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Wo verbringt der Geschäftsführer des Premium Clubanbieters von TUI, Robinson, seinen Weihnachtsurlaub? In einem Robinson Club. Diesmal entschied sich Bernd Mäser mit seiner Familie für den Robinson Club Khao Lak, der Anfang November eröffnet wurde (vierzehn Tage vor dem Robinson Club Noonu auf den Malediven). Es war Mäsers vierzehnter Besuch in dieser Anlage in den zurückliegenden zweieinhalb Jahren, aber das erste Mal konnte er dort auch „Zeit für Gefühle“ genießen und das länger als nur vier Nächte. So aufgetankt mit viel Kraft und Dynamik für das neue Jahr bat T.A.I. Bernd Mäser kurz vor der Ferien Messe in Wien zum Gespräch.

T.A.I.: Wie haben sich die beiden Robinson-Neueröffnungen, Khao Lak und Club Noonu, seit ihrem Start entwickelt?

Mäser: „Khao Lak war ab Weihnachten voll gebucht und konnte beweisen, dass er 700 Gäste toll betreuen kann. Auch der Club Noonu ist sehr gut angelaufen. Wir sind mit allen drei Anlagen in Asien sehr zufrieden – es ist ja dort derzeit Hochsaison für europäische Kunden. Doch nicht nur jene in Asien, alle Robinson-Anlagen die im Winter offen haben, waren zu Silvester voll. In unsern Clubs in den Alpen gab es schon lange kein Zimmer mehr für diesen Termin.“

T.A.I.: Mit dem Club Noonu und dem Club Maldives sind Sie mit zwei Anlagen auf den Malediven präsent. Unterscheiden sich die beiden von der Positionierung her oder besteht hier die Gefahr einer Kannibalisierung?

Mäser: „Nein, die besteht absolut nicht. Wir haben in vielen Destination zwei Clubs, wie z. B. in Spanien oder auf Fuerteventura mit den Clubs Esquinzo Playa und Jandia Playa – sie sind alle komplett anders positioniert. Der Robinson Club Maldives war seit dieser Wintersaison nur für Gäste ab 16 Jahren buchbar, ab Winter 2018/2019 sind es 18 Jahre. Der Robinson Club Noonu war von Anfang an auch auf Familien ausgerichtet, mit Familienzimmern und Verbindungstüren, einem Roby Club – alles ist familienfreundlich eingerichtet und wir merken schon, dass heute auch junge Pärchen mit einem kleinen Kind eine Woche Malediven buchen. Beide Clubs auf den Malediven konzentrieren sich auf unterschiedliche Klientel.“

T.A.I.: Robinson gilt als die Top-Marke unter den TUI Hotels & Resorts. Doch im Geschäftsjahr 2016/2017 performte TUI Blue Diamond laut TUI-Geschäftsbericht bezüglich Durchschnittsraten und die Belegungen deutlich besser (Anm.d.Red.: die Blue Diamond Hotels & Resorts sind seit dem Geschäftsjahr 2016/2017 bei den TUI Hotels & Resorts angesiedelt, davor waren sie Teil des Ergebnisses der TUI Region Nord; Blue Diamond betreibt 32 Anlagen mit zusammen 14.000 Zimmern in sechs Ländern der Karibik). Läuft TUI Blue Diamond innerhalb der TUI Hotels & Resorts Robinson den Rang ab?

Mäser: „Nein. Ein direkter Vergleich ist schwierig, weil Blue Diamond ein Resort-Hotel Konzept verfolgt, wir das Clubkonzept. Blue Diamond hat ihre Anlagen nur in der Karibik und die sind im letzten Geschäftsjahr bis zur Hurrikan-Saison sehr gut gelaufen. Wir hingegen waren in unserem Hauptgebiet, dem Mittelmeer-Raum, mit den bekannten geopolitischen Problemen in Nordafrika und in der Türkei konfrontiert. Dadurch haben natürlich auch wir Rückgänge bei den Buchungen in diesen Destinationen gespürt. Ebenso sind unsere Ganzjahresdestinationen nicht immer zu 100 Prozent zu belegen. Der Sommer ist z. B. nicht die Reisezeit, in der man auf die Malediven fährt. Die Karibik hingegen ist nicht nur eine sehr gute Langstreckendestination für Europa, sondern auch ein Mittelstreckenziel für Nordamerika – darum wollen wir ja auch in der Karibik wachsen und eine weitere Ganzjahresdestination hinzu gewinnen. Sie können sicher sein: Robinson ist und bleibt der Porsche innerhalb der TUI.“

T.A.I.: Bis 2020 wollte Robinson 40 Anlagen im Portfolio haben. In den zurückliegenden zwei Jahren wurden zwar fünf Anlagen eröffnet, doch nach wie vor sind es unverändert 24. Bei dem Pressegespräch in Thailand Mitte November betonten Sie, dass sich Robinson unverändert „weiter an 40 Anlagen orientiert“. Bis wann soll bzw. kann Ihrer Meinung nach realistisch diese Größe erreicht werden?

Mäser: „Ich habe viele Ziele als Geschäftsführer der Gesellschaft. Wir wachsen mit Augenmaß und mit den für uns richtigen Anlagen. Sie werden kein Datum von mit hören. Die 40 Anlagen sind als Ziel mittel- bis langfristig zu sehen. Wichtig ist, dass dies mit einem gesunden, nachhaltigen Wachstum erfolgt.“

T.A.I.: Wieso gerade 40 Anlagen? Wird durch diese Expansion nicht zwangsläufig auch das Robinson-Konzept als überwiegend deutschsprachiges Produkt aufgeweicht?

Mäser: „Weltweit steigt die Zahl der Reisenden und auch bei Robinson, wenn auch aufgrund unserer besonderen Ausrichtung nicht so extrem. Unser Robinson Konzept, mit Qualität und direkter Kommunikation, können wir bei 40 Anlagen gut leben. Wir haben 40 als Zielgröße auch aufgrund von Destinationen definiert, in denen wir noch nicht vertreten sind. Sie können sicher sein: die DNA von Robinson bleibt unverändert. Wenn aber eine Destination nicht so von deutschsprachigen Gästen geprägt ist, sind wir auch dort entsprechend aufgestellt, z. B. mit englischsprachigen Mitarbeitern. Dadurch entsteht automatisch ein anderes Flair, die Gäste in diesen Clubs sind internationaler. Wir werden die DNA aber weitertragen, der größere Teil unserer Gäste wird immer aus den DACH-Märkten kommen und wir werden das gut managen. Wir haben ja auch schon Erfahrung, z.B. in Italien, wo ein großer Anteil an italienischen Gästen besteht, oder in Marokko mit vielen französischen und französisch-orientierten Gästen. Es besteht also keine Sorge, dass wir unsere deutschsprachige Kultur verlieren. Die deutschsprachigen Kunden werden immer im Zentrum unserer Club-Kultur stehen.“

T.A.I.: Wann konkret werden die Robinson Clubs Kreta und Kapverden in Betrieb gehen und wo zeichnen sich darüber hinaus die nächsten Expansionsschritte ab?

Mäser: „Die Kapverden eröffnen im Herbst 2019, Kreta mit Beginn der Sommersaison 2020. Es geht also weiter, wir haben immer etwas in der Pipeline. Aber ich rede nicht mehr über Abschlüsse, bevor nicht die Tinte trocken ist. Wir suchen sowohl an Standorten in Europa, als auch in Destinationen, in denen wir noch nicht vertreten sind. Auch in Österreich.“

T.A.I.: Stichwort Österreich: Wie sieht es mit einem Ersatz für den Robinson Ampfelwang aus und welche Parameter sind aus Ihrer Sicht für einen Ersatzstandort entscheidend?

Mäser: „Wir halten sehr intensiv nach Alternativen Ausschau. Österreich ist für uns ein Heimatmarkt, wir haben sehr viele Kunden aus Österreich, es ist unser zweitgrößter Quellmarkt. Derzeit haben wir hier fünf Clubs und die sind für Deutsche fast Urlaub wie zuhause. Wichtig ist, dass die österreichischen Clubs mit dem Auto gut erreichbar sind, aber nicht an der Autobahn liegen. Wir wollen einen Ganzjahresclub, eventuell mit kleiner Zwischensaison. Wichtig ist deshalb auch das Skifahren und dass Ski In/Ski Out möglich ist, also ohne Transfer. Unsere Gäste machen da keine Kompromisse. Wir suchen in der Größenordnung von 350 bis 400 Gäste – da werden die Grundstücke knapp und es wird eng.“

T.A.I.: Welcher Zeithorizont schwebt Ihnen vor?

Mäser: „Ziel ist, dass wir 2018 eine neue Anlage in Österreich kontrahieren können, die dann ein oder zwei Jahre später eröffnen wird.“

T.A.I.: Wie hat sich Österreich heuer als Quellmarkt entwickelt?

Mäser: „Sehr gut, aber auch hier wollen wir wachsen. Es geht in den letzten zwei bis drei Jahren ständig nach oben und wir sind auch mit TUI in Österreich sehr gut vertreten. Besonders groß ist übrigens derzeit das Interesse an Khao Lak, es bestehen von Wien sowie für Westösterreich ab Zürich und München drei sehr gute Verbindungen nach Thailand. Wir merken das und es wird sehr gut angenommen. Österreich hat es da besser, als Deutschland mit Thailand-Flügen nur ab Frankfurt und München.“

T.A.I.: Welche Ziele haben Sie sich für Robinson im Jahr 2018 gesetzt?

Mäser: „Wir haben viele Ziele, auch monetäre, aber über die spreche ich nicht. Ein wichtiges Ziel ist, dass wir eine neue Anlage in Österreich in unser Portfolio aufnehmen können. Auch wenn diese Suche nicht ganz einfach ist, wollen wir das nächstes Jahr abschließen. Generell wollen wir weiter wachsen. Nach den Herausforderungen der letzten zwei Jahre durch die geopolitische Lage rechnen wir 2018 wieder mit Wachstum, und dann werden auch im TUI-Geschäftsbericht in unserem Segment die Durchschnittsraten und die Belegungen nach oben gehen.“

Kurzportrait Bernd Mäser

Seine berufliche Laufbahn startete Bernd Mäser (42) nach der Ausbildung zum Hotelkaufmann im Finanzbereich bei Hilton International in Mainz. Neben weiteren Stationen u.a. bei Radisson Blu sowie der Aareal Bank Gruppe absolvierte Mäser ein BWL-Fernstudium mit Abschluss als Diplom-Kaufmann.
In den Jahren 2006 bis 2009 war er CFO und Geschäftsführer bei der GCH Hotel Group in Berlin. Anschließend wechselte Mäser als Direktor Finanzierung und Entwicklung zur Althoff Gruppe nach Köln, baute als Geschäftsführer die Hotelsparte der LFPI Gruppe in Deutschland auf, bis er im Frühjahr 2015 als Geschäftsführer zu Robinson wechselte.
Neben den Bereichen Finanzen/Recht zeichnet Bernd Mäser bei Robinson auch für IT, Technik/Einkauf, Unternehmenskommunikation, Personal und Projektentwicklung verantwortlich. Bernd Mäser ist verheiratet, Vater eines neunjährigen Sohnes und begeisterter Golfer.

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Erstellt am: 11. Jänner 2018

Bild oben: Bernd Mäser

Bilder unten: Robinson Club Khao Lak, (c) robinson-austria.at

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