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ÖTT neta:techtalk „Motion Insights“

Neue Dimension durch Echtzeitdaten! Praxisbeispiel von ÖW, Drei und TVB Mayrhofen

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Wie funktionieren Besucherstromanalysen, Einblicke in die Mobilität („Mobility Insights“) und Besucherstromlenkung in der Praxis, sobald nicht nur historische, sondern auch Echtzeitdaten verfügbar sind? Dieses spannende Thema war Gegenstand des neta:techtalk „Motion Insights“ im Rahmen der ÖTT (Österreichische Tourismustage) mit Holger Sicking (Teamleiter Tourismusforschung bei der Österreich Werbung), Stefan Müllner (Business Development Manager IoT & Data Analytics bei Hutchison Drei Austria) und dem Geschäftsführer des TVB Mayrhofen, Andreas Lackner.

Wie ein 16.000-Teile Puzzle

Im Mittelpunkt dieses neta:techtalks stand ein von ÖW, Hutchinson Drei und dem TVB Mayrhofen realisiertes Projekt, bei dem im Winter 2020/2021 trotz Pandemie untersucht wurde, das Potential der Echtzeitdaten für Kapazitätsmanagement auszuloten. Holger Sicking: „Bisher war es nicht möglich, so nahe an Echtzeitdaten heranzukommen. Das ist eine neue Dimension.“

Laut Stefan Müllner ist es für Hutchinson Drei (Anm.d.Red.: als einzigem Mobilfunkanbieter Österreichs) seit November 2020 möglich, besagte Echtzeitdaten zu analysieren. Dies geschieht über die bundesweit rund 16.000 Mobilfunkzellen. Müllner: „Es sind 16.000 Puzzle-Teile. Wir beobachten, was in diesen Zellen passiert und wie sich die SIM-Karten verhalten.“ Diese werden mit „weiteren Daten und Attributen angereichert.“ Alles erfolgt natürlich unter Enthaltung strengster Datenschutzvorgaben.

Echtzeitdaten statt Bauchgefühl

Vereinbart wurde das Projekt zu einem Zeitpunkt, als noch von einer Tourismusöffnung im Winter ausgegangen worden ist. Bekanntlich hat die Pandemie dem einen Strich durch die Rechnung gemacht. Umso überraschender war für Mayrhofen-Geschäftsführer Andreas Lackner, „wie flexibel das Projekt“ durchgeführt werden konnte.

Da durch das Beherbergungsverbot die Mobilität wesentlich geringer ausfiel als in Normaljahren, wurde der Fokus kurzerhand stärker auf das Skigebiet und auf das lokale Geschäft verlegt. Dank der Drei-Echtzeitdaten konnte laut Andreas Lackner erhoben werden, „woher die lokalen Skifahrer kommen, wo sie aufschlagen, wie lange sie im Skigebiet bleiben, wie sie sich dort verteilen und wie sie wieder retour fahren.“

Üblicherweise kann derartiges (Tages)-Gästeverhalten nur „aus dem Bauchgefühl“ heraus definiert werden, da es an Datengrundlagen fehlt: „Jetzt liegen Zahlen vor, da kann man objektiver wirtschaften“, so Lackner. „man kann Infrastruktur gezielter auf der Datenbasis einsetzen und besser sowie effizienter abrechnen.“

Verknüpfung von Skidata- mit Mobilitäts-Daten

Wäre dies nicht auch über die von Skidata (Anm.d.Red.: gemeint ist der Weltmarktführer im Bereich Massenzutritts- und Revenue-Management) möglich? Andreas Lackner verneint: „Skidata sagt nicht, woher der Kunde kommt, wann er ins Zillertal eingefahren ist, wann er wieder hinausgefahren ist und wie seine Mobilität im Erlebnisraum war.“

Der große Gewinn war und ist also laut Andreas Lackner die Verknüpfung der Daten von Skidata mit den Mobilitäts-Daten von Drei: „Das war für uns extrem spannend. Wir sollten in Zukunft an diesem Thema dran bleiben.“

Schritt in Richtung genauerer Vorhersagen

Für ÖW-Manager Holger Sicking und Drei-Manager Stefan Müllner schaffen die Echtzeit-Analysen komplett neue Möglichkeiten im Tourismus. Sind „historische Daten gut für Marketingplanung, -steuerung und -optimierung“, ermöglichen Echtzeitdaten Dinge wie Füllstandsmonitoring, Bewegungsstromanalysen und Besucherstromlenkungen. Jetzt gehe es in einem nächsten Schritt darum, beides miteinander zu kombinieren: „Durch die Verknüpfung von historischen und Echtzeitdaten ist es möglich, erheblich genauere Vorhersagen zu treffen.“

ÖW-Manager Holger Sicking zeigt sich von den Projekt-Ergebnissen angetan: „Unsere Aufgabe ist es, durch Inputs in die Branche hinein zu zeigen, was alles möglich ist, was funktioniert und anhand von Praxisbeispielen aufzuzeigen, wie damit gearbeitet werden kann.“ Sein Fazit über das gemeinsame Projekt mit Drei und dem TVB Mayrhofen: „Das Konzept funktioniert!“

Der ÖTT neta:techtalk „Motion Insights“ in seiner vollen Länge (Dauer ca. 13 Minuten) >>>

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