ANA
USA Trend-Umfrage

Kontinuierliches USA-Comeback nach deutlichem „Donald-Dämpfer“

Print-Ausgabe 15. November 2019

V.l.o.: Werner Marschall, Claudia Janner-Moser, Ines Wasner, Philipp Detmer und Sandra Riedler

Die Liebe der ÖsterreicherInnen zu „Uncle Sam“ war seit Amtsantritt von Präsident Donald Trump abgekühlt – jetzt kommt sie langsam wieder auf Touren

Gab es 2015 mit 221.300 Einreisen aus Österreich laut NTTO (National Travel & Tourism Office) ein „all time high“, bewegen sich die Werte seither bei rund 200.000 – trotz deutlich verbessertem Flugangebot. Die Tendenz ist aber leicht steigend (heuer Jänner bis Juli plus 2,4 Prozent). Wie dies bei den großen USA-Anbietern gesehen wird und welche Neuerungen sich für 2020 abzeichnen, darum ging es in der aktuellen Veranstalter-­Umfrage von T.A.I.

Neuer „Tourplaner“ bei DER

Bei DER Touristik ist USA-Direktor Philipp Detmer mit der aktuellen Entwicklung für heuer jedenfalls „sehr zufrieden, was unter anderem auch auf ein vergrößertes Hotelangebot zurück zu führen ist“. Für 2020 sind die Buchungen laut Detmer „derzeit auf oder knapp über Vorjahresniveau“. Gefragt seien die Klassiker wie z. B. New York. Wobei Detmer festhält, dass „die USA für EuropäerInnen generell ein Rund­reiseziel sind und bleiben“. Die Bandbreite reicht von Busreisen über vorgebuchte Autoreisen bis hin zu selbst zusammengestellten Bausteinreisen. Hotspots sind der Westen mit seinen Nationalparks sowie Florida und der Nordosten mit New York. Die Durchschnittsaufenthalte von DER Touristik liegen relativ konstant bei etwa zwei Wochen, teilweise darüber.

Neu ab 2020 ist bei DER Touristik der „Tourplaner“, ein webbasiertes Planungs- und Buchungstool für Rundreisen. ReisebüromitarbeiterInnen können damit ihren KundInnen Rundreisen maßschneidern sowie bestehende Rundreisen eigenständig abändern. Ebenfalls neu ist das „Campertool“, in dem deutlich mehr Informationen und buchbare Leistungen zu finden sein werden. Dieses Tool startet ab Ende November mit den Destinationen Kanada und USA.

FTI setzt auf Bus-Shuttles

Mit dem USA-Aufkommen zufrieden zeigt sich auch Sandra Riedler, Teammanager Servicecenter Nordamerika bei FTI Austria: „Das Jahr 2019 läuft für uns bis jetzt sehr gut. Wir können ein gutes zweistelliges Plus im Vergleich zum Vorjahr vermelden. Auch mit den Buchungen für 2020 sind wir derzeit mehr als zufrieden, da wir auch hier im hohen zweitstelligen Plus liegen.“ Laut Riedler zählen Arizona, Kalifornien und Utah zu den beliebtesten Reisezielen, wobei auch das Interesse für Rundreisen auf Hawaii stark steigt. Sehr geschätzt wird bei den FTI-Gästen das vielschichtige Rund­reiseangebot mit Mietwagen oder Wohnmobil, welches mit dem „FTI 360 – Design your trip“-Tool von jeweiligen Reisebüros für deren Kund­Innen individuell gestaltbar ist.

FTI bietet mit rund 1.200 Unterkünften sowie 135 Mietwagen- und Busrundreisen das bislang facettenreichste Jahresprogramm. „Wir bauen in den USA weiterhin auf Busrundreisen, von denen viele exklusiv unseren Gästen vorbehalten sind“, so Sandra Riedler. Als Marktneuheit gibt es erstmals Bus-Shuttles zwischen Las Vegas und den Nationalparks im Südwesten der USA. Riedler: „Das stellt eine flexible Reisealternative zum Erkunden der Highlights des Westens dar.“

Fernreise-Ziel Nummer 1 bei TUI

Besonders umfangreich mit über 15.000 Hotels und etwa 60 Rund­reisen ist das USA-Portfolio von TUI Austria, wo laut Direktorin Vertrieb Ines Wasner derzeit „alle mit dem Produkt USA zufrieden“ sind: „Diese Destination ist bei uns seit vielen Jahren im Sommer das Fernreise-Ziel Nummer 1, was sich auch dieses Jahr wieder bestätigt hat.“ Der Winter 2019/20 liegt derzeit bei einem zweistelligen Plus und auch im Sommer 2020 behaupten die USA ihre Top-Position im Fernreise-Ranking. Der Trend gehe „weiterhin in Richtung Baustein-Produkt – also Flüge, Badeaufenthalt, Städte und Mietwagen individuell kombiniert.“ Rundreisen mit Insider-Touren und Individualcharakter kommen ebenfalls gut bei den TUI-Gästen an.

Die Top 3-Flugziele waren bei TUI Österreich dieses Jahr New York, Miami und Los Angeles. Gesamt gesehen hatte Florida wieder die Nase vorne. Wasner: „Das zeichnet sich auch schon für das kommende Jahr so ab.“ Die durchschnittliche Reisedauer der TUI Gäste in den USA beträgt 6,5 Tage.

Neu für 2020 sind zum Beispiel „Fly&Drive“-Angebote für KundInnen, die die USA bereits bereist haben und andere Regionen kennenlernen möchten, wie beispielsweise eine Rundreise durch Arizona und New Mexico. Auch neue Hotels sind zum Sommer 2020 im Programm, wie etwa das Freehand Chicago oder das Nomad Las Vegas.

Nachfrage für Luxusreisen steigt

Ganz weit vorne liegen die USA als Fernreiseziel bei der Luxusmarke von TUI airtours. Sales & Marketing Managerin Claudia Janner-Moser: „Wir haben diesen Trend erkannt und erweitern die Auswahl der Top-Hotels maßgeblich.“ Zu den Trends gehören „gemeinsam Zeit verbringen, das Besondere erleben und es sich gutgehen lassen“. Die Nachfrage für Luxusreisen steigt jedenfalls; vor allem die pulsierende Metropole New York steht bei airtours-KundInnen hoch im Kurs. Neueröffnungen und Highlights, wie das Viertel „Hudson Yards“, das Kulturzentrum „The Shed” und die Erweiterung des „MoMa“ prägten dieses Jahr den Big Apple.

Ein Tipp: Wer in N.Y. neben Sight­seeing Wert auf Regeneration und Sport legt, findet bei airtours die passende Unterkunft im neuerbauten 5-Sterne-Equinox-Hotel Hudson Yards in Manhattan. Ein eigener Fitness-Concierge, Personal Trainer und modernste Geräte lassen keine Wünsche offen.

Steigende Zugriffe

Und wie sieht „Mr. USA“ in Österreichs Touristik Werner Marschall, Präsident von VUSA Austria (Visit USA Committee Austria), die aktuelle Entwicklung? „Was die Nachfrage betrifft, kann ich aufgrund der Zugriffe auf unsere Homepage www.visit-usa.at wie auch der Prospektbestellungen eine Steigerung zum letzten Jahr verzeichnen.“ Die vom NTTO ausgewiesenen Einreise­zahlen aus Österreich bestätigen diese Einschätzung. Besonders im Fokus stehen laut Werner Marschall der Sunshine-State Florida (leider nicht mehr nonstop ab Wien im Sommer 2020), der Südwesten der USA ebenso wie die Südstaaten. Und bei den Städten? Marschall: „Da rückt Washington immer weiter auf sowie mein Top-Tipp Chicago.“ Im Trend liegen Rundreisen und Fly&Drive. Busreisen sind aus VUSA-­Sicht leicht rückläufig. 

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