Reisen im Corona-Sommer 2021

Fragezeichen reist mit! Überblick über das Infektionsgeschehen rund ums Mittelmeer

T.A.I. 24 TOP News

Corona sorgt immer wieder für unerfreuliche Überraschungen. Die Jüngste betrifft einmal mehr das Infektionsgeschehen: Anders als im Sommer 2020 klettern heuer in vielen Sonne-Strand-Destinationen die Infektionszahlen unerbittlich nach oben. Dies sorgt auch in Österreich für einen neuerlichen Anstieg der Corona-Erkrankungen: 7 von 10 Fällen betreffen dabei Reiserückkehrer. Vor einem Jahr lag dieser Wert bei 3 von 10.

T.A.I. hat sich einen Überblick verschafft und ist auf interessante Details gestoßen. 10 Sonne-Strand-Destinationen rund ums Mittelmeer flossen in den Vergleich ein.

Unterschiedliche Beurteilungen in Ö und D

Eines der interessanten Erkenntnisse ist, dass das Geschehen vom österreichischen Außenministerium weiterhin in manchen Fällen anders beurteilt wird als vom deutschen Außenamt. So besteht in der Bundesrepublik bezüglich Zypern (das Land mit der absolute höchsten 7-Tages-Inzidenz im T.A.I.-Vergleich; bitte zum Vergrößern anklicken) eine COVID-19-bedingte Reisewarnung, während in Österreich nach wie vor die derzeit niedrigste Corona-Sicherheitsstufe gilt.

Die unterschiedliche Beurteilung der Lage in Österreich und Deutschland ist nicht zuletzt aufgrund der Tatsache von Bedeutung, ob die Anreise zum Reiseziel – wie im Westen Österreichs oft der Fall – über München erfolgt, oder über die Bundesländer-Airports Salzburg und Innsbruck.

Länder mit niedrigen bzw. sinkenden Infektionen

Als weitestgehend unproblematisch gelten die beiden südlichen, mit dem PKW gut erreichbaren Nahdestinationen Italien und Kroatien. Beide weisen aktuell ähnlich niedrige Inzidenzen wie Österreich auf.

Zu den Ländern mit ausgeprägt tiefen Infektionsraten zählen zudem die Türkei und Ägypten. Beide sind in Österreich derzeit allerdings mit der hohen Sicherheitsstufe 4 belegt, für beide wird nach der Reiserückkehr eine 10-tägige Quarantäne vorgeschrieben.

Deutschland stuft die Türkei übrigens besser ein als Österreich. Für Ägypten gilt auch in der Bundesrepublik eine COVID-19-bedingte Reisewarnung.

Hohe Durchimpfungsquote vs. Langzeitfolgen

In den sechs übrigen populären Sonne-Strand-Destinationen entwickelt sich das Infektions-Geschehen derzeit wenig erfreulich. Überall steigen dort die Inzidenzen nach oben, zum Teil sogar deutlich. So wurde Griechenland (ca. 2 Stunden nach Erstellung dieses Beitrags) vom deutschen Außenamt neu mit Wirkung vom 18. Juli 2021 als COVID-19 Risikogebiet eingesuft. Von nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Griechenland wird ab diesem Datum - anders, als noch in oben stehender Tabelle angeführt - abgeraten.

Diesen Infektions-Anstiegen steht die mittlerweile in vielen Ländern doch relativ hohe Durchimpfungsquote gegenüber (auch in Österreich). Nach bisherigen Erkenntnissen hat dies zur Folge, dass die Zahl der Corona-bedingten Spitalsaufenthalte sowie der Intensivbehandlungen deutlich niedriger ist als in vorangegangenen Infektionswellen.

Nicht übersehen werden darf aber, dass ca. 10 % bis 2 0% der Infizierten nach Abklingen der Corona-Erkrankung anschließend mit Langzeitfolgen („Long Covid“) zu kämpfen haben – unabhängig davon, ob sie einen milden oder schweren Krankheitsverlauf hatten.

Hohe Infektionszahlen, wenig Intensiv-Fälle

Ein gutes Beispiel für die Abkoppelung der Infektionszahlen von jenen der notwendigen Intensiv-Behandlungen liefern die Balearen (zur kompletten Darstellung der Graphik bitte das Bild anklicken). In der ersten Welle (März/April 2020) drohten die Intensiv-Kapazitäten an ihre Leistungsgrenzen zu geraten. In der zweiten (August/September 2020) und dritten (Dezember 2020/Jänner/Februar2021) verlief die Kurve parallel mit jener des Infektionsgeschehens.

Jetzt, in der Ende Juni begonnenen vierten Welle, schnellten zwar die Infektionswerte rapide nach oben (die 7-Tages-Inzidenz hat bereits den Spitzen-Level von Welle drei erreicht), die Belegung der Intensivbetten bewegt sich aber – wenn auch ansteigend – weiterhin im grünen Bereich. Derzeit liegt die Auslastung bei 14 %. Ende Jänner/Anfang Februar, als der Höhepunkt von Welle drei erreicht war und das Infektionsgeschehen auf dem derzeitigen Niveau lag, bewegte sie sich um die 70 %.

Vorerst keine schärferen Vorschriften bei Reisen

Wie es weitergeht, werden die kommenden Tage und Wochen zeigen. In Österreich hat sich die „Corona-Taskforce“ zuletzt darauf geeinigt, für den Zugang zur Nachtgastronomie ab 22. Juli eine Impfung bzw. Nachweis eines negativen PCR-Tests vorzuschreiben, sowie die verpflichtende Registrierungspflicht in Gastronomie und bei Veranstaltungen beizubehalten. Ebenso wird das Zertifikat für den „Grünen Pass“ erst bei vollständiger Immunisierung (ab dem Tag der 2. Impfung) ausgestellt. Die Reisebestimmungen zu Sonne-Strand-Zielen bleiben vorerst unverändert.

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