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Griechenland Tourismus

„Lassen Sie sich überraschen!“ Gute Aussichten & viele Ideen für 2022

Print-Ausgabe 18. März 2022

„Österreich ist definitiv einer der wichtigsten Quellmärkte für uns“, so FVA-Leiterin Stavroula Skaltsi


 

Die von der Griechischen Zentrale für Fremdenverkehr geplanten Aktivitäten reichen dabei von klassischen B2B- und B2C-Events bis hin zu innovativen Ideen

Seit September 2021 steht die Griechische Zentrale für Fremdenverkehr in Wien unter Leitung von Stavroula Skaltsi. Sie zeichnete zuvor für die nordischen und baltischen Staaten verantwortlich. Welche Pläne sie bezüglich Österreich hat, wie sich die Unterschiede zu den Quellmärkten im Norden Europas darstellen und welche Aktivitäten für 2022 vorgesehen sind, darum ging es in einem Gespräch mit T.A.I.

T.A.I.: Können Sie uns etwas über Ihre Ausbildung und den beruflichen Werdegang erzählen?

Stavroula Skaltsi: „Nach meinem Studium im Bereich Kommunika­tion, Massenmedien und Kulturwissenschaften sowie einem Abschluss in Tourismusentwicklung an der Postgraduate-Hochschule für öffentliche Verwaltung startete ich Anfang 2009 bei der Griechischen Zen­trale für Fremdenverkehr in Athen. Zunächst war ich vier Jahre in den beiden strategischsten Abteilungen Übersee-Netzwerke und Werbung tätig, danach hatte ich meinen ersten Auslandseinsatz als Direktorin in unserem Büro in Stockholm, das für die nordischen Länder Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland sowie für die baltischen Staaten zuständig ist. Dabei ist es mir und meinem Team gelungen, mit den im Vergleich zu den Vorjahren begrenzten finanziellen Mitteln den Tourismus nach Griechenland durch gezielte Werbekampagnen und positive Pressearbeit zu steigern.“

T.A.I.: Seit September 2021 sind Sie nun Chefin des Wien-Büros. Wie beurteilen Sie im Vergleich dazu den Quellmarkt Österreich?

Stavroula Skaltsi: „Griechenland gehört in den nordischen Ländern und im Baltikum zu den Top-­Reisezielen. Aber natürlich gibt es einige Unterschiede. Die Skandinavier*innen reisen nach Griechenland, seit es die ersten Charterflüge gibt, kommen fast jedes Jahr wieder und interessieren sich neben den großen Destinationen auch für kleinere Inseln, wie z. B. Karpathos, und das Festland. Auch das Interesse an Städtereisen nach Griechenland wächst ständig. Bei Skandinavien handelt es sich also um einen sehr reifen Markt. Die baltischen Staaten sind im Gegensatz dazu relativ neue Quellmärkte für Griechenland, aber mit einer Reisebranche und Verbraucher*innen, die gerne mehr über die griechischen Reiseziele erfahren und dorthin reisen möchten.

Österreich ist definitiv einer der wichtigsten Quellmärkte für uns. Griechenland ist das Top-Reiseziel für die Österreicher*innen. Im Unterschied zu den nordischen Ländern und dem Baltikum ist die Anreise aufgrund der kürzeren Entfernung viel einfacher. Man braucht nur die Hälfte der Zeit, um von Österreich aus nach Griechenland zu gelangen. Und es gibt das ganze Jahr über mehr Direktflüge zu verschiedenen Zielen. Das verschafft den Österreicher*innen mehr Möglichkeiten zu reisen und nach neuen Zielen zu suchen.“

T.A.I.: Österreich hat einen überproportionalen Anteil am Aufkommen in der Südlichen Ägäis sowie auf Kreta. Bei den Ionischen Inseln liegt der Anteil im Durchschnitt, überall anders zum Teil weit darunter. Worauf führen Sie das zurück?

Stavroula Skaltsi: „Es stimmt, dass Kreta und die Inseln der Südägäis die beliebtesten Reiseziele sind. Kreta bietet als größte Insel Griechenlands viele Möglichkeiten – von Skitouren, wie Ende Februar auf den Berg Psiloritis (Pierra Creta), bis hin zu den exotischen Stränden. Für die meisten Reiseveranstalter wird auch heuer der Flughafen Heraklion von der Kapazität wieder die Nummer 1 sein. Die Ägäis wiederum ist das bekannteste Reiseziel in Griechenland. Für uns ist es deshalb wichtig, dem österreichischen Markt auch all die anderen schönen Destinationen unseres Landes zu zeigen und das Interesse daran zu steigern. Bezüglich der Ionischen Inseln erwarten sich die meisten unserer Partner ein positives Comeback. Insbesondere Flüge nach Zakynthos und Lefkada mit dem Flughafen Preveza werden voraussichtlich das Vor-Pandemie-Niveau erreichen.“

T.A.I.: Was wollen Sie unternehmen, um Regionen wie Attika, Thessaloniki, die Peloponnes oder Thessalien stärker in den Fokus zu rücken?

Stavroula Skaltsi: „Wir binden diese Destinationen stärker in unsere Marketingkampagnen ein und planen Pressereisen, um sie den Österreicher*innen vorzustellen. Ein großer Teil unserer Bemühungen ist bereits von Erfolg getragen. So haben wir dieses Jahr wieder Flüge nach Volos, mit dem Pilion, der Olympischen Riviera und Zen­tral­griechenland sowie nach Kavala, Thassos, Samos, Lemnos und Skyros. Athen und Thessaloniki werden zu immer angesagteren Städtereisezielen für das ganze Jahr. Wichtig ist dabei die Feststellung, dass die Peloponnes nicht nur über die Flughäfen von Athen, Kalamata und Araxos angeflogen werden kann, sondern auch perfekt für Gäste erreichbar ist, die mit dem Auto nach Griechenland reisen. Eine große Anzahl österreichischer Familien fährt nach Griechenland, um dort lange Zeit Urlaub machen.“

T.A.I.: Mit welchem Aufkommen rechnen Sie heuer aus Österreich?

Stavroula Skaltsi: „Trotz der schwierigen Zeiten in Europa sind wir zuversichtlich. Wenn wir heuer noch nicht auf die Zahlen von 2019 zurückkommen, so sind wir auf jeden Fall auf dem richtigen Weg.“

T.A.I.: Wann dürften die Zahlen wieder an jene vor der Pandemie anknüpfen?

Stavroula Skaltsi: „In Anbetracht der positiven Meldungen unserer Partner scheint Griechenland das Top-Reiseziel für diesen Sommer zu sein. Ich erwarte, dass wir spätestens im Sommer 2023 nicht nur die Vor-Pandemie-Zahlen erreichen, sondern sie sogar noch steigern können. Wir werden unser Bestes tun, um weitere Reiseziele hinzuzufügen, um den Österreicher*innen, die unser Land besuchen möchten, mehr Auswahlmöglichkeiten zu bieten.“

T.A.I.: Welche Aktivitäten planen Sie heuer im Quellmarkt Österreich?

Stavroula Skaltsi: „Wie bereits erwähnt, möchten wir neben den bekannten Reisezielen auch einige Destinationen abseits der ausgetretenen Pfade vorstellen, neue Erlebnisse wie Städtereisen, Tauchen, Wandern und auch Griechenland als Winterdestination bewerben. Unsere Aktivitäten reichen dabei von gezielten B2B- und B2C-Events, allein oder mit unseren Partnern, über klassische Werbung bis hin zu innovativen Ideen. Lassen Sie sich überraschen!“

T.A.I.: Was ist Ihr persönlicher Tipp für Griechenland?

Stavroula Skaltsi: „Mein persönliches Paradies ist die Region Mani im Südosten der Peloponnes. Die Mani erstreckt sich über zwei Regionen, Messinien und Lakonien, und bietet einzigartige Erlebnisse wie Fahrten durch das Taygetos-­Gebirge, Schwimmen in kristallklarem Wasser, – Stoupa, Foneas, Kalogria sind einige der besten Strände –, Spaziergänge durch Dörfer mit Steintürmen und den Genuss lokaler Köstlichkeiten wie Olivenöl, Honig, Lalagia, lokale Würste, Käsekuchen und natürlich frisches Gemüse.“

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