Niederösterreich Werbung

Wenn Wortwitz auf Bike-Flow trifft: NÖ beschreitet neue, kreative Wege

Print-Ausgabe 16. April 2021

„Wir stehen in den Startlöchern. Alle sind bereit und wollen unbedingt loslegen“, so NÖ Werbung Chef Michael Duscher


 

Den Rahmen dafür gibt die neue Tourismusstrategie 2025 vor – Ziel ist es laut NÖ Werbung Chef Michael Duscher, wesentlich mehr Nächtigungstourismus aufzubauen

Präsenz-Meetings haben derzeit Seltenheitswert. Auch im Tourismus. Trotzdem kommt es dann und wann zu Termin-Kollisionen, wie am Dienstag dieser Woche: Das bereits seit längerem vereinbarte Treffen in St. Pölten mit Michael Duscher, dem Geschäftsführer der Niederösterreich Werbung, fand zeitgleich mit dem einen Tag zuvor in Wien angesetzten Presse­gespräch zur Bekannt­gabe der neuen Geschäftsführerin der Österreich Werbung statt. Da letzteres auch per Live-Stream übertragen wurde, war die Koordination von beidem kein Problem und das Gespräch mit Michael Duscher zunächst ausschließlich der Bestellung von Lisa Weddig gewidmet.

„Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit. Mit Lisa Weddig übernimmt eine überaus versierte internationale Tourismusmana­gerin die Geschäftsführung der Österreich Werbung“, so Duscher. Engere Berührungspunkte bestehen „vor allem hinsichtlich der strategischen Abstimmung gemeinsam mit den anderen Bundesländern in der ‚Allianz der 10‘ sowie der weiteren klaren Positionierung Österreichs als internationales Urlaubsland.“ Wobei Duscher nicht darauf vergaß, auf Petra Stolbas Leistungen als scheidende ÖW-Chefin zu verweisen: „Sie hat Österreich als inter­nationale Tourismusmarke 15 Jahre lang maßgeblich weiterentwickelt und die ÖW mit vollem Einsatz geleitet.“

Mit vollem Einsatz steht auch Michael Duscher an der Spitze der Niederösterreich Werbung, seit er im Jänner 2020 deren Leitung übernahm. Zuvor zeichnete der einstige Lauda Air- und ÖW-Manager für die Kulturhauptstadt 2024-Bewerbung St. Pöltens verantwortlich. Den Zuschlag erhielt zwar Bad Ischl, aber die von Duscher vorbereiteten Projekte waren durch die Bank auf Umsetzung ausgerichtet, unabhängig ob die Bewerbung von Erfolg gekrönt worden wäre oder nicht. Deshalb wird jetzt etwa die ehemalige Syna­goge St. Pöltens renoviert, um künftig als Kulturdenkmal bzw. jüdisches Kulturzentrum zur Verfügung zu stehen, als neue Kunst- und Kulturinstitution das „KinderKunstLabor“ realisiert oder die Neugestaltung des St. Pöltner Domplatzes (künftig autofrei) in Angriff genommen.

NÖ Tourismusstrategie legt die Marschrichtung fest

„Wer mich kennt, weiß, dass ich das, was ich plane, auch umsetze“, gibt sich Michael Duscher selbstbewusst. Das trifft auch auf die, im Herbst 2020 präsentierte, neue NÖ Tourismusstrategie zu. Sie ist „sehr, sehr gut geworden“ und legt die Marschrichtung bis 2025 fest. Vorrangiges Ziel ist es, im bislang vom Ausflugstourismus dominierten Niederösterreich durch Kurz- und Haupturlaube „wesentlich mehr Nächtigungstourismus“ aufzubauen.

Derzeit teilen sich Freizeit-, Geschäfts- und Gesundheitstourismus je rund ein Drittel des Nächtigungsvolumens (vor der Krise 7,6 Millionen bei 3,2 Millio­nen Ankünften). Duscher: „Wo wir wirklich steigern können, ist bei den Nächtigungen.“ Im durch Corona hart getroffenen Geschäftstourismus will Niederösterreich „wieder Fuß fassen, sobald die aktuelle Krise vorbei ist.“

Erreicht werden soll die Stärkung der Kurz- und Haupturlaube durch Übernahme der Themenführerschaft in vier Bereichen: im Kulturtourismus (Duscher: „Wir haben bereits jetzt die größte Dichte an Festivals, von Grafenegg bis zum Kultur.Sommer.Semmering, von den Festspielen Reichenau bis zum Schrammelklang.Festival.Litschau“), als Radland („Wir wollen d a s  Radland Europas werden“; NÖ verfügt über ein beschildertes Radroutennetz von 4.200 km, darunter 10 Top-Radrouten, vom Donau- über den Traisental- bis zum Ybbstalradweg), als Weinland und in der Kulinarik.

Entscheidend dabei wird laut Michael Duscher sein, „bestehende Stärken, dort wo wir Spitzenleistungen erbringen, miteinander zu verbinden.“ Im Vorjahr wurde dies zum Beispiel in den Bereichen Wein und Kultur mit dem Angebot „Kultur beim Winzer“ realisiert (8 Weinregionen, 32 Veranstaltungen, bei denen herausragende Künstler im Zusammenspiel mit ausgezeichneten Winzern auftraten), das heuer bei ca. 40 Winzer­Innen seine Fortsetzung findet.

Noch mehr Sommerfrische

Ausgebaut wird 2021 auch die im Vorjahr ausgerufene „neue Sommerfrische in Niederösterreich“. Michael Duscher: „Wir haben der Sommerfrische ein zeitgenössisches Gewand und eine zeitgenössische Interpretation gegeben.“ Jetzt geht es nur noch darum, wann der Tourismus wieder durchstarten kann. „Wir hoffen, dass der Öffnungstermin noch das Wort Mai in sich trägt“, sagt Duscher, der im selben Atemzug versichert: „Wir sind bestens gerüstet. Alles liegt in der Schublade bereit, sobald wir grünes Licht erhalten.“

Bis es soweit ist, setzt die Niederösterreich Werbung auf eine originelle Social Media-Kampagne „zum Inspirieren“. Motto: „Treffen sich Zwei …“ In der ersten Folge unter dem Titel „Wortwitz trifft Bike-Flow“ radelten Kabarettist Gerald Fleischhacker und Mountainbiker Markus Frühmann in gemütlicher Geschwindigkeit über Nadelwaldböden. Seit 12. April stehen Fotografin Mara Hohla und Intendant Zeno Stanek (Schrammel.Klang.Festival) unter dem Titel „Stadt­märchen trifft Naturkulisse“ im Mittelpunkt. Michael Duscher: „In jedem der dreiminütigen Videos, die wir auf allen unseren Social Media-Kanälen (Facebook, Instagram und Youtube) ausspielen, treffen sich verschiedenste Menschen, die über Niederösterreich ins Gespräch kommen.“

Zum Restart wird es dann eine besondere Kampagne geben. Mehr will Michael Duscher noch nicht verraten, nur so viel: „Wir stehen in den Startlöchern. Alle sind bereit und wollen unbedingt loslegen.“ 

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Erstellt am: 16. April 2021

Foto: © Hertha Hurnaus

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