Print-Ausgabe 16. Mai 2025
„Bei den Übernachtungen war der Sommer immer weit oben auf“, wie Peter Laimer betonte (Foto: © ÖW/Rainer Fehringer)
Das Saison-Minus per Ende März dürfte sich im April in ein Plus verwandeln – Betriebe haben aber weniger im Börsel als noch vor einigen Jahren
Einen interessanten Vergleich zog vor kurzem Peter Laimer, Tourismus-Koryphäe bei Statistik Austria. Anlass war das Pressefrühstück, zu dem die Österreich Werbung (ÖW) Ende April in ihre Zentrale bat. Peter Laimer lieferte dabei eine Analyse der Nächtigungs-Entwicklung des Österreich-Tourismus in den zurückliegenden 70 Jahren, also seit Gründung der ÖW im Jahr 1955.
Zunächst betonte Laimer „nur über Nächtigungen“ zu sprechen: „Ich weiß, die Betriebe haben heuer im Winter gelitten, was die Umsätze betrifft. Sie haben weniger im Börsel als vor einigen Jahren.“ Den Nächtigungs-Fokus begründete Peter Laimer u. a. damit, dass Daten, wie jene der Wertschöpfung, nur ex-post erhoben werden können (so werden heuer im Herbst jene aus 2023 präsentiert, also mit zweijähriger Verzögerung).
Fest steht bei den Übernachtungen, dass „der Sommer immer weit oben auf war“, so Peter Laimer. Nur in den Tourismusjahren 2005/06 sowie 2007/08 bis 2009/10 war dies anders. Damals übertraf die Wintersaison jene des Sommers minimal. Und während der Winter-Rekord bei den Übernachtungen schon einige Jahre zurückliegt (2018/19 waren es 72,9 Mio.), resultiert jener des Sommers aus dem Vorjahr (2024 mit 81,6 Mio.). Interessant ist zudem die Verteilung über die Monate hinweg: 1974 (damals 99,7 Mio. Jahresübernachtungen) hatten Juli und August zusammen mit 46,2 % einen übermäßigen Anteil. Im Vorjahr (153,4 Mio. Übernachtungen) hielten die zwei Monate nur noch bei 34,9 %, also um ein Viertel weniger.
Zugelegt haben vor allem die Wintermonate Dezember bis März (damals 22,5 %, jetzt 39,3 %, eine Steigerung um ein Viertel), wobei der Februar als unverändert wichtigster Wintermonat gilt, sowie Oktober/November von 3,8 % auf 9,5 % (eine Vereineinhalbfachung) und der Mai von 4,1 % auf 6,2 %. (Zunahme um die Hälfte)
Zurück zur laufenden Wintersaison, von der vorerst die Zahlen bis Ende März vorliegen. Laut Peter Laimer dürften im April rund 8 Mio. Nächtigungen bundesweit erzielt worden sein, womit die Saison insgesamt bei 72,5 Mio. zu liegen kommen dürfte. Dies würde ein Plus von +1,99 % gegenüber dem Vorjahr bedeuten und nach dem Winter 2018/19 das zweitbeste Ergebnis der Geschichte.
Erstellt am: 16. Mai 2025
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