REWE Austria Touristik

Besänftigte Buchungs-Götter für Jahn und ITS Billa am Rande der Cenote

Print-Ausgabe 2. Dezember 2016

Das Mediengespräch für die Sommer-Programme 2017 von ITS Billa Reisen und Jahn Reisen fand diesmal an ungewöhnlichem Ort in Mexiko statt

Um in Dürreperioden den Regengott aufzumuntern, damit dieser endlich wieder für ausreichend Niederschlag und somit gute Ernten sorgt, hielten die Maya am Rande der von ihnen als Heiligtümer verehrten und mit Wasser gefüllten Cenoten Opferrituale ab. Ob man nun ein Mediengespräch als Opferritual ansehen mag oder nicht – jenes zur Programmpräsentation für den Sommer 2017 der REWE Austria Touristik (ITS Billa Reisen und Jahn Reisen) vor wenigen Tagen im Sandos Caracol Resort in Playa del Carmen in Mexiko fand mit einer Hand voll ausgewählter MedienvertreterInnen aus Österreich wenige Meter von einer in die Hotelanlage integrierten Cenote statt.

Ins ferne Mexiko gebeten hatten REWE Austria Touristik Geschäftsführer Martin Fast und Ricardo Leitner, Leiter Marketing & PR, allerdings definitiv nicht, um Maya-Götter zu beschwören, sondern um das einzigartige Projekt „Plant-for-the-Planet“ bzw. dessen Aufforstungsgebiet in Campeche im Westen der Halbinsel Yucatán vorzustellen, das von dem Veranstalter in Form von einer Baumpflanzung à 1 Euro pro Flugpauschalreisepassagier unterstützt wird .

Die Abhaltung eines Mediengesprächs über den Sommer 2017 an unkonventionellem Ort nach der Rückkehr aus dem Dschungel lag damit fast auf der Hand und passte damit auch zu dem, alles andere als in geregelten Bahnen verlaufenen und vor kurzem zu Ende gegangenen Touristikjahr 2015/2016. „Der Sommer war nicht das Gelbe vom Ei, er war definitiv sehr herausfordernd“, gestand in seiner bekannt trockenen & lockeren Art Martin Fast ein. Aber er bot auch „die Chance, sich zu neuen Destinationen zu orientieren.“ Nachsatz: „Wir sind in der Touristik von jeher Berufsoptimisten.“

Entsprechend umfangreich sind die Produktinnovationen, welche die REWE Austria Touristik im neuen Geschäftsjahr 2016/2017 in den Markt stellt. Die wichtigste davon bildet der komplett neue Katalog „Best of Auto- & Flugreisen“ von ITS Billa Reisen mit den Badeländern rund um Österreich, zu denen neben Italien, Kroatien (ein absoluter Schwerpunktmarkt, erstmals mit dem 4-Sterne Valamar Girandella Resort bei Rabac eine Garantieanlage) und Slowenien auch das nicht direkt angrenzende Montenegro gezählt wird. „Diese Destinationen hatten in den letzten acht Monaten einen extremen Aufschwung“, so Fast. Selbst Montenegro, das im Sommer 2016 nur im System aufschien (und nicht in den Katalogen) konnte mit vierstelligen Buchungszahlen aufwarten.

Ebenfalls zu den Produktinnovationen gehört bei Jahn Reisen der im Jänner erscheinende Katalog „Erwachsene unter sich“. Von den 250 für diese Zielgruppe ausgewählten Hotels werden 150 im Katalog angeführt, weitere 100 in den Reservierungssystemen.

Während in der Türkei – anders als bei den Flügen – die Zahl der Hotels nicht reduziert wurde und Ägypten sowie Tunesien „mit vollem Produktportfolio“ aufwarten (bei beiden ist im Winter ein leichter Aufwind feststellbar), legt die REWE Austria Touristik 2017 einen Fokus auf Griechenland, das laut Martin Fast „im Sommer ein bisschen eine Hochschaubahn war.“ Am Ende hatte man aber von den Passagierzahlen das Vorjahres-Niveau erreicht, vom Umsatz blieb man darunter. Die Schwerpunkte 2017 sind Kreta (mehr Chania, mehr Kapazitäten an der West- und Südküste), Rhodos (neues lti Amada Colossos Resort mit 700 Zimmern) und Korfu (Kapazitäten teilweise erhöht), abgerundet durch eine Vielzahl kleinerer Inseln.

Auch Bulgarien war heuer nicht von Anfang an der Renner, viele Türkei Gäste sind dann dorthin gewechselt, allerdings zu einem „sehr späten Zeitpunkt, ab 15. Juli herrschte sehr viel Nachfrage“, so Martin Fast. Doch zu diesem Zeitpunkt waren die Hotelkapazitäten schon sehr knapp.

In der Ferne setzt die REWE Austria Touristik auf zwei Stoßrichtungen: die westliche Hemisphäre mit Dominikanischer Republik, Mexiko und Curacao als neuer Destination, sowie Asien mit Thailand („performt sehr gut, Portfolio leicht erweitert“) sowie die Malediven und Bali mit neuen COOEE Motivhotels (von denen gibt’s insgesamt bereits 35).

Der Plan von Martin Fast und seinem Team für den Sommer 2017 sieht ein Umsatzwachstum von 8 Prozent vor, womit man sich das zurückholen will, was heuer verloren ging. Der aktuelle Winter gibt Anlass für diesen Optimismus: nach verhaltenem Start herrschen seit Mitte Oktober „tolle Wachstumsraten auf das damals bis Mitte November sehr hohe Volumen des Vorjahres“ (danach folgte bekanntlich durch Paris und den Sinai-Absturz die Flaute). Martin Fast: „Ich glaube, dass sich das hohe Wachstum in den nächsten Sommer mitnehmen lassen wird. Die Griechenland-Vorausbuchungen sind derzeit dreimal so hoch wie im Vorjahr.“ Fast könnte man meinen, die Sommerprogramm-Präsentation neben der Cenote hat – auch wenn’s nicht geplant war – die Buchungsgötter besänftigt. Die Reisebranche kann’s gut brauchen. 

Sommer- & Winter-Umsatz, Direkt- und Reisebürobuchungen

Die REWE Austria Touristik bringt für den Sommer 2017 in Summe 15 Kataloge auf den Markt, 5 für ITS Billa Reisen und 10 für Jahn Reisen. Die beiden Marken steuern 75 Prozent bzw. 25 Prozent zum Umsatz bei. Die Umsatz-Verteilung zwischen Sommer und Winter liegt im Falle von ITS Billa Reisen bei 80:20, bei Jahn Reisen ist sie durch den hohen Winter-Fernreiseanteil bei 50:50.
Während bei Jahn Reisen 100 Prozent der Buchungen über Reisebüros laufen, sind es beim Direktveranstalter ITS Billa Reisen bemerkenswerte 50 Prozent. „ITS Billa verkauft man nicht, sondern bucht man“, sagt Martin Fast, der Zeitaufwand für eine Buchung wäre „deutlich geringer, als bei Jahn Reisen.“ Von den Direktbuchungen erfolgt ca. ein Viertel Online (vom gesamten ITS Billa Umsatz sind es 12,5 Prozent.

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