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Griechenland

Optimismus für den Sommer: Der beginnt 2022 so früh wie nie

Print-Ausgabe 14. Jänner 2022

Genährt wird die Zuversicht von Tourismusminister Vassilis Kikilias durch die starken Vorausbuchungen – im Vorjahr wurden die Ziele deutlich übertroffen

Optimistisch für 2022 ist Griechenlands seit September vorigen Jahres amtierender Tourismusminister Vassilis Kikilias. Der 47-Jährige übernahm die Position im Zuge einer Regierungsumbildung, die aufgrund heftiger Kritik an der Regierung nach einer Serie von Waldbränden im Sommer durch Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis vorgenommen wurde. Als Nachfolger von Harry Theoharis, der aus dem Regierungsteam ausschied, sieht Vassilis Kikilias seine Aufgabe zunächst vorrangig darin, kleinen und mittleren Hotelunternehmen das Überleben nach zwei Jahren Pandemie-bedingter Krise zu sichern. Ebenso will der neue Tourismusminister den Qualitätstourismus forcieren, den Ganzjahrestourismus weiter ausbauen und die Marke „Griechen­land“ stärken. Ebenso gilt es, Maßnahmen zu ergreifen, um dem zu erwartenden Druck durch neue Ankunftsrekorde internationaler Gäste standzuhalten.

Das sind große aber nicht unlösbare Aufgaben für den ausgebildeten Mediziner, der bereits ab Juli 2014 für sieben Monate als Minister für öffentliche Ordnung und Bürgerschutz sowie seit Juli 2019 als Gesundheitsminister der Regierung Griechenlands angehört hat. So rechnet Vassilis Kikilias für heuer mit einem guten Jahr für den Tourismus seines Landes und begründete dies dieser Tage damit, dass die Fluggesellschaften die Zahl der aufgelegten Sitzplätze zu griechischen Reisezielen für 2022 auf 50 % des vor-Pandemie-Niveaus erhöht hätten. Im Vorjahr waren es nur rund 30 % und die Tourismus­einnahmen überstiegen mit 10 Mrd. Euro weit die für 2021 gesetzten Ziele, die von 5 bis 6 Mrd. Euro ausgegangen waren.

Dieser Anstieg hatte nicht nur mit steigenden Gästezahlen zu tun, sondern vor allem auch mit dem Trend zu höheren Pro-Kopf-Ausgaben: Diese lagen im Vorjahr um mehr als 20 % über den Werten von 2020. Im Durchschnitt gab 2021 jeder Gast während seines Griechenland-Aufenthalts mehr als 600 Euro aus.

Ein großes Fragezeichen bleibe laut Vassilis Kikilias die durch die neue Corona-Mutation Omikron verursachte Entwicklung, die weltweit die 7-Tages Inzidenzen in ungeahnte Höhen treibt. Mitte dieser Woche erreichte dieser Wert in Griechenland über 2.000 und lag damit auf dem Niveau der Schweiz und Italiens. Es mehren sich aber die Anzeichen, dass damit der Höhepunkt überschritten ist, denn seit 6. Jänner sinken die Zahlen.

Die Buchungen für den Sommer 2022 geben jedenfalls Anlass für Optimismus. Sie lagen im Oktober 2021 um 30 % über den Vergleichswerten von Oktober 2018 für das Rekordjahr 2019 (damals kamen 34 Mio. internationale Gäste, 2020 waren es nur noch 7,4 Mio.) und die Stimmung bei Reiseveranstaltern, Fluggesellschaften und Kreuzfahrt­reedereien sei überaus positiv. „Unser Ziel ist es, 2022 mit einem vollständigen Neustart des Tourismus voranzukommen“, betonte der Tourismusminister im Zuge einer Parlamentssitzung und kündigte an, dass die Sommersaison heuer bereits im März oder April beginnen werde.

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