ANA
T.A.I. vor Ort in Israel

Auf in die Wüste! Wanderung durch das Eilat-Mountains-Massiv

Print-Ausgabe 17. Februar 2023

Israel ist weithin als Bade-, Städte- und Kulturreiseziel geschätzt. Doch wie sieht es bezüglich Wandern aus? Grandios, wie T.A.I. vor kurzem feststellen konnte

Der Trend zur Ruhe und dem Langsamer-Werden ist im Aufwind und Wandern tut gut, nicht nur körperlich, auch mental. Was also eignet sich besser als die Probe aufs Exempel zu machen und sich auf einen Fußmarsch durch die Negev-Wüste zu begeben? Die Gelegenheit dazu bot sich bei einer Wüsten-Zelt-Trekking Tour des Jerusalemer Veranstalters „SK Tours in Nature“.

Die Strecke verlief auf den letzten vier Etappen des über 1.000 km langen Fernwanderwegs, der sich durch das ganze Land zieht, dem „Israel National Trail“, auf Hebräisch „Shvil“ („der Weg“) genannt. Unterwegs sind die Wandernden fernab jedes touristischen Trubels und gelangen auf Schritt und Tritt an beeindruckenden, in über Millionen von Jahren durch Wasser geschliffenen und durch Vulkanausbrüche entstandenen Felsformationen vorbei. Die vielen Kraftorte von Israels Stein- und Sandwüste sind ideal, um Energie zu tanken und mit allen Sinnen der Langsamkeit zu begegnen. So groß die kontrastreiche Vielfalt der Wüste mit ihren Licht- und Schattenspielen ist, so groß ist auch die Faszination.

Schlafsack und atemberaubende Aussicht

Zunächst ging es bei einer kurzen Wanderung zu dem unterhalb der „Sasgon Valley“-Dünen gelegenen ersten von vier Wüsten-Camps. Es wurden die Zelte aufgestellt, gemeinsam gekocht und gegessen. Nach einer etwas herausfordernden Nacht im Schlafsack mussten schon zeitig in der Früh die Zelte wieder abgebaut und zusammen mit dem großen Gepäck für den Transport im Support-Fahrzeug bereitgestellt werden. Um 6:00 Uhr früh erwartete das SK-Team seine Gäste mit Frühstück und heißem Kaffee, ehe es um 7:00 Uhr – ausgestattet mit Tagesrucksack – zur ersten, 16 km langen Etappe nach Eteq-Raham los ging. Nach dem Aufstieg auf das Plateau des Mount Timna eröffnete sich der Gruppe eine atemberau­bende Aussicht über den rund 60 km² großen Timna-Nationalpark, die beeindruckenden braunroten Felsformationen und die Arava-Senke, die vom Toten Meer bis zum Golf von Akaba reicht. Archäologische Ausgrabungen im Timna-­Nationalpark haben antike Kupferminen und ägyptische Felszeichnungen zu Tage gebracht, die darauf hinweisen, dass in der Gegend schon seit dem 10. vorchristlichen Jahrhundert immer wieder Rohstoffe, insbesondere Kupfer, abgebaut wurden – also ungefähr zu Lebzeiten König Salomos!

Kontrast von Meer und Wüste

Nach einer weiteren Nacht im Zelt-Camp verlief der Shvil der zweiten, 19 km langen Etappe durch das Trockenflussbett des Wadi Raham. Der Kontrast zwischen dem Meer inmitten extremer Wüste und den mächtigen Kalksteinquadern, üben eine ganz besondere Faszination aus. Im Bergmassiv von Eilat kommen heller Kalkstein, roter Sandstein und dunkler Granit vor, wodurch sich die Landschaft in einen beeindruckenden Mix aus Farben und Formen verwandelt. Durch den Schattenwurf und den tiefblauen Himmel zeigt sich ein Bild, das mit Worten nicht zu beschreiben ist.

Millionen von Sternen

Die dritte, 15 km lange Etappe führte entlang von dunklem Gra­nit­­gestein durch den schmalen Shehoret-­Canyon, wo sich nahe der Schlucht die spektakulären geologischen Formationen, die Amram-­Säulen, befinden. Durch eine wilde Steinlandschaft verläuft der Shvil weiter zur einzigen Quelle in den Bergen von Eilat – der Netafim-Quelle – und schlängelt sich durch enge Felsspalten hinauf auf ca. 700 m zum Camp am Mount Yehoram, wo die letzte der vier Nächte im Zelt unter freiem Himmel und Millionen von Sternen verbracht wurde.

Finale im Vier-Länder-Eck

Die vierte und wohl schönste Etappe verlief 16 km lang durch den Gishron-Canyon bis zum Roten Meer. Nach einem Anstieg auf den „Rechavam-Hügel“ beeindruckt die Sicht auf die senkrecht stehenden Kalksteinschichten. Vom Zefahot-­Berg aus bleibt der unglaubliche Panoramablick auf die vier Länder Jordanien, Saudi-Arabien, Ägypten und Israel mit der Stadt Eilat und den gesamten Golf von Aqaba unvergesslich. Die Weite, die Einsamkeit und die Stille der Wüste ziehen mit ihrer geheimnisvollen Kraft in ihren Bann, es verwundert nicht, dass religiöse Menschen die Wüste als Ort der Gottesbegegnung empfinden. Dass der INT – oder einfach Shvil – vom National Geographic Magazin als einer der schönsten Fernwanderwege der Welt ausgezeichnet wurde, hat seine absolute Berechtigung.

Über SK Tours in Nature

SK Tours in Nature verstehen sich als Experten für nachhaltig wirkende Reisen in Israel und seinen Nachbarländern. Ihr Anliegen ist es, in die breite Palette von Pilger-, Wander-, Studien- und Begegnungs­reisen die spirituelle Kraft einer großartigen Naturlandschaft mit einzubeziehen. SK Tours in Nature stehen für einen respektvollen und fairen Umgang mit Mensch und Natur. Von der ersten Idee bis zur Durchführung der Reisen sind Reiseplaner und Partneragenturen Teil des Teams. Weitere Infos finden sich unter www.sktours.net.

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