Anhaltender Aufwärtstrend der ARGE Städte & „Big Five“ Europas

„Der Städtetourismus findet wieder in seine Rolle als Wertschöpfungsmotor zurück“, so Norbert Kettner (Bild: © WienTourismus/Peter Rigaud)

Nach der erfreulichen Entwicklung im Vorjahr herrscht auch für 2023 durch den zunehmenden Geschäftsreiseverkehr und die Wiedereröffnung Chinas Zuversicht

Unter dem Titel „2022 Startschuss zur Aufholjagd im Städtetourismus“ veröffentlichte die ARGE Städte der österreichischen Landes­metropolen sowie Wien eine Analyse des erfreulich zu Ende gegangenen Vorjahres und eine Vorschau auf 2023. Österreichs Städte sind demnach mit 20,3 Mio. Nächtigungen (+126 %) doppelt so stark gewachsen wie das restliche Land. Für den Vorsitzenden der ARGE Städte, Wiens Tourismusdirektor Norbert Kettner, steht fest: „Geht die Aufholjagd weiter, wird 2023 wieder jenes Verhältnis herrschen, wie wir es aus Zeiten vor der Pandemie kennen.“ Rund ein Fünftel der touristischen Nachfrage in Österreich wurde dabei in urbanen Destinationen bedient.

Schon vor Corona war der Städtetourismus Wachstumsmotor im österreichischen Tourismus: Von der Jahrtausendwende an bis 2019 hatten sich die Übernachtungen in den neun Städten mit einem Plus von 108 % auf rund 26 Mio. Nächte mehr als verdoppelt. Kettner: „Österreichweit stiegen die Nächtigungen in diesem Zeitraum um 34 %.“

Nicht nur in Österreich, sondern europaweit war der Städtetourismus 2022 von Erholung gekennzeichnet. Dem durchwachsenen Jahres­beginn folgte eine dynamische Aufholjagd. So gab es in den fünf „zentralen“ Städten Westeu­ropas – London, Paris, Berlin, Rom und Madrid – laut World Travel and Tourism Council (WTTC) „deutliche Anzeichen für eine Erholung“. Paris hat sich von den „Top Five“ am stärksten erholt, während bei den anderen vier zwischen 18 % und 30 % auf das Niveau von 2019 fehlten. Für 2023 rechnet der WTTC mit einem weiteren Aufwärtstrend: „Der Geschäftsreiseverkehr nimmt stetig zu und die Wiedereröffnung Chinas bringt den Städten in Europa willkommene Besucher:innen.“

Dem kann sich Norbert Kettner nur voll und ganz anschließen: „Der Städtetourismus findet wieder in seine langjährige Rolle als Wertschöpfungsmotor, Innovationstreiber und Garant für Ganzjahresarbeitsplätze zurück.“ So setzt „kaum ein Segment in Österreichs Tourismus stärker auf internationales Publikum und Kongresse“. Firmentagungen sowie Geschäftsreisen gelten als Umsatz- und Wachstumsbringer. Kettner: „Von den Spillover-Effekten profitiert nicht nur die Wirtschaft in den Städten, sondern im gesamten Land, etwa durch Zulieferbetriebe.“