ANA
Austrian Airlines

„The charming way to fly“ nach Corona: mit Maske, aber ohne Babyelefant

T.A.I. 24 TOP News

Rund 90 Tage (exakt waren es 88), nachdem Mitte März rund um den Lockdown der letzte OS-Linienflug aufgesetzt hatte (er kam aus Chicago), nahm Austrian Airlines heute, am 15. Juni 2020, ihren regulären Flugverkehr wieder auf. Dem emotionalen Premierenflug nach München und wieder retour folgte eine Mediengespräch im OS-Headquarter mit Austrian CEO Alexis von Hoensbroech (r.), Flughafen Wien-Vorstand Julian Jäger (l.) und Athanasios Kalliontzis, Leiter Austrian Airlines Aeromedical Center. Dort ging es um Fakten, „wie das Fliegen nach Corona weitergeht“, so Tanja Gruber (unteres Bild l.), Head of Digital Communications & Media Relations bei Austrian Airlines.

„Fit to fly“

Zunächst zum Premierenflug: an Bord von OS 111 befanden sich nicht nur 18 geladene MedienvertreterInnen sowie Austrian Airlines-Chef Alexis von Hoensbroech (r.), Konzernpressesprecher Peter N. Thier und Tanja Gruber (l.), sondern zusätzlich auch 53 Passagiere (auf dem Rückflug sogar 54).

Auf dem Weg zum Gate standen jubelnde Austrian Airlines-StationsmitarbeiterInnen mit Fähnchen Spalier, vor dem Gate gab’s kurze Ansprachen von Alexis von Hoensbroech („Ein sehr emotionaler Tag“), von Head of Cabin Operations Vera Renner (2.v.r.; „Der Puls ist hoch“, gestand die gebürtige Münchnerin ein) und Chefpilot Cpt. Helmut Haubenwaller (Mi.; „Wir freuen uns riesig, endlich wieder losfliegen zu dürfen. Wir sind ‚fit to fly‘“).

Optimismus und Durststrecke

Pünktlich um 06:45 hob die 112-sitzige Embraer 195 mit Flottenchef Cpt. Ewald Roithner (l.) und Director Safety Operations Cpt. Rudolf Buchsteiner (r.) im Cockpit ab. Betreut wurden die Passagiere des München-Fluges (Business Class-Service für alle) von den beiden „Marinas“, Purserin Marina Czmiel und Marina Filzmoser.

Die Chronologie des Premierenfluges glich dann ein wenig jenem Szenario, auf das sich die Luftfahrtbranche in den kommenden Monaten und darüber hinaus einstellen muss: war in Wien das Wetter bedeckt aber trocken (=Optimismus), herrschte auf 10.000 Metern herrliche Stimmung (=Euphorie, dass es wieder losgeht). München präsentierte sich dann stark bewölkt bei 13 Grad und Regen (=lange Durststrecke, die bevorsteht).

„Fliegen noch fast gar nicht“

Wiens Flughafen-Vorstand Julian Jäger formulierte es so: „Fliegen nach Corona kann nicht dasselbe sein, wie Fliegen vor Corona.“ Er hofft, dass durch Wiederaufnahme des Flugbetriebs von Austrian Airlines jetzt „zumindest ein paar tausend Passagiere und nicht nur ein paar hundert“ pro Tag abgefertigt werden können (bis August/September sollen es 10.000 bis 20.000 pro Tag werden, im Vorjahr waren es um diese Zeit bis zu 100.000), gab aber gleichzeitig zu bedenken: „Der Weg in den kommenden Wochen wird steinig.“

Wie steinig, das erklärte Alexis von Hoensbroech: „Wir fliegen noch fast gar nicht.“ Im Juni sind es 5% der üblichen Kapazität, im Juli 20% (Aufnahme Charter sowie einiger Langstrecken, darunter Newark und Bangkok). „Derzeit sind es 30 Destinationen, viele davon aber nur einmal pro Woche und wir fliegen mit unseren kleinsten Flugzeugen. Ende Juli werden 60 Ziele im Programm sein.“

Für September/Oktober sind dann 30% des üblichen Flugvolumens angepeilt, bis Jahresende 50%. „Wir werden im dritten Quartal erstmals wieder ein ‚normales Drehkreuz‘ betreiben“, so Alexis von Hoensbroech. „Unser Anspruch ist es, das Flugprogramm wieder auf normales Niveau zu bringen.“

Kurzfristige Buchungen, starke Nerven

Diese Steigerung zu erzielen, erweist sich aus derzeitiger Sich als durchaus realistisch: „Wir haben ein ziemlich aktives Buchungsverhalten“, betonte Alexis von Hoensbroech (2.v.l.). So lag die durchschnittliche Auslastung am Premierentag bei 70% (beim MUC-Flug waren es inkl. der 18 JournalistInnen und drei OS-MagagerInnen 66%). Starke Nerven sind aber gefragt: die Buchungen erfolgen ca. ein bis zwei Wochen vor Abflug, also extrem kurzfristig. Alexis von Hoensbroech: „Die Menschen sind sehr unsicher, was die weitere Zukunft betrifft. Weltweit ist Corona mitnichten Geschichte. Wir erleben derzeit die höchsten täglichen Neuinfektionen.“

Babyelefant muss nicht an Bord

Dies ist auch der Grund, weshalb Alexis von Hoensbroech als „oberstes Ziel Gesundheit und Sicherheit unserer Gäste“ nennt. So besteht bis auf weiteres für Passagiere und FlugbegleiterInnen Maskenpflicht an Bord („Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass wenn alle Masken tragen, das Risiko sehr, sehr gering ist, auch wenn jemand am Nachbarsitz sitzt“). Ausnahmen bestehen nur zum Essen und Trinken sowie für Kids unter 6 Jahren.

Diese Maskenpflicht erspart die üblichen Abstandsregeln: „Der Babyelefant ist aufgrund der gesetzten Maßnahmen bei uns nicht notwendig“, so Athanasios Kalliontzis (2.v.r.). Tanja Gruber (r.): „Der Babyelefant muss nicht an Bord.“

Kommentar schreiben

Bitte die Netiquette einhalten. * Pflichtfelder

Nach oben