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Abschlusskundgebung

Print-Ausgabe 21. September 2018

Die Kommentare schwanken zwischen endgültigem Bruch der österreichischen Neutralität samt Verzicht auf weitere weltpolitische Brückenbauerambitionen und einem netten Fest in Dirndl und Tracht, das dem Ruf des Tourismuslandes Österreich mehr genützt hat als jede noch so raffinierte Tourismuswerbung. Wie auch immer – ein Ereignis war die Hochzeit unserer Außenministerin im steirischen Weinland allemal. Natürlich durch die Anwesenheit des russischen Präsidenten, der sich sogar zu einem Tänzchen mit der Braut hinreißen ließ. Ob am Ende des fröhlichen Gewalzes ein Knicks, ein Compliment oder gar ein Kniefall stand, beschäftigt vielleicht einige Benimm-Päpste, ist aber nicht von geopolitischer Tragweite. Und erst nach Öffnung der Archive wird die volle historische Wahrheit an den Tag kommen: Hat Frau Bundesministerin Kneissl tatsächlich mit einem Erscheinen Putins gerechnet oder wurde sie von der Annahme der Einladung genauso überrascht wie das restliche Österreich? So nach der Devise: Was wir tun, wenn er wirklich Ja sagt, überlegen wir uns dann, wenn es so weit ist.

Für Österreichs Gästebranche ist es ohnedies klar: Es war die etwas verspätete, dafür aber umso würdigere Abschlusskundgebung zum Russisch-Österreichischen Tourismusjahr. Die das Land in der Gunst des russischen Reisepublikums sicherlich ganz weit nach oben katapultieren wird.

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