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USA Incomingmesse ipw 2016 in New Orleans

Uncle Sam auf dem Weg zur Nummer 1-Destination der Welt

Print-Ausgabe 15. Juli 2016

Bis 2021 wollen die USA als erstes Land der Welt die 100 Millionen-Hürde bei den internationalen Ankünften überspringen – Österreich trägt kleinen Teil dazu bei

New Orleans im Süden der USA gilt nicht nur als Wiege, sondern weithin auch als Hauptstadt des Jazz. Dementsprechend beschwingt ging es heuer auch bei der großen Incomingmesse der USA, dem ipw (International Pow Wow) zu, die vom 18. bis 23. Juni ihre 48. Auflage erlebte. Unter den 6.000 TeilnehmerInnen aus 70 Nationen, darunter 1.600 nationale wie internationale Einkäufer, befand sich wie immer eine engagierte Österreich-Delegation, die von Peter Kratochwill (Groundline; er ist auch Vice President von Visit USA Austria) angeführt wurde und sich bei den 1.000 US-Ausstellern über neueste Trends und Angebote informieren konnte.

Mit zuletzt 77,9 Mio. internationalen Ankünften (+ 3,9 % gegenüber 2014) sind die USA hinter Frankreich die unangefochtene Nummer 2 im Welttourismus. Die Ziele sind ehrgeizig: Bis 2021 soll die Marke von 100 Millionen Gästen aus aller Welt überschritten werden und die USA damit zur Tourismusnation Nr. 1 weltweit aufsteigen. Dafür müsste ein jährliches Wachstum von 4,4 Prozent realisiert werden. In den zurückliegenden Jahren stimmte diesbezüglich die Marschrichtung, im Vorjahr lag man darunter.

Um die Schlagzahl wieder zu erhöhen, will die 2010 gegründete Marketingorganisation „Brand USA“ laut ihrem CEO Christopher L. Thompson verstärkt auch Hoffnungsmärkte bearbeiten. Dazu zählen neben China und Indien auch Brasilien (sobald die Visaproblematik geklärt ist), Südkorea, Australien und Neuseeland, Japan sowie der eine oder andere europäische Mark, darunter angeblich auch die DACH-Region, von der Österreich mit plus 7 Prozent 2015 auf 220.500 US-Reisende pro Jahr (Rang 38 im US-Incoming) der kleinste Markt ist. Aus Deutschland (Rang 6), dem zweitgrößten Europa-Quellmarkt hinter UK, kamen im Vorjahr 2,27 Mio. Gäste (+ 10 %), aus der Schweiz (Rang 19) 536.600 (+ 7 %). Die Top Quellmärkte der USA sind die Nachbarn Kanada und Mexiko.

Doch nun zu New Orleans: Die Südstaatenmetropole am „Old Man River“ (Mississippi) gehört nicht zu den meistfrequentierten US-Städten der Übersee-Gäste, mit zuletzt 344.000 Ankünften liegt sie bei diesen nur auf Rang 23. San Francisco (Rang 5) kommt auf nahezu zehnmal so viel, Atlanta (Platz 14) auf mehr als das Doppelte. Was am Charme von New Orleans nichts ändert, handelt es sich doch um eine der bunt gemischtesten Städte der USA. Es ist ein Schmelztiegel zahlreicher Kulturen und Lebensarten, was sich nicht nur in der ausgezeichneten kreolischen Küche, sondern auch in der Lebenslust der Bevölkerung widerspiegelt. Hier herrscht eine einzigartige lockere Atmosphäre, die jeden Besucher über kurz oder lang in den Bann zieht. Und damit ist nicht nur die historische Altstadt „French Quarter“ mit ihren typischen kleinen Häusern und Schmiedeeisenbalkonen gemeint.

Schon drei Mal, zuletzt 2002, war New Orleans mit seinem Morial Convention Center Gastgeber des ipw und die TeilnehmerInnen aus Österreich zeigten sich auch diesmal mit ihren Gesprächen, Kontakten und Geschäften durch die Bank zufrieden. Mit dabei waren Karin Ochenbauer und Horst Wurm von Amerikareisen.at, Peter Kratochwill von Groundline, Harald Golda von Orion Reisen sowie Miklos Remetey vom GlobAlliance Airline Center.

2017 findet der ipw – er wird gemeinsam von Visit USA, Brand USA und dem US-Reisebüroverband Asta veranstaltet – in der Bundeshauptstadt Washington D.C. statt. Dort wird bis dahin auch ein neuer Präsident im Weißen Haus seinen Einzug gehalten haben. Wobei die große Frage für viele weniger lautet, wie er heißen wird, sondern wie er zur Tourismuswirtschaft in den USA steht. Diesbezüglich hatte der scheidende Präsident Barack Obama weit mehr Interesse an den Tag gelegt, als so mancher seiner Vorgänger. 

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