternannten Tourismus- und Klima-Expert:innen“ an. Diese „reden und schreiben lustvoll – und manchmal klingt‘s fast schadenfreudig – das lange prophezeite Ende des Winter- und Alpen-Tourismus herbei“, so Oberacher, der bei diesen Statements jegliches gesellschaftliche und wirtschaftliche Verantwortungsbewusstsein für den Alpenraum und seine Bewohner vermisst.

Fest steht für den conos-Geschäftsführer, dass „die Nachfrage- und Entwicklungspotenziale der Alpen zweifellos vor allem im Ski- und Wintertourismus in den vergangenen Dekaden vergleichsweise groß waren.“ Vor allem entschlossenen Hotel- und Seilbahn-Pionieren war es zu verdanken „und nicht vorzuwerfen“ (O-Ton Oberacher), dass die Alpen für die breite gesellschaftliche Öffentlichkeit einfach, bequem und sicher zugängig wurden: „Erst dadurch erhielten viele oftmals periphere inneralpine Regionen und ihre Menschen eine existenzielle Arbeits- und Wertschöpfungsgrundlage.“

Jetzt die Chancen nützen

Die klimatischen Veränderungen sind für Arnold Oberacher im Alpenbogen „zweifellos Realität.“ Er sieht den Tourismus dabei tendenziell „wohl eher als Betroffenen denn als Hauptverursacher.“

Das „Umparken im Kopf“ ist bereits voll im Gange: „Insbesondere im Sommer haben ja schon viele begonnen, das ‚erfrischende und wohltuende Klima‘ nicht nur kurzfristig als Werbebotschaft, sondern nachhaltig als touristisches Produkt zu entwickeln.“ Jetzt gelte es, dasselbe auch für den Winter zu realisieren. Arnold Oberacher abschließend: „Die aktuellen Klima- aber auch Nachfrage-, Motiv und Wettbewerbs-Dynamiken bieten viele Chancen für angepasste und nachhaltige Gesamt-Strategien sowie -Konzepte in den Alpen.“

Kommentar schreiben

Bitte die Netiquette einhalten. * Pflichtfelder

Nach oben