ANA
T.A.I. vor Ort in Albanien

Reise ins Land der Skipetaren! Geheimnisvoll bunt und unterbewertet

Print-Ausgabe 15. Juli 2022

Per Flug von Wien und München oder mit Fähre von Korfu aus zu erreichen, eröffnet sich in Albanien eine Destination, die an Vielfalt kaum zu übertreffen ist

Die Beziehungen zwischen Österreich und Albanien sind traditionell eng und freundschaftlich. Als Urlaubsdestination hingegen ist das „Land der Skipetaren“ nach wie vor relativ unbekannt. Grund genug, dem südlich von Montenegro und nördlich von Griechenland gelegenen Reiseziel mit großer Gastfreundschaft und über 360 km langer Küste entlang des Adriatischen und Ionischen Meeres einen Besuch abzustatten.

Zu einer Medienreise eingeladen hatte Nevila Dudaj, Eigentümerin des Luxury Adriatik Hotel & SPA Durrës. T.A.I. war mit dabei.

Zunächst nochmals kurz zur Bezeichnung „Land der Skipetaren“: Sie leitet sich von Shqipëria – wörtlich übersetzt „Land der Adler“ – ab, wie Albanien in der eigenen Sprache heißt. Ein zweiköpfiger schwarzer Adler auf rotem Grund ziert auch die albanische Flagge. Hergeleitet ist er vom Siegel des Nationalhelden Skanderberg, der Albanien im 15. Jahrhundert in einem Aufstand gegen die Osmanen anführte und dem Land für kurze Zeit die Unabhängigkeit brachte.

Doch nun zur Reise: Nach einem eineinhalbstündigen Flug mit Wizz ab Wien nach Tirana ging es gleich weiter nach Durrës in das stilvolle Luxury Adriatik Hotel & SPA direkt am Sandstrand. Die gepflegte 1957 eröffnete und 2017 bis 2018 renovierte Anlage punktet mit großzügigen, sauberen Zimmern, Indoor- und Outdoor-Pools, türkischem Bad, Hamam, Sauna und Fitnessstudio. Anwendungen im Queen Teuta SPA machen neben der hervorragenden Küche und dem zuvorkommenden Service des Hotels einen Aufenthalt nahezu perfekt. Während des Trips diente das Hotel der Mediengruppe als Ausgangspunkt für Erkundungen in Durrës und Tirana sowie deren näherer Umgebung.

Gemeinsam mit Guide Mario von Adriatik Tours ging es in die Stadt Durrës. Wie in allen Städten Albaniens kann auch hier so manches Bauwerk die Zeit des Kommunismus während der Hoxha-Diktatur von 1944 bis 1985 nicht leugnen. Manch einem Gebäude ist der Mut zur Hässlichkeit nicht abzusprechen. Dennoch offenbaren sich den Besucher*innen großartige Schätze, Kontraste zwischen Alter­tum und Moderne mit geheimnisvoller Atmosphäre sowie einer ganz eigenen Identität.

Dies gilt etwa für den Hafen von Durrës, dessen Geschichte bis weit in die Antike zurück reicht. Einst Verbindung von Rom und Konstantinopel, beherbergt er heute einen großen Industriehafen, aus dem schon bald das Megaprojekt einer Marina mit Hotels, Restaurants und Shops entstehen soll. Im historischen Zentrum der Stadt beeindrucken die antiken Ruinen des Amphitheaters, wo sich direkt unter der ehemaligen Ehrenloge eine mit Fresken und Wandmosaiken geschmückte Kapelle befindet.

Magisch wirkt das im späten 5. Jahrhundert erbaute Durrës Castle mit dem Venezianischen Turm. Und bei einem Besuch in der „Vila Austria 1843“ präsentierte sich den Gästen ein ganz besonderer Ort, liebevoll eingerichtet und einem Museum gleichend. Besitzer Josef Tedeschini bewohnt und betreibt zusammen mit seiner Frau Alma das Haus als B&B. Das Ehepaar weiß viel Interessantes über die Geschichte Albaniens zu erzählen und macht dabei deutlich, wie das Land langsam aus der Starre seiner isolierten und schmerzhaften Vergangenheit erwacht.

In der Hauptstadt Tirana überrascht der Architekturmix aus osmanischer, faschistischer und kommunistischer Zeit. Im Zentrum säumen pastellfarbene Regierungsgebäude den weitläufigen Skanderberg-Platz, wo sich Museen wie das Nationalmuseum oder in der Nähe der „Bunk‘Art 2“ (ein 5-stöckiger unterirdischer Bunker mit 106 Räumen) befinden. Angesiedelt sind am Platz auch Sehenswürdigkeiten, wie die mit Fresken verzierte Et‘hem-Bey-Moschee, der Uhrenturm oder die Burg von Tirana.

In den vielen bunten Lokalen wird die geheimnisvolle Geschichte des Landes lebendig und die Gegenwart gelebt, die Kaffeehauskultur blüht. Traditionelle Restaurants, wie der kleine Familienbetrieb „Taverna Zoto“ (sehr empfehlenswert!), servieren albanische Gerichte. Von der Gastfreundschaft der Albanier*innen konnte sich die Mediengruppe auch in der Abai Winery and Vineyard überzeugen. Der junge, herzliche Winzer Evald Dome präsentierte in seinem kleinen Weingut charmant Kreationen von einzig­artigem Geschmack.

Das Landesinnere von Albanien begeistert mit grünen Wiesenlandschaften, eingebettet in einer traumhaften Bergkulisse und wartet mit zahlreichen Burgen und historischen Stätten auf. Ein „Must-see“ ist das UNESCO-Weltkulturerbe Berat mit seinen charakteristischen Häusern. Hoch über der Stadt umfasst das befestigte Burg­viertel zahlreiche byzantinische Kirchen, osmanische Moscheen und alte Wohnhäuser, in denen noch heute Menschen leben. In den verwinkelten Gassen verbirgt sich hinter jeder Ecke ein großartiges Fotomotiv. Hie und da laden freundliche private Gastgeber*innen zu einer Rast in ihre Häuser ein und bieten Kaffee sowie selbstgemachten Kuchen an.

Ehe es für die Mediengruppe wieder zurück nach Wien ging, führte ihr Weg noch in die Stadt Kruja. Neben einem über 400 Jahre alten albanischen Basar gibt es dort eine mittelalterliche Burg, von der aus sich ein weitläufiger Panoramablick auf die Berge Albaniens erschließt.

Fazit der Reise: Albanien ist ein wunderbares Land, das es – trotz nicht nachvollziehbarer Vorurteile – wert ist, bereits zu werden. In ein Land, in dem neben tollen Stränden und Badebuchten vor allem auch Geschichte erlebbar wird, mit unberührten Nationalparks, einer reichen Kultur und aufregenden Städten.

Tipp: Einen Besuch wert ist die am Flughafen Wien neu eröffnete VIENNA Lounge, die sich nach der Sicherheitskontrolle im Terminal 2 auf Ebene 2 befindet.

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