Vorarlberger Tourismusforum

Geschichten erzählen, flexibel bleiben. Vorarlberg kann beides

Print-Ausgabe 17. Juli 2016

Die erfolgreich beendete Wintersaison liefert dafür ebenso ein Beispiel, wie die Tourismusstrategie 2020 sowie die „tourismus-innovationen 2016“ Preisträger

Mit dem zweitbesten Nächtigungsergebnis aller Zeiten (8,555 Millionen, +1,6 %) und der erfolgreichsten Wintersaison (5,1 Millionen, +4,9 %) im Rücken ging Anfang der Woche das „Vorarlberger Tourismusforum“ über die Bühne. Rund 300 BranchenvertreterInnen folgten der Einladung ins Ende 2015 eröffnete Veranstaltungszentrum Spannrahmen in Hard und erlebten neben interessanten Vorträgen zum Thema „Inhalt verbindet – Herausforderungen für die digitale Kommunikation im Tourismus“ auch die Siegerehrung der „tourismus-innovationen 2016“ (siehe Kasten).

Zunächst zum Winter: Das Rekordergebnis ist insofern bemerkenswert, als die spät einsetzenden Schneefälle zunächst keinen Bestwert erwarten ließen. Doch, wie der Spartenobmann Tourismus der WK Vorarlberg Hans-Peter Metzler (4-Sterne Romantik Hotel Das Schiff in Hittisau) hervorhob, haben „die Vorarlberger Tourismusbetriebe flexibel reagiert. Die Gäste wählten in den Weihnachtsferien aus Angeboten von Mountainbiken über Wandern bis zum Genießen auf der Sonnenterrasse.“ Für Metzler steht fest: „Diese Flexibilität werden wir uns auch in Zukunft erhalten müssen.“

Dies betrifft auch die Kommunikation mit dem Gast. Herkömmliche Werbung reiche nicht mehr, die aktuelle Devise lautet „Emotionalisieren und Geschichten erzählen“, erklärt Geschäftsführerin der Österreich Werbung (ÖW) Petra Stolba. Mit „spannenden Botschaften“ gelte es, Zielgruppen zu erreichen und die richtigen Kanäle zu finden. Stolba: „Im Gegensatz zu früher – wo es nur eine Handvoll Kommunikationskanäle gab – ist durch die Digitalisierung eine Vielzahl an neuen Möglichkeiten entstanden.“ Für ÖW-Bereichsleiter Michael Scheuch müssen selbst „starke Marken mehr denn je wie Autoren und Publisher denken, um die richtigen Menschen mit den richtigen Themen zu erreichen.“

Das gegenwärtige Erfolgsrezept von Vorarlberg Tourismus lautet Content Marketing. Ein Beispiel dafür ist das „Vorarlberg-Magazin“, das „mit guten Geschichten, interessanten Persönlichkeiten und außergewöhnlichen Ideen Inhalte zur Marke Vorarlberg liefert“, so der Geschäftsführer des Vorarlberg Tourismus Christian Schützinger. „Mit digitaler Kommunikation wollen wir internationale Gäste gewinnen und die regionale Wertschöpfung steigern.“

Unabhängig vom Marketing ist letztlich das Angebot der Betriebe entscheidend für den Erfolg. Hier hat Vorarlberg mit den „tourismus-innovationen 2016“ sechs Vorzeigeunternehmen vor den Vorhang geholt. „Das Niveau der Einreichungen war noch nie so hoch“, betonte Brigitte Plemel von Vorarlberg Tourismus.

Jetzt geht es vor allem darum, diese Stärken auch im kommenden Sommer auszuspielen. Die Ausgangsposition ist gut: In den letzten zehn Jahren sind die Gästeankünfte um 38 Prozent und die Übernachtungen um 14 Prozent gestiegen, im vergangenen Sommer gab es mit 1,14 Ankünften und 3,69 Millionen Nächten einen neuen Rekord. 

Die „tourismus innovationen“ 2016

Die Hauptpreise gehen heuer an Josef Walch (Hotel Rote Wand in Lech im Arlberg) für sein „Schualhus“ (1780 erbaut, jetzt liebevoll restauriert mit Jausestuba, Chef’s Table und Kochwerkstatt), an den Bregenzerwald Tourismus („Umgang Bregenzerwald“; 12 Wege durch 13 Orte, die anhand von Orientierungssäulen die Gestaltungskompetenz der Region vermitteln) sowie an den Verein „teatro caprile“ in Kooperation mit Gargellen Tourismus für die geführte Theaterwanderung „Auf der Flucht“.
Über Anerkennungspreise freuen sich Susanne Denk (Hotel Schwärzler Bregenz) für „Literatur im Schwärzler“, die Familie Lingg (Hotel Krone Au) für „Krone trifft Kunst“ und Wolfgang Preuß von der Wirtschaft Dornbirn für die Veranstaltungsreihe „Helden reisen, Gäste speisen“.

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Erstellt am: 17. Juni 2016

Foto: Tourismusforum2016 © Dietmar Mathis  

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