ANA
CAT – City Airport Train

Neue Garnituren als tolles Geschenk zum Geburtstag

Print-Ausgabe 20. Oktober 2023

V.l.: Michael Forstner, Julian Jäger, Heinz Freunschlag, Christian Diewald & Christoph Korherr (Bild: © CAT/Hammerschmid)

Beim Jubiläum im K47 in Wien wurde die Bestellung von drei neuen CAT-Zügen bekannt gegeben

Seit 20 Jahren verkehrt der Wiener Flughafen-Express City Airport Train (CAT). Pünktlich zur großen Geburtstagsfeier im Oktober, an der als Vertreter der beiden CAT-Muttergesellschaften auch die Vorstände Julian Jäger (Flughafen Wien) und Heinz Freunschlag (ÖBB Personenverkehr AG) teilnahmen, konnten die CAT-Geschäftsführer Michael Forstner und Christoph Korherr die große Neuigkeit ankündigen: Die Bestellung von fünfteiligen Doppelstock-Zügen für je rund 300 Passagiere mit Indienststellung 2027. Wie beim bestehenden CAT (243 Personen, Steuerwagen plus drei Doppelstockwagen) werden auch die futuristisch aussehenden KISS-Züge (das Kürzel steht für „Komfort, Innovation, Spurtstark und S-Bahn“) auf die Bedürfnisse von Flugreisenden zugeschnitten: ausreichend Ablageflächen für Gepäck, breite Gänge, durchgehend Erste Klasse-Bestuhlung. Wie die CAT-Geschäftsführer die bisherige Entwicklung beurteilen und wie die weitere Zukunft aussieht, darüber sprachen sie mit T.A.I.

T.A.I.: Wie entwickelten sich seit Wiederaufnahme des CAT-Betriebs nach Pandemie-bedingter Pause die Passagierzahlen?

Christoph Korherr: „Die ersten ­Wochen nach der Wiederinbetriebnahme Ende März 2022 waren für uns sehr spannend. Letztendlich wussten wir natürlich nicht, wie rasch die Passagiere wieder zurückkommen würden. Umso mehr hat es uns gefreut, dass wir sehr schnell wieder annähernd vergleichbare Nutzungszahlen wie vor der Pandemie erreichten. Der CAT wird sehr gut angenommen und trotz des besser gewordenen Angebots unserer Mitbewerber gelingt es uns an starken Tagen, wieder mehr als 4.000 Passagiere vom bzw. zum Flughafen bringen zu dürfen. In Summe liegen wir aktuell in etwa bei 90 % des Fahrgastaufkommens von 2019.“

T.A.I.: Wie hoch ist der Anteil der Voll­­zahler:innen und wie viele Gäste buchen Hin- & Retour-Fahrten?

Michael Forstner: „Bereits 10 % unserer verkauften Fahrten sind durch Inhaber:innen von ÖBB-Vorteilskarten, Wiener Linien Jahreskarten, Klimatickets etc. generiert. Die Mehrzahl unserer Kund:innen sind aber Tourist:innen oder Geschäftsreisende, die nach Wien kommen, und damit Vollzahler:innen sind. Somit sind rund 90 % der verkauften Fahrten Vollpreisfahrten, unabhängig davon, ob eine einfache Fahrt oder eine Hin- & Retourfahrt gebucht wird. Es ist das Ziel, möglichst viele Kund:innen dazu zu bewegen, sowohl Hin- als auch Rückfahrt mit dem CAT zu buchen. Das gelingt uns erfreulicherweise schon recht gut. Rund zwei Drittel der verkauften Tickets sind Return Tickets.“

T.A.I.: Was sind aus Ihrer Sicht die Vorteile des CAT gegenüber der preiswerteren Schnellbahn?

Christoph Korherr: „Unser Produkt ist explizit auf die Bedürfnisse von Flugreisenden ausgelegt. Das ist bei der Schnellbahn nicht der Fall. Wir bieten mit dem City Check-In, der Non-Stopp Verbindung in 16 Minu­ten ins bzw. vom Stadtzentrum, durchgehend persönlicher Betreuung durch Train Attendants oder durch unsere CAT Travel Guarantee (Anm.d.Red.: anlassbezogene Rückerstattung von Flug- und Hotelkosten) ein großartiges Produkt. Das schätzen unsere Kund:innen, wie die aktuelle Marktforschung zeigt: Mehr als 90 % der Kund:innen würden uns weiterempfehlen.“

T.A.I.: Die CAT-Preise wurden mit Februar um ein Drittel angehoben. Sind weitere Erhöhungen geplant?

Michael Forstner: „Das wird mit Sicherheit auch von der weiteren Entwicklung unserer Aufwände abhängig sein. Wir haben aufgrund von vertraglichen Verpflichtungen und dem Anstieg der Energiepreise mit automatischen Preis­anpassungen in Höhe der Inflation zu rechnen. Ich darf an dieser Stelle auch darauf verweisen, dass die letzte Preis­erhöhung vor 2023 im Jahr 2017 stattgefunden hat. Wir hoffen, dass wir kurzfristig ohne erneute Anpassungen auskommen werden. Geplant ist aktuell jedenfalls keine weitere Anpassung.“

T.A.I.: 2019 wurden 1,7 Millionen Passagiere befördert. Wie hoch waren damals Umsatz und EBIT?

Christoph Korherr: „Das Jahr 2019 war ein Rekordjahr für uns. Bei rund 15 Mio. Umsatz konnten wir ein EBIT von 3,4 Mio. Euro erwirtschaften. Das ist eine Marge von über 20 %, auf die wir sehr stolz sind.“

T.A.I.: Wann können Sie wieder an die Zahlen von 2019 anknüpfen?

Michael Forstner: „Wir hoffen, dass wir im Jahr 2024 wieder ähnliche Passagierzahlen sehen werden. Wirtschaftlich muss unser Ziel natürlich sein, nachhaltig posi­tive Ergebnisse zu erwirtschaften. Im heurigen Jahr werden wir aus heutiger Sicht bereits wieder ein positives Ergebnis erzielen.“

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