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Oberösterreich Tourismus

Mit ‚special moments‘ & Lifestyle vom Bauch- zum Spezialitätenladen

Print-Ausgabe 10. März 2017

Die neue Markensprache des OÖ Tourismus ist nur ein Aspekt von vielen bei der Neuausrichtung – auch Fernmärkte, Wirtschaftskooperationen zählen dazu

Mit einer extrem starken Nächtigungs-Entwicklung wartet derzeit Oberösterreich auf. Plus 6,0 Prozent sind es in der bisherigen Wintersaison, was nur noch von Wien übertroffen wird, wobei der OÖ-Jänner mit seinem Zuwachs von 6,7 Prozent sogar die Spitze aller Bundesländer markierte. Andreas Winkelhofer, seit bald zwei Jahren Geschäftsführer des OÖ Tourismus, spielt die Zahlen aber eher hinunter und spricht von einer Sonderentwicklung, die ähnlich derzeit auch in NÖ abläuft. Viel wichtiger für ihn sind die langfristigen Weichenstellungen, und an denen mangelt es in Oberösterreich derzeit nicht.

Allen voran wäre hier das neue Tourismusgesetz zu erwähnen. Die während der Begutachtungsfrist (sie endete am 11.11.) eingelangten Rückmeldungen wurden in den zurückliegenden Monaten analysiert und eingearbeitet. Derzeit wird die Regierungsvorlage erstellt. Einer der heiklen Punkte betrifft dabei die geplante Reduzierung der Tourismusverbände von derzeit 104 auf künftig rund 20. Wobei Winkelhofer klarstellt, dass es „nicht vordergründig ums Fusionieren geht, sondern darum, aus Sicht des Gastes optimale Einheiten zu schaffen.“

Während diesbezüglich noch viel Wasser Donau und Inn hinunterfließen wird, ist die neue Markensprache des OÖ Tourismus samt neuem Kommunikationsauftritt bereits Realität. Winkelhofer: „Im Vergleich zum Bisherigen, wo Vielfalt propagiert wurde, werden jetzt die besten Seiten Oberösterreichs, die ‚special moments‘, hervorgehoben.“ Stichwort: vom Bauchladen zum Spezialitätenladen.

Wie bisher werden die Marken-Destinationen (Salzkammergut, Donau Oberösterreich, Linz, Pyhrn-Priel und Mühlviertel), die zusammen mehr als 70 Prozent der Nächtigungen in Oberösterreich generieren, auf die Bühne gestellt, zu denen jetzt als verstärkendes Element das „Oberösterreich-Moment“ dazu kommt.

Ein dreiviertel Jahr lang wurde am neuen Auftritt gearbeitet (inkl. überarbeitetem Logo, in dem, so Winkelhofer, die „Trägerrakete Österreich steckt“), bis alles Ende November fertig gestellt war. Den Anfang machte der Relaunch von www.oberoesterreich.at. Seither erfolgte die Umsetzung in den Markendestinationen sowie den großen Tourismusverbänden vom Wolfgangsee bis zum Böhmerwald.

Das neue Bildkonzept verzichtet auf Models und setzt auf „echte Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher, vom Koch bis zum Skilehrer“, wie Winkelhofer betont. Ebenso wird mit neuen Landschafts-Perspektiven gearbeitet. Ziel ist es „Lifestyle rüberzubringen.“

Doch Bilder alleine sind zu wenig. Laut Andreas Winkelhofer kommt dem OÖ Tourismus auch eine „Lokomotiven-Funktion bei der Entwicklung neuer Märkte“ zu. So war Oberösterreich bis vor zwei Jahren auf die Quellmärkte Österreich, Deutschland und Tschechien fokussiert. Seit einem Jahr ergänzen Aktivitäten in Polen (plus 21,5 Prozent Nächtigungen 2016) und der Slowakei (plus 14,5 Prozent Ankünfte in 2016) mit dem Großraum Bratislava die Aktivitäten.

„Das läuft sehr gut an“, so Winkelhofer, der gemeinsam mit Salzburg und der Österreich Werbung (ÖW) auch die Fühler in Richtung der beiden Fernmärkte China und Südkorea ausstreckt. Winkelhofer: „Wir gründen eine Marketinggruppe mit dem Salzkammergut und Linz.“

Stärker ausgespielt werden soll künftig zudem die Karte des Industriestandortes OÖ. Auf der fußen auch die strategischen Kooperationen mit diversen Wirtschaftspartnern, wie etwa KTM-Fahrrad. Winkelhofer: „Wir sind ein fixer Partner von KTM auf allen Messen.“

Generell bilden Rad & Bike einen starken Fokus von Oberösterreich: Auf der ITB in Berlin erfolgte der Startschuss für eine Medien-Kooperation mit Europas größtem Mountainbike-Magazin „Bike“ (120.000 Druckauflage, mehr als 1 Mio. Visits pro Monat). Auch wenn die aktuell starke Nächtigungsentwicklung auf einer „Sonderentwicklung“ fußen mag, Zufall ist sie offenbar keiner. 

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Erstellt am: 10. März 2017

Freut sich über die starke Nächtigungs-Entwicklung in Oberösterreich: Andreas Winkelhofer, Geschäftsführer des Oberösterreich Tourismus

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