Tunesien – die Sonnendestination im Winter

Bis 31. März 2024 fliegt Tunisair ab Wien jeden Do. und So. direkt in die Hauptstadt des Landes, die Flugzeiten sind ideal für einen Kurztrip

In keiner Stadt am Mittelmeer lässt sich Sightseeing so gut mit Wellness-Feeling verbinden wie in Tunis. Die Metropole liegt nur zwei Flugstunden von Wien entfernt. An der Küste Karthagos sind sowohl Luxushotels mit Meerblick als auch wichtige Kulturschätze vorzufinden. Die antike Siedlung wurde einst von der phönizischen Prinzessin Elissa Dido gegründet und von den Römern zerstört. Heute können Besucher:innen in der Ausgrabungsstätte über geschichtsträchtige Mauern zwischen dem Präsidentenpalast und dem prächtigen Villen­viertel klettern. Im Anschluss lädt im Hotel ein orientalischer Spa mit Hammam und Massagen zum Entspannen ein.

Nach einer Stadtbesichtigung von Tunis und einer der schönsten Medinas Nordafrikas (UNESCO-Weltkulturerbe) mit farbenprächtigen Souks und traditionellem Kunsthandwerk empfiehlt sich ein Besuch des Nationalmuseums von Bardo. Nach dem Re-Opening erstrahlt die weltweit größte römische Mosaiksammlung seit September in neuem Glanz.

Tunis und seine Medina

Das Stadtbild wird von Jugendstil, Art Deco, Modernismus, historischen Herrenhäusern, Moscheen und Mausoleen geprägt. Nirgendwo sonst ist der Einfluss verschiedener Kulturen so sehr spürbar wie im Zentrum von Tunis. Das chaotisch anmutende Gassengewirr, das in Wirklichkeit um die Olivenbaum-Moschee im Zentrum angeordnet ist, befindet sich innerhalb der Stadtmauer aus dem 9. Jahrhundert. In der „Rue du Pacha“, wo einst der türkische Pascha residierte, erinnern schöne Eingangstore an das damalige Nobelwohnviertel. Ein paar Schritte weiter entfernt, in der Rue El Jeld, öffnet sich ein großes Tor zu einem der besten Restaurants der Stadt, das sich im Boutiquehotel Dar El Jeld „Hotel & Spa“ befindet. Dort können sich Gäste verwöhnen lassen und am Leben der Medina teilhaben.

Nationalmuseum Bardo ist wieder geöffnet

Unter Kulturminister Hayat Katat Al-Qarmazi wurde im September 2023 das bedeutende archäologische Museum neu eröffnet. Vorangegangen waren monatelange Renovierungsarbeiten an einer Vielzahl von Mosaiken und römischen Skulpturen und die Erschaffung neuer Messehallen. Restauriert wurden 29 Mosaike, zwei Skulpturen, drei Schnitzereien in der Oudna-Halle und 22 Mosaikplatten unterschied­licher Größen in der Altenpirushalle im ersten Stock. In der Sousse-Halle ist eine temporäre Ausstellung zu sehen, 13 Mosaike kommen durch spezielle Lichttechnik besonders zur Geltung.

Im gleichen Kontext hat das Nationalmuseum Bardo eine Reihe von Änderungen bei der Art und Weise der Präsentationen vorgenommen. Hauptattraktion ist die Ausstellung eines Gemäldes von mediterranen Inseln und Städten, das in der Gegend der Stadt Kasserine im Winter 1995 entdeckt wurde. Die „Concorde“-Skulptur der Friedensgötter wurde neben dem Gedenkmal für die Opfer des Bardo-Vorfalls auch als Zentrum des Friedens und der Vergebung für die gesamte Menschheit präsentiert, während der Inhalt der Kairouan-Halle in den Islamischen Pavillon verlegt wurde. Geöffnet hat das National­museum Bardo täglich von 9:30 bis 16:30 Uhr, montags ist das Museum geschlossen.

Es sind nur ein paar Schritte zum Strand …

Tunesien profitiert von einer 1.300 km langen Nord-Süd-Küste mit feinen Sandstränden. Die Kulturschätze im Landesinneren liegen immer nahe genug, um das Mittelmeer nicht aus den Augen zu verlieren. In den Wintermonaten herrschen milde Temperaturen, wodurch sich ideale Voraussetzungen für eine Kombination aus Sightseeing und Wellness am Strand ergeben. Tägliche Inlandsflüge von Tunis nach Djerba bieten außerdem die Möglichkeit die Badesaison zu verlängern.

Urlaub im UNESCO-Weltkulturerbe

Die Insel Djerba bietet viele kulturelle, historische und architektonische Besonderheiten, die zur Aufnahme in die Liste des UNESCO-Weltkultur­erbes geführt haben. Das Inselinnere ist flach und lässt sich gut mit dem Fahrrad (Mountainbike) auf idyllischen Wegen durch Olivenhaine und Palmenoasen erkunden. Das tunesische Festland ist über die alte Römerstraße im Süden oder mit der Fähre von Ajim aus erreichbar. Für einen Tagesausflug bietet es sich an, einen Jeep mit Fahrer zu mieten oder die Angebote von Reiseveranstaltern zu nutzen. Bei der großen grünen Oase befindet sich der 27-Loch „Djerba Golf Club“. Das moderne Clubhaus punktet mit „Celtia“-Bier und frischer mediterraner Küche.

Im Winter geht‘s ab in die Wüste

Djerba ist auch ein idealer Ausgangspunkt für Abenteuer- und Kulturreisen in den „Großen Süden“. Das Dahargebirge liegt nur 70 km vom Flughafen Djerba-Mellita entfernt und hat sich in den letzten Jahren zu einer spannenden Touristenregion mit Fokus auf Nachhaltigkeit entwickelt. Bio-Bauernhöfe, Höhlenwohnungen und Speicherburgen (Ksour) dienen dabei als Unterkunft. Oft spielen die Gastgeber:innen auch die Rolle der ortskundigen Wander-Guides und führen die Gäste durch karge steinige Landschaften und ausgetrocknete Flussbette. Seit 2021 gibt es den gekennzeichneten Wanderweg „La Grande Traversée du Dahar“, der in 12 Etappen und 220 km mit lokalen Wanderführer:innen erkundet werden kann. Mit seinen Pässen und Trails ist das Dahargebirge ein Open-Air-Museum aus Geologie und menschlicher Felsenbaukunst. Zwischen Matamata (dem Troglodytendorf im Norden) und Tataouine (der Hauptstadt im Süden) – beide dienten als Drehorte für „Star Wars“ Filme – übernachten Gäste in privaten Unterkünften und lernen die Gastfreundschaft der „Amazigh“ (= Berber Nordafrika) kennen.

Djerbahood, das größte Open-Air-Straßenkunstmuseum

Mehr als 100 Straßenkünstler:innen haben ihre Spuren auf den weiß getünchten Fassaden, Mauern und Gassen von Erriadh hinterlassen. Die Kleinstadt hatte aus touristischer Sicht nur wenig Bedeutung, bis sie im Sommer 2014 durch das künstlerische Projekt „Djerbahood“ in wenigen Wochen in ein offenes Freilichtmuseum verwandelt wurde. „Es ist ein einzigartiges künstlerisches Abenteuer in der Welt der urbanen Kunst und eine überschäumende Bewegung in einem Entwicklungsland“, sagte Mehdi Ben Cheikh, Gründer des „Djerbahood“-Projekts.