Print-Ausgabe 12. Dezember 2025

Tourismusministerin Daniela Santanché konnte im 3. Quartal 2025 einen Anstieg der Übernachtungen um +2,5 % vermelden
Während der Badetourismus stagniert, der Kulturtourismus an seine Grenzen stößt, verzeichnen die Berge und die Kulinarik in Italien starke Zuwächse
Rekordankünfte bei ausländischen Gästen, überfüllte Kunst- und Kulturstädte sowie stark wachsende Bergregionen und die Kulinarik prägen dieses Jahr den Tourismus in Italien. Soeben präsentierte Tourismusministerin Daniela Santanché die Zahlen für das dritte Quartal 2025 (Juli bis September), das touristisch gesehen als das wichtigste des Jahres gilt. Sie konnte dabei über einen Anstieg der Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben um +2,5 % berichten, während die Ankünfte leicht -0,9 % zurückgingen. Vor allem ausländische Gäste sorgten für das Wachstum: Ihre Zahl stieg im genannten Zeitraum um +5,0 % und sorgten damit für 53,4 % der Gesamtübernachtungen.
Für den Rückgang der Ankünfte zeichneten demnach inländische Gäste verantwortlich, deren Rückgang im August (-1,0 %), dem traditionell touristischsten Monat für Italiener, am stärksten ausfiel. Entsprechend widersprüchlich waren die Einschätzungen zum Badetourismus, der für viele heuer ein Flop war. Verbände der Branche sprachen von einer nicht besonders glänzenden Situation.
Laut Umfragen der ENIT (Agenzia Nazionale del Turismo, vormals Ente Nazionale italiano per il turismo) war Kultur der wichtigste Motor der touristischen Nachfrage, mit Rom als meistbesuchtester Stadt (zwischen Juni und August 2025 kamen mehr als 15 Millionen Gäste). Doch wo Licht vorherrscht, ist auch Schatten: Besonders Florenz, Venedig und Rom haben mit den Folgen der stetig wachsenden Touristenströme zu kämpfen.
Wobei sich ein „Boom in den Bergen” immer klarer abzeichnet. So gab es hohe Auslastungen im Aostatal (48,8 %), in der Autonomen Provinz Trient (46,64 %), oder der Basilikata (46,59 %).
Auch die Kulinarik gewinnt immer mehr an Boden. Sie hat sich von Nischenerlebnissen zu Beginn der 2000er Jahre zu einem Trend entwickelt. So erreichten die Ausgaben ausländischer Tourist:innen in italienischen Restaurants, Bars und Gaststätten 2024 rund 12,1 Mrd. Euro, was einem Plus von 7,5 % entsprach. Für heuer wird ein weiterer Anstieg um +5,0 % auf rund 12,7 Mrd. Euro erwartet. Damit nicht genug, bescheren Reisen mit Schwerpunkt auf Wein und Kulinarik Italien direkte Einnahmen von 9 Mrd. Euro jährlich. In den vergangenen zehn Jahren hat die Zahl der Gastronomiebetriebe stark zugenommen.
Erstellt am: 12. Dezember 2025
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