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Luxusreisen

Wachstum der Luxus-Anbieter zu Wasser, am Land und in der Luft

Print-Ausgabe 29. Juni 2018

Städtetrips liegen im Ranking vorne, gefolgt von Rundreisen sowie Strand- und Badeurlauben – Luxus-Produkte auf den Weltmeeren im Vormarsch

Luxusreisen haben weltweit seit 2014 um 18 Prozent zugelegt. Im Jahr 2016 wurden gemäß einer Sonderauswertung des „World Travel Monitors“ weltweit rund 54 Millionen Luxusreisen ins Ausland unternommen, ihr Anteil am gesamten Reisekuchen liegt bereits bei rund 7 Prozent. Das Segment befindet sich also in einem starken Aufwärtstrend.

Wobei die Frage ist, wie Luxus definiert wird. Laut „World Travel Monitor“ sind es im Falle von Kurztrips (bis drei Nächte) Reisen mit Ausgaben pro TeilnehmerIn von mehr als 750 Euro pro Nacht. Bei längeren Auslandsaufenthalten (ab vier Nächten) liegen die Ausgaben bei mehr als 500 Euro pro Nacht und Person.

Über 50 Jahre alt und 6.000 Euro fürs Reisen

Gemäß „Thomas Cook Holiday Report 2018“ ist der durchschnittliche Luxusurlauber über 50 Jahre alt, verfügt über ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 82.000 Euro netto und gibt jährlich 6.000 Euro und mehr fürs Reisen aus.

Am liebsten unternehmen Luxusreisende Städtetrips (laut „World Travel Monitor“ 29 Prozent), gefolgt von Rundreisen sowie Strand- und Badeurlauben. Es dominieren reine Urlaubsreisen, auch in Kombination mit Besuch bei Freunden und Familie sowie andere Freizeitreisen (zusammen 75 Prozent). Nur jede vierte Luxusreise hat einen geschäftlichen Anlass.

Mehrfach-Urlaube stehen zudem hoch im Kurs. Global packen 47 Prozent aller Luxusreisenden zwei bis dreimal pro Jahr ihre Koffer (oder lassen sie packen), mehr als ein Viertel (26 Prozent) sind sogar viermal und öfter unterwegs.

Wichtige Säule für Reisebüros

Für das klassische Reisebüro stellt das Segment eine wichtige Säule dar: Werden durchschnittlich nur 27 Prozent aller Auslandsreisen über ein Reisebüro gebucht, liegt der Anteil im Luxussegment mit 40 Prozent massiv höher. Um sich zu informieren, nutzen 51 Prozent der internationalen Luxusreisenden das Reisebüro (im Durchschnitt aller Reisen sind es 33 Prozent).

Kein Wunder, dass auch die Reiseveranstalter kräftig im Luxussegment angeln. TUI hat mit airtours eine eigene bestens eingeführte Marke, Thomas Cook startete im Winter 2016/2017 mit „Thomas Cook Signature“ sowie „Signature Finest Selection“. Dertour setzt auf seine Deluxe-Schiene und mit Gold by FTI punktet auch die FTI-Gruppe im Luxusbereich.

Weniger Plätze, mehr Raumangebot

Im Airline-Bereich führte das wachsende Luxus-Segment zu einem Qualitätssprung in der Business Class, was vielfach eine First Class überflüssig werden ließ. Dort, wo es weiterhin eine gibt, handelt es sich nach dem Motto „weniger Plätze mehr Raumangebot“ meist um großzügige Suiten.

Extrem im Vormarsch sind Luxus-Produkte auf den Weltmeeren. MSC hat alle Schiffe der Fantasia-Klasse sowie der neuen Seaside- und Meraviglia Klassen mit dem exklusiven MSC Yacht Club ausgestattet („Schiff im Schiff“-Konzept samt Buttler-Service) und die 17 derzeit bestehenden Luxus-Reedereien von Oceania bis Hapag Lloyd Cruises, von Azamara bis Windstar Cruises erweitern laufend ihr Portfolio. Ab 2020 erhalten sie Konkurrenz durch den Marriott-Konzern: die Ritz Carlton Yacht Collection startet mit drei Luxusschiffen, jede mit 149 Suiten – alle mit privater Terrasse – sowie zwei 158 m² großen Eigner-Suiten.

Schwierigkeiten, all dies zu vermarkten, wird es kaum geben. Die Nachfrage nach Luxusreisen steigt weiterhin zweistellig. 

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