ANA
Bus-Trendumfrage 2018/2019

Busunternehmer im Stimmungstief. Pauschalreisegesetz und seine Folgen

Print-Ausgabe 19. Oktober 2019

Aktuelle Geschäftsentwicklung und Prognose für das nächste Jahr sind verhalten, wie seit Jahren nicht – PRG und PRV sorgen für „extrem hohen Aufwand“

Die zwischen 2010 und 2016 vorherrschende Hochstimmung unter Österreichs Busunternehmern hat sich in den zurückliegenden zwei Jahren verflüchtigt. Aktuell herrscht Katerstimmung. Das geht aus der B.T.B. Bus-Trendumfrage hervor, die Busreisen.cc gemeinsam mit T.A.I. seit Jahren im Vorfeld der österreichischen und zentraleuropäischen Fachmesse für die Bus- und Gruppentouristikbranche durchführt.

Die B.T.B. (Bus Travel Business) erlebt am 23. - 24. Oktober 2018  ihre 17. Auflage in der Austria Trend Hotel Event Pyramide in Vösendorf bei Wien. Messe-Organisator und Busreisen.cc Chef Michael Kurtze rechnet wieder mit rund 1.000 FachbesucherInnen an den beiden Tagen. Die Voranmeldungen lassen diesmal eine höhere Frequenz aus Österreich erwarten, aus Ungarn etwas weniger (Nationalfeiertag), aus den übrigen Quellmärkten gleich viel. Ihnen stehen 159 Aussteller an 90 Ständen gegenüber. Von den großen Busherstellern sind MAN und Scania mit dabei.

Doch nun zur B.T.B. Bus-Trendumfrage. Gegenüber den Vorjahren ist die Stimmung deutlich gedämpfter. Dies hatte sich bereits im Vorjahr abgezeichnet, als nach einer durchaus positiven Prognose der tatsächliche Geschäftsverlauf deutlich schlechter war.

2018 setzte sich dieser Trend fort. Die bereits deutlich niedriger angesetzten Prognosen für heuer wurden vom tatsächlichen Geschäftsverlauf nochmals unterboten. Entsprechend verhalten sind die Einschätzungen für das kommende Jahr: Nur noch etwas mehr als die Hälfte der befragten Busunternehmer erwartet eine positive Entwicklung, 11 Prozent rechnen mit einem negativen Verlauf des kommenden Jahres. Nur 2009, dem Jahr nach der Finanzkrise, waren die Erwartungen noch verhaltener.

Mit zur schlechten Stimmungslage tragen das neue Pauschalreisegesetz (PRG) und die -verordnung (PRV) bei. Beides sorgt laut der im Rahmen der B.T.B. Bus-Trendumfrage erhaltenen Antworten für einen „extremen Aufwand“, oft herrsche „kein Verständnis der Kunden“ und einige sprechen vom „Verlust der Kunden in andere Kanäle wie Internet.“

Viele Busunternehmen wollen sich der Herausforderung stellen und setzen dabei vor allem auf vermehrte Aufklärung der Kunden. Doch ca. 15 Prozent überlegen die Einstellung der selbst organisierten und ausgeschriebenen Reisen und wollen künftig nur noch für Vereine und fixe Gruppen fahren. 

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