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Neuer CEO für Engadin St. Moritz Tourismus

Rot-weiß-rote Hoffnung für „Top of the World“! Gerhard Walter wird Tourismus-Chef

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Gerhard Walter, zuletzt Tourismusdirektor von Kitzbühel, übernimmt im Mai 2017 als CEO die Leitung der Tourismusorganisation Engadin St. Moritz (60 MitarbeiterInnen, Jahres-Budget rund 16 Mio. Franken, davon 10 Mio. Franken für Marketing und Werbung). Auf den Nachfolger von Ariane Ehrat – die ehemalige Ski-Rennläuferin stand seit 2008 an der Spitze der Engadin St. Moritz Tourismus AG – wartet keine einfache Aufgabe.

Zwar wird der im Süden des Kantons Graubünden im Oberengadin gelegene Nobel-Skiort im Februar 2017 zum 5. Mal in der Geschichte als Gastgeber der alpinen Ski-WM im medialen Rampenlicht stehen und auch eine Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2026 zeichnet sich ab (es wäre das dritte Mal nach 1928 und 1948), aber St. Moritz – Eigenbezeichnung „Top of the World“ - hat seit Jahren mit einem stark rückläufigen Tourismus zu kämpfen. „Die Diva unter den Schweizer Skiorten fröstelt im abgekühlten Weltklima weit mehr als vergleichbare Luxusziele", umschrieb vor wenigen Tagen die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) die angespannte Situation.

Die Aufgabe für Gerhard Walter ist klar: er soll aus St. Moritz und den übrigen zehn in der Engadin St. Moritz Tourismus AG vereinten Orten (darunter Pontresina und Zuoz) wieder einen „Sehnsuchtsort“ formen und den anhaltenden Verlust an Marktanteilen stoppen. Seit 2008 ging nahezu ein Drittel der Logiernächte verloren, rund 1.100 Betten verschwanden durch Hotelschließungen in der Region, mehr als ein Drittel davon alleine im Hauptort St. Moritz. 2015 erreichte das Minus an Logiernächten 7,1 Prozent. Insgesamt gibt es 155 Hotels, acht davon im 5-Sterne Bereich, 24 sind mit 4 Sternen klassifiziert.

Rund 780.000 Logiernächte (knapp die Hälfte davon in St. Moritz) wurden 2015/2016 (-5,4 Prozent) in der Hotellerie im Winter erzielt, um die 700.000 sind es im Sommer, der 2016 - ein Silberstreif am Horizont - mit einem Plus von 3,1 Prozent abgeschlossen werden konnte.

Inklusive Parahotellerie liegen die Werte bei 2,3 Millionen Logiernächten im Winter und 2,1 Millionen im Sommer. Der Tourismus im Oberengadin erzielt mit rund 825 Mio. Franken direkter Wertschöpfung einen Anteil von 68 Prozent an der wirtschaftlichen Wertschöpfung der Region. Rund ein Fünftel der Gäste stammt aus Deutschland, aus Italien kommen 8 Prozent, aus Belgien, UK und USA jeweils rund 3 Prozent.

Kurzportrait Gerhard Walter

Der 1964 geborene Galtürer Gerhard Walter startete seine Karriere im Marketing bei den Bregenzer Festspielen und der Österreich Werbung New York, wurde 1993 Tourismusdirektor in seinem Heimatort Galtür, übernahm 2004 den Lech-Zürs Tourismus, um 2010 Geschäftsführer der Verbund Tourismus GmbH zu werden. Ab Oktober 2013 war Gerhard Walter Direktor des TVB Kitzbühel, die Trennung per Ende September 2016 erfolgte einvernehmlich.

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