ANA
T.A.I. vor Ort in La Rioja

Zu Gast im Land des Weines und Wiege der spanischen Sprache

Print-Ausgabe 11. Jänner 2018

Die nordspanische Provinz ist ein heißer Tipp für Genießer und Kulturbeflissene – mit Anreise über Bilbao lässt sie sich optimal im Mietwagen erkunden

Der Rioja-Wein ist weithin bekannt und geschätzt. Doch wo befindet sich die Region Rioja, der die Weine ihren Namen verdanken und die als eines der bedeutendsten Weinbaugebiete Europas gilt? Sie liegt im Norden Spaniens, eingebettet zwischen dem Baskenland, Navarra, Aragonien, Kastilien und Leon. Das Spanische Fremdenverkehrsamt in Wien, angeführt von Direktorin Teresa Ortiz, organisierte im Herbst dorthin eine Presse-Tour. T.A.I. war mit von der Partie.

Nur wenige wissen, dass Rioja als Wiege der spanischen Sprache gilt (mehr dazu weiter unten). Und dass die Region mit mildem Klima, fruchtbarem Boden, ausreichend Wasser sowie viel Wald aufwartet – ideal für Spaziergänge durch Weinberge, für die Möglichkeit zu Pferd die Region zu erkunden (z. B. Centro Hípico in Navarette) oder im Heißluftballon in den frühen Morgenstunden zu „überfahren“, gefolgt von einem deftigen „riojanischen“ Frühstück.

Rioja wartet zudem mit einer ordentlichen Portion an Kultur auf, zu der auch die Mauren mit beigetragen haben. Später wirkte der durch Rioja führende Jakobsweg wie ein Magnet auf viele Christen. Ein Highlight sind in San Millán de la Cogolla (ca. 43 km südwestlich der Hauptstadt Logroño) die beiden UNESCO Weltkulturerbe-Klöster Suso und Yuso. Im Monasterio de Suso hat der erste spanisch schreibende Dichter seine Texte niedergeschrieben (deshalb gilt Rioja als Wiege der spanischen Sprache). Die Sakristei des Monasterio de Yuso, das größere und reichere der beiden, gilt als eine der schönsten Spaniens.

Auf den Einfluss verschiedener Kulturen stoßen Besucher vor allem in Logroño. In deren Altstadt, die sich an dem Fluss Ebro schmiegt, entdeckt man Zeugen unterschiedlicher Epochen. Eingravierte Jakobsmuscheln auf den Straßen weisen Pilgern den Weg nach Santiago de Compostela.

Einen reizvollen Ausblick auf die majestätisch thronende Kathedrale de Santa Maria de la Rodonda bietet die Plaza del Mercado, umsäumt von Restaurants und netten Cafés. Der Bummel unter den schmucken Arkaden der Calle Portales vorbei an Cafés, Bars und traditionellen Geschäften ist Pflicht, wobei die vielen nostalgischen Schaufenster Logroño einen besonderen Charme verleihen.

Hier pflegt man auch traditionelle Zünfte, wie z. B. der Botas (flache Lederbeutel für Getränke), die wie anno dazu mal produziert werden, oder die Kunst der Frauen, aus allen Teilen der Weinrebe Schmuck zu kreieren und hochqualitative Weinkosmetik herzustellen.

Abends ist das Flanieren auf der Calle del Laurel ein „Must“: dort reihen sich die Bars mit ihren Spezialitäten, den Tapas und den aufwendig zubereiteten Pinchos, begleitet von einem Glas Rioja. Ob Meeresfrüchte, Fleisch, Fisch oder Gemüse – alles ist lecker, der Wein passt perfekt dazu (am besten folgt man den Empfehlungen eines „Educator en vino“, der durch den Abend führt). Bei dem Presse-Trip genoss die Gruppe Fischspezialitäten der Taberna Herrerías (www.tabernaherrerias.es) sowie die Kreationen der La Cocina de Ramon (www.lacocinaderamon.es) – beides sehr empfehlenswert.

Rund 40 km westlich von Logroño befindet sich Briones mit dem Weinmuseum „Vivanco“ inmitten der Weinberge. Dort ist auch der Kunst zum Thema Wein viel Platz gewidmet, von altrömischen Mosaiken über Werke von Picasso bis hin zu Andy Warhol (www.vivancoculturadevino.es).

Lukullische Genüsse bieten auch die vielen kleinen Ortschaften rund um Logroño, allen voran das 2 Sterne Michelin Restaurant „Venta Moncalvillo“ in Daroca de Rioja (www.venttamolcalvillo.com), etwas mehr als 20 km südwestlich der Hauptstadt. In der mit 13 km etwas näher gelegenen Ortschaft Entrena wiederum erwartet den Besucher ein stilvolles Ambiente in einer modernen Finca mit exzellenter Küche und Weinbegleitung (www.fincadelosarandinos.com) – die Finca de los Arandinos war übrigens das erste weintouristische Projekt der Region.

Nicht weniger verwöhnt wird man in den zahlreichen Dorfrestaurants: mit ihren regionalen Spezialitäten stellen sie eine hervorragende Art dar, Land und Leute kennenzulernen. Im La Posada del Laurel in Préjano (ca. 60 km südöstlich von Logroño) etwa ist man von der Raffinesse der heimischen Küche schnell überzeugt (www.laposadadellaurel.com). Und in der Weinkellerei „Roda“ in der Ortschaft Haro, der rund 50 km westlich von Logroño gelegenen „Weinhauptstadt“ der Region Rioja, spürt man die Tradition der Weinregion hautnah. Angeboten werden auch Verkostungen hauseigener Weine (www.roda.es).

Erreichbar ist Rioja per Flug via Bilbao (BIO, z.B. mit Brussels Airlines, Sunny Cars Station am Airport). Von dort sind es etwa 140 km nach Logroño. Infos über Beherbergungs- und Ausflugsmöglichkeiten unter www.lariojatourismo.com/de. 

Eindrücke aus La Rioja

Eindrücke aus La Rioja

Eindrücke aus La Rioja

Eindrücke aus La Rioja

Eindrücke aus La Rioja

Eindrücke aus La Rioja

Eindrücke aus La Rioja

Eindrücke aus La Rioja

Eindrücke aus La Rioja

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