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Ruefa 360°

Reiselust da, viel Beratung, Griechenland schlägt alles! Ruefa Reisetrends jetzt und 2022

T.A.I. 24 TOP News

Deutlich besser als im Vorjahr, aber immer noch um -40% unter den Werten des letzten Normaljahres – das sind die Buchungseingänge 2021 bei Österreichs größtem Reisebüro, Ruefa. „Die Reiselust ist wieder da, viele Destinationen sind aber schwer bis gar nicht erreichbar“, so Ruefa-Geschäftsführerin und Verkehrsbüro Vorständin Helga Freund, die heute zum ersten Ruefa-Pressegespräch seit der Wiener Ferien Messe 2020 (das war vor 22 Monaten!) geladen hatte.

Atypisch zu den vorangegangenen Jahren sind die Buchungen aus bekannten Gründen heuer erst im Mai und Juni angesprungen, erreichten dabei aber zum Teil das Niveau von 2019. Für 2022 geht Helga Freund davon aus, wieder bei 60% bis 80% des Umsatzes von 2019 landen zu können: „Wir sind positiv gestimmt, weil die Nachfrage nicht abbricht.“

Ausgesucht als Location für das Medien-Gespräch hatten sich Helga Freund und Presse-Bereichsleiterin Andrea Hansal die Eventlocation „Juwel“ im Media Tower in Wien mit prächtigem Rundumblick über die Bundeshauptstadt. Die Veranstaltung wurde deshalb auch unter dem Titel „Ruefa 360°: Reisetrends, Chancen und Möglichkeiten 2021/2022“ durchgeführt.

Weniger ist mehr, aktive Kunden-Info

Die Ausblicke für Ruefa sind nicht zuletzt auch deshalb gut, da die Verkehrsbüro-Tochter die zurückliegenden Monate intensiv genutzt hat, um sich an die veränderten Marktbegebenheiten anzupassen. So wurde das Reisebüro-Netz von zuvor 100 auf nunmehr 75 Standorte verdichtet, wobei aufgrund der natürlichen Fluktuation weniger Mitarbeiter*innen betroffen waren, als gedacht (Zur Erinnerung: im Frühjahr waren 106 der 610 Ruefa-Angestellten zur Kündigung angemeldet worden). Helga Freund: „Einige haben die Branche verlassen.“ Viel wurde zudem in Schulungen investiert.

Darüber hinaus wurde der Veranstalter-Bereich von Ruefa mit jenem der Eurotours (u.a. Hofer Reisen, Aldi Suisse Tours etc.) zusammengelegt. Die davon betroffenen Ruefa-Mitarbeiter*innen gehören nun dem Eurotours-Team an. Diese laut Helga Freund „Bündelung der gesamten Veranstalter-Expertise“ befindet sich noch in der Startphase.

Nochmals zu den Reisebüros: bei ihnen wurde die aktive Kunden-Info stark ausgebaut. „Die Kunden kommen ins Reisebüro, aber es wird mehr telefoniert und die online-Beratung mehr in Anspruch genommen“, so Helga Freund. Sehr gut laufen die individuell vereinbarten Termine mit Kund*innen: „Wir haben mehr Zeit und können mehr Beratung bieten.“

Flextarife und Reiseversicherungen

Dies ist auch deshalb notwendig, weil der Beratungsaufwand laut Helga Freund gegenüber früher deutlich gestiegen ist: „Pro Buchung wird ein Reisebüro jetzt zwei bis dreimal kontaktiert“, sagt Helga Freund. Die häufigsten Fragen betreffen die Sicherheit der Reiseziele, wie es um die Flextarife steht (85% der Buchungen greifen auf sie zurück; Helga Freund: „Es gibt sie auch im nächsten Sommer, sie sind gekommen um zu bleiben!“), wann und wo man in den Destinationen Masken tragen muss und wie die Storno-Bedingungen gestaltet sind.

Die fünfhäufigst gestellte Frage dreht sich darum, ob das Covid-Risiko versicherbar ist. „Ja“, betont Helga Freund, „Versicherungen dazu werden auch sehr gut gebucht.“ Dass dies nur in 50% aller getätigten Buchungen der Fall ist, hat mit dem mittlerweile erfreulich hohen Anteil an Ganzjahres-Reiseversicherungen zu tun.

Griechenland stellt alles in den Schatten

Zurück zu den Buchungstrends im zu Ende gehenden Sommer 2021, der sich dank anhaltender Buchungseingänge verlängert präsentiert. Griechenland führt dabei sowohl das Umsatz- als auch das Passagier-Ranking der Ruefa an. Bei Spanien (Nummer 2 Umsatz, Nummer 4 PAX), das laut Helga Freund „dank der extrem hohen Impfquote ein wirklich erstaunliches Comeback hingelegt hat“, macht sich der hohe Fluganteil bemerkbar, bei den Malediven als einziger Ferndestination sogar noch ausgeprägter (die Nummer 3 des Umsatz-Rankings scheint unter der Top-5 der Passagiere dar nicht mehr auf).

Bei den Selbstfahrer-Destinationen Italien und noch intensiver Österreich ist es genau umgekehrt, ebenso bei Deutschland und Kroatien, das es als einziges der genannten nicht unter die Top-5 Länder geschafft hat. Für Helga Freund ist aber eines erfreulich: „Auch die ‚Selbstfahrerdestinationen‘ werden zunehmend auch im Reisebüro gebucht. Einfach, weil die Leute auf Nummer sicher gehen wollen.“

Im Winter viel Indischer Ozean

Und wie wird der Winter 2021/2022? Die Antwort liegt laut Helga Freund dort, „wo das Fernweh endet und wo man ohne Quarantäne oder zu hohem Aufwand hinfliegen kann.“ Als Nummer 1 der Top-Destinationen geht sie von den Malediven aus („die werden gut gebucht, da könnte es zu Weihnachten eng werden“), gefolgt von den Seychellen und Mauritius. Für Afrika nennt die Ruefa-Chefin Tansania und Sansibar, in der Karibik die Dom.Rep und Mexiko (Anm.d.Red.: Austrian Airlines bietet im Winter Flüge ab Wien nach Cancún), ergänzt um die Kanaren und natürlich Dubai (Baden und die Expo entdecken).

Abwarten heißt es noch bezüglich Thailand („Eine Challenge, es ist teilweise noch eine Herausforderung“), ebenso für die USA (ab November wieder touristisch buchbar, sofern man geimpft ist). „Leider noch nicht“ möglich sind Reisen nach Australien und Neuseeland.

Aussichten für 2022

Die Schwerpunkte 2022 stehen indes bereits fest. An vorderster Stelle steht wieder Griechenland mit der Sommerakademie auf Zakynthos und eigenen Charterketten nach Skyros (heuer Premiere, sehr gut gebucht) und ganz neu nach Lemnos („Griechenland für Fortgeschrittene“ mit kleinen Hotels, Appartements und sehr guten Restaurants).

Ergänzt wird dies bei Ruefa durch „Body & Mind“-Produkte (Aktivurlaube mit Sportelementen), für die 2002 mit Thassos ein neues Produkt aufgelegt wird. Fernreisen werden laut Helga Freund „zunehmend das ganze Jahr über gebucht“ und Städtereisen (viel mit dem Zug bzw. Nachtzug) werden durch den großen Nachholbedarf bezüglich Kunst und Kultur beflügelt.

Die Ausblicke sind also gut und trotz der verhaltenen Umsatzerwartung (wie erwähnt 60% bis 80% des Niveaus von 2019) wird Ruefa gut über die Runden kommen. Helga Freund: „Wir sind gut ausfinanziert.“

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