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Barbados Tourism

Urlaub mit „karibischer Atmosphäre, in der man sich richtig verlieren kann“

Print-Ausgabe 16. Februar 2024

„Es handelt sich um eine sehr sichere Insel und sie hat sehr viel zu bieten“, erklärt Mieke Bozic

Seit Mieke Bozic Ende vorigen Jahres die Betreuung von Barbados für die DACH-­Region übernommen hat, ist das Marketing der Karibik-Insel auf Touren gekommen

Man muss Rum nicht schätzen und auch Korallen nicht mögen. Aber weiße Strände begeistern wohl jeden. Und spätestens damit rückt Barbados, die östlichste Insel der Karibik, in den Fokus. Seit Oktober verfügt sie mit der Karibik-Expertin Mieke Bozic über eine eigene Repräsentantin. Seit über 20 Jahren in der Reisebranche tätig, zeichnet sie seit Herbst 2023 bei der Barbados Tourism Marketing Inc. (BTMI) als Trade Industry Representative für die DACH-Region (Deutschland, Österreich und Schweiz) verantwortlich. T.A.I. traf Mieke Bozic dieser Tage auf der Expipoint-Roadshow „Destinations summer 2024“, die in Wien, Graz, Linz, Innsbruck und Salzburg Station machte.

Lange Tradition als Tourismusziel

Im Gegensatz zu seinen Vulkan-Nachbarn besteht Barbados hauptsächlich aus Korallen-Formationen und kann dadurch mit Schluchten, Höhlen und weißen Sandstränden aufwarten wie kaum eine andere karibische Insel, die meist vulkanischen Ursprungs sind. Die Temperaturen sind ganzjährig angenehm warm (Jahresmittel 26°C) und Barbados liegt außerhalb der Hurrikan-Zone.

Ebenso erfreut sich die Insel einer hohen wirtschaftlichen Stabilität und kann auf eine lange Tradition als Tourismusziel zurückblicken, die im 18. Jahrhundert mit Gesundheitstourismus begann. Ende des 19. Jahrhunderts setzte der Tourismus auf Barbados an, die rückläufigen Zuckerexporte zu ersetzen und entwickelte sich ab Mitte der 1960er-Jahre zum stärksten Wirtschaftszweig. 2019 steuerte die Tourismuswirtschaft von Barbados 30 % zum BIP (Brutto­inlandsprodukt) und 67 % zu den Exporten bei. Mit 37 % arbeiteten nahezu zwei Fünftel aller Barbadier:innen direkt oder indirekt im Tourismus.

„Zahlen aus dem DACH-Raum noch nicht da, wo sie sollten“

Die Erholung von der Pandemie erfolgt zügig. 2023 konnte mit knapp 636.600 Ankünften das viertbeste Ergebnis aller Zeiten erzielt werden (nur 2017 bis 2019 waren besser), was nur noch 11 % unter den Werten von 2019 mit damals 715.000 internationalen Gästen lag (Kreuzfahrtpassagiere nicht inkludiert; sie machten im Vorjahr rund 527.200 aus, 2019 waren es 675.800).

Die meisten Barbados-Urlauber:innen 2023 kamen aus Großbritannien (rund 38,2 %), vor den USA (27,7 %), den anderen karibischen Ländern und Kanada. Die „übrigen Länder“, zu denen auch jene der DACH-Region gehören, machten mit 51.400 gerade mal 8 % der Ankünfte aus. Einst waren es deutlich mehr. Mieke Bozic: „Die Zahlen aus dem DACH-Raum sind noch nicht da, wo sie sein sollten.“ Urlaubten Ende der 1990er-­Jahren noch rund 27.000 Gäste pro Jahr aus den deutschsprachigen Ländern in Barbados (ca. 5,2 % des damaligen Aufkommens), so sind es derzeit lediglich um die 7.000, was etwas mehr als 1 % des Gesamtvolumens entspricht. Mieke Bozic: „Mein Ziel sind jetzt einmal 10.000 Gäste pro Jahr.“ Zu 80 % handelt es sich bei den Gästen aus der DACH-Region um Pärchen.

Zur Steigerung des Aufkommens aus den deutschsprachigen Ländern werden die Flugverbindungen beitragen. So fliegt Condor ab 5. November 2024 einmal pro Woche ab Frankfurt zur Inselhauptstadt Bridgetown (die aktuellen Winter-Rotationen laufen noch bis 9. April) und mit British Airways (täglich im Sommer, zweimal täglich im Winter) stehen durch das – erst vor rund vier Wochen abgeschlossene – „Pan-European-Agreement“ künftig ausreichend Sitzplätze für den DACH-Raum zur Verfügung.

Agent-Touren und Online-Schulungen

Ebenso konzentriert die Barbados Tourism Marketing Inc. (BTMI) 80 % ihrer Mittel seit dem Amts­antritt von Mieke Bozic nun auf den B2B-Bereich. Intensiviert werden zudem die Agent-Touren: Ende März und Anfang April 2024 sind zwei Fam-Trips nach Barbados für Agents aus den deutschsprachigen Ländern geplant.

Damit nicht genug, startete Mieke Bozic heuer eine Online-­Schulung auf Youtube unter dem Titel „Entdecke Barbados“. Diese Woche ist bereits die dritte Episode erschienen. Alle Folgen ab der ersten sind für Agents abrufbar. Geplant sind insgesamt acht bis zehn Episoden. Die Zahl der registrierten Reisebüro-Mitarbeiter:innen ist stark: Vor der Roadshow in Wien (65 Teilnehmer:innen) hatten sich bereits 460 angemeldet (Link: https://mailchi.mp/­visitbarbados/barbadosseries).

Laut Mieke Bozic ist Barbados „eine Destination, die man im DACH-Raum noch nicht so gut kennt“. Galt die Insel einst als eher teure Destination, hat sich diese Wahrnehmung längst gewandelt. „Das ist ein alter Ruf“, meint Mieke Bozic. Barbados zahle „keine Hungerlöhne“ und investiere stark in die Aus- und Weiterbildung seiner Einwohner:innen. Besonderer Wert wird auch auf das Thema Nachhaltigkeit gelegt. Bis zum Jahr 2030 will die Insel klima­neutral sein.

„Es handelt sich um eine sehr sichere Insel und sie hat sehr viel zu bieten“, schwärmt Mieke Bozic. Gäste erleben eine „besondere Kombination von Gastfreundschaft, tropischen Regenwäldern und weißen Sandstränden, eine karibische Atmosphäre, in der man sich verlieren kann.“ Es seien „Geschichte, Kultur und Leute, die Barbados ausmachen“.

Rauer Osten und urbaner Westen

Die Ostküste von Barbados gilt als rauere, aber auch natürlichere der beiden Seiten, abseits der touristischeren Gebiete, mit einsamen Stränden, tosenden Wellen und Kalksteinklippen mit spektakulären Ausblicken. Viele Menschen reisen deshalb gerne an die Ostküste. Der Westen der Insel ist viel stärker urbanisiert und vom Tourismus geprägt. Auch hier gibt es unberührte Strände, das warme Karibische Meer und die Hauptstadt Bridgetown.

Die Hotels sind im Schnitt nur 100 bis 125 Zimmer groß, verfügen meist über maximal drei Stockwerke und sie sind laut Mieke Bozic „fast für den deutschsprachigen Markt gemacht, da es keine Straßen zwischen Hotels und Stränden gibt“. Wie hieß es eingangs zu diesem Artikel? Man muss Rum nicht schätzen (auch wenn Barbados 1703 als erste Insel eine Rum-Destillerie gründete und mit dem „Mount Gay“ einen absoluten Knüller im Angebot hat) und auch Korallen nicht mögen, obwohl Barbados aus ihnen entstand. Aber die „authentische Erfahrung“ ist einzigartig. Mieke Bozic: „Ich finde toll, was Barbados macht.“ Mehr ist dem nicht hinzuzufügen.

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