Rottenbergs Roadbook

Schlussbilder

Solomon Mekonnen hat alles richtig gemacht. Besser kann man eine Airline, einen Airport und ein Land nicht positiv besetzen. Aber so wie in (TV)-Diskussionen das Schlusswort am längsten wirkt, funktioniert auch der Alltag: Das letzte Bild bleibt. Überall: Solomon Mekonnens Geschichte ist da nur ein Beispiel. Mekonnen ist Österreich- und Osteuropa-Direktor der „Ethiopian Airlines“ – und ich flog – als Voll-Zahler – im November mit „Ethiopian“ zum „Great Ethiopian Run“: Der „Run“ ist im Land der besten Läufer ein nationales Prestige-Ding. 50.000 laufen – ganz Addis Abeba feiert. Eine Party mit Kultstatus. Weltweit. „Ethiopian“ ist Sponsor, und Mekonnen gradete mich auf. Danke!
Ethiopians Business-Class heißt „Cloud Nine“. Zu Recht: Tolle Crew, tolles Service, tolles Essen. Das Rückflugs-Upgrade zahlte ich mir gerne selbst. Und freute mich auf die von Mekonnen hochgepriesene Cloud-Nine-Lounge in Addis. Auch zu recht.
Dann ging ich auf die Toilette. Die war – äh – unbeschreiblich. Pech? Naja: Auf der Facebook-Seite steht seit langem, was ich da sah. Unvermeidlich? Nein: Die Klos für Normalpublikum waren clean.
Dann kam das Schlussbild. Ja eh: Höflich sind Airport-Securities kaum wo. Nirgendwo. Aber Addis toppt alles: Die Kisten mit Laptops, Schuhen und Sonstigem werden nicht in den Scanner geschoben, sondern geschüttet. Schwungvoll. Wie Jauche.
Solomon Mekonnen kann dafür nichts. Er hat alles richtig gemacht. Nur nutzt perfekte Imagearbeit nix, wenn das letzte Bild verpatzt wird: Denn das bleibt.

Thomas Rottenberg

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