Griechenland ist nicht gleich Griechenland! Viele Inseln mit 7-Tages-Inzidenz von null

Die seit Ende Juni bestehende dritte Corona-Welle in Griechenland sorgt bei Reisenden für Verunsicherung, in der Touristik für hohen Beratungsaufwand. Wobei das Infektionsgeschehen im Urlaubs-Paradies extrem unterschiedlich verläuft, wie T.A.I. aus gegebenem Anlass recherchiert hat.

Diese unterschiedlichen Entwicklungen haben mit der Beschaffenheit des Landes zu tun: Griechenlands Gesamtfläche erstreckt sich über 131.957 km² (das 1,6-fache von Österreich), wobei ein knappes Fünftel davon auf 3.054 Inseln entfällt (87 davon sind bewohnt). Kreta ist die größte 8.261 km², vor Euböa und Lesbos. Rhodos liegt auf Platz vier mit 1.402 km².

Website zeigt regionale Details

Wie sich die einzelnen Regionen Griechenlands aktuell entwickeln, zeigt die auch auf englisch dargestellte Regierungs-Website „Tracking Covid-19 Greece“ (der Aufbau dauert ein wenig), die ein hervorragendes Beratungs-Tool darstellt. Deren letztes Update vom 14. Juli wies für das gesamte Land eine 7-Tages-Inzidenz von 17,1 aus. Mykonos kam auf 272,0. Auf Kreta in der Region Rethmyno waren es 92,9, in der östlich gelegenen Region Lasithi (Agions Nikolaios) hingegen nur 14,9. Rhodos hatte gar nur eine 7-Tages-Inzidenz von 7,4, Tendenz sinkend.

Es gab zudem Inseln ohne jegliche Infektion, wie etwa Skyros oder Kea in der Ägäis oder Ithaka im Ionischen Meer.

Entwicklung wird ernst genommen

Ob es deshalb Sinn macht, ganz Griechenland zum Risikogebiet zu erklären (wie es Deutschland mit Wirkung vom 18. Juli getan hat und „von nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Griechenland“ abrät), oder wie Österreich das Reiseziel weiterhin, – wie alle Destinationen mit geringem Risiko –, mit Sicherheitsstufe 2 bewertet (Hinweis auf das durch Corona bestehende Sicherheitsrisiko), ist Ansichtssache.  

In Griechenland nimmt man die jüngste Entwicklung jedenfalls ernst, wie die Entscheidung, vorerst bis 26. Juli eine nächtliche Ausgangssperre auf Mykonos einzuführen (neben anderen Einschränkungen) zeigt. Das Land befinde sich damit „auf einem besseren Niveau als 2020“, wie der Präsident der Hellenic Hoteliers Federation (HHF), Grigoris Tasios, am Sonntag betonte. Für ihn ist es unabdingbar, dass „die Maßnahmen peinlich genau eingehalten werden“, ansonsten wäre die Saison gefährdet.

Österreich heuer unter Top-10

Bisher ist das Jahr gut angelaufen. Laut der stellvertretenden Tourismusministerin Sofia Zaharaki haben 2021 bisher etwa 2,3 Millionen TouristInnen Griechenland besucht. Deutschland lag dabei mit 412.000 Ankünften an der Spitze, vor Polen mit 202.000, Frankreich und den Niederlanden. Österreich als Quellmarkt hält derzeit Platz 9.