Tiroler Hotellerie

Saisonverlauf und Ergebnisse laut ÖHV-Umfrage in Tirol unter Druck

Print-Ausgabe 16. Jänner 2025

„Die Megatrends gehen nicht an uns vorbei, die Herausforderungen liegen auf der Hand“, so Barbara Winkler (Bild: © Hotel Kaiser)

Knapp zwei Fünftel rechnen mit Ergebnissen unter der Vorjahressaison und der Winter läuft für ein Fünftel schlechter – dazu kommt die Erhöhung der Mindestortstaxe

Er gilt als Branchentreff von Österreichs Spitzenhotellerie und findet Ende kommender Woche in Innsbruck statt: der Kongress der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV). Mit rund 1.700 Mitgliedern repräsentiert sie ca. 200.000 Betten, etwa die Hälfte der Kapazität in der 4- bis 5-Sterne-Superior-Hotellerie. Rund 600 Entscheider:innen aus Tourismus und Politik werden bei dem Kongress aktuelle Trends diskutieren. Einen Vorgeschmack darauf lieferte die ÖHV in der Vorwoche durch die Aussendung „Tirols Tourismus im Wandel“. Denn laut Barbara Winkler, Gastgeberin im Hotel Kaiser und der Kaiserlodge in Scheffau sowie Landesvorsitzende der ÖHV Tirol, drücken hohe Kosten auf die Ergebnisse, obwohl Investitionen wichtig wären. Auch die Tourismusabgabe bleibt ein Thema (tourismusferne Betriebe zahlen seit 1. Jänner etwas weniger, im Gegenzug wird die Mindestortstaxe ab Mai pro Gast und Nacht von 1 Euro auf 2,60 Euro angehoben).

„Die Megatrends gehen nicht an uns vorbei, die Herausforderungen liegen auf der Hand“, so Barbara Winkler, die unter Tiroler Leitbetrieben erheben ließ, wie diese die aktuelle Wintersaison 2024/25 einschätzen. Den Saisonverlauf bewerten demnach gegenüber dem Vorjahr 39 % als „sehr gut“ oder „gut“, weitere 43 % gleich wie im Vorjahr, doch immerhin 19 % als „schlechter“. Für die gesamte Wintersaison geht die Branche von einem leichten Nächtigungsplus und einem leichten Minus bei den Betriebsergebnissen aus. Vor allem bei Letzteren ergeben sich aus der Umfrage verheerende Schlüsse: 39 % (also knapp zwei Fünftel) rechnen hier mit einem Ergebnis, das unter jenem des Vorjahres liegt.

Laut Barbara Winkler ist diese letztendlich bescheidene Einschätzung vor allem „auf die wirtschaftliche Situation zurückzuführen“. Belastend wirken neben den extrem gestiegenen Kosten für Mitarbeiter:innen vor allem die hohe Steuer- und Abgabenquote sowie der überhöhte Bürokratieaufwand. Dies dürfe aber „keine Ausrede dafür sein, nichts zu tun. Wer auf der betrieblichen oder überbetrieblichen Ebene Verantwortung trägt, darf weder den Kopf in den Sand noch die Hände in die Hosentaschen stecken.“

T.A.I. wird auf dem Kongress der ÖHV mit dabei sein und auf www.tai.at sowie in der kommenden Ausgabe berichten.

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