Krönung einer Bilderbuchkarriere! Georg Imlauer kauft Hotel Schloss Pichlarn

Für einen Überraschungs-Coup sorgt kurz vor Jahresende der Erfolgs-Hotelier Georg Imlauer: Er kauft von der deutschen Schörghuber-Gruppe das 5 Sterne-Hotel Schloss Pichlarn im steirischen Ennstal. Während sich die Schörghubers damit eines ihrer Sorgenkinder entledigen, betritt Georg Imlauer damit Neuland: es ist das erste Ferienhotel des bislang in Wien und Salzburg tätigen Unternehmens.

Pandemie sorgte für Umdenken

„Eigentlich war es nicht geplant, dass wir ein Landhotel kaufen, sondern wir wollten in Wien unseren Standort ausbauen“, zitiert ORF.at Georg Imlauer. Doch die Pandemie habe ein Umdenken bewirkt. Deshalb wird der Standort Wien (zwei benachbarte Hotels) nicht wie ursprünglich geplant, ausgebaut, sondern in die Ferienhotellerie investiert.

Der Kauf wird mit Jahresbeginn 2021 wirksam, die Wiedereröffnung bereits unter den Eigentümern ist für Ende Jänner 2021 geplant. Über den Kaufpreis des Resorts mit 14 ha Wald und rund 70 ha Grund herrscht Stillschweigen. Finanziert wurde der Deal laut Imlauer durch den Verkauf „unserer Reserve-Immobilien für den Ausbau des Wiener Standortes.“

Schörghubers Sisyphos-Schloss

Die in München beheimatete Schörghuber Unternehmensgruppe kaufte das steirische Hotel Schloss Pichlarn (in der Nähe von Schladming) 2008 zusammen mit den Schloss Fuschl Betrieben (Schloss Fuschl, A Luxury Collection Resort & Spa + Jagdhof). Zu einem geschäftlichen Erfolg kam es nie: Das 5-Sterne Hotel Schloss Pichlarn (96 Zimmer und Suiten, drei Restaurants, 4.500 m² Wellness, Golfplatz, Tennis und Beachvolleyball) erwirtschaftete 2019 mit 81 MitarbeiterInnen einen Umsatz von 4,29 Mio. Euro, das Ergebnis war mit -3,26 Mio. Euro wie in den Jahren davor massiv negativ. Der Bilanzverlust summierte sich damit auf -10,79 Mio. Euro.

Die Schörghuber-Gruppe ging zuletzt davon aus, dass trotz Corona-Pandemie mittelfristig gemäß Prognoserechnung noch bis 2022 Verluste zu erwarten sind, ab 2023 wurde mit positiven Ergebnissen gerechnet.

Imlauers Gold-Händchen

Dies zu verwirklichen liegt nun in den Händen von Georg Imlauer, dessen 1999 gegründetes Hotel- und Restaurantunternehmen erwirtschaftete 2019 mit einem Umsatz von 30,76 Mio. Euro (plus 17,6%) erstmals mehr als 30 Mio. Euro. Mitverantwortlich dafür war der Kauf des Hotels am Mirabellplatz in Salzburg (zuvor Teil der Austrotel-Gruppe der Familie Kleindienst) um einen zweistelligen Millionenbetrag. Damit brachten es die Imlauers erstmals auf mehr als 500 Zimmer und über 1.000 Betten. Die Gruppe beschäftigte zuletzt 298 MitarbeiterInnen.

Vom Lehrling zum Unternehmer

Die Bilderbuchkarriere von Georg Imlauer (auf dem Bild im September 2020 mit Sohn Thomas bei der Eröffnung des Hotels am Mirabellplatz nach aufwendiger Neugestaltung) begann mit einer Koch- und Kellner-Lehre, der Berufserfahrung in Deutschland, auf zwei Kreuzfahrtschiffen und mehreren Saisonen in Österreich folgten, bis Georg Imlauer für 13 Jahre Direktor des Salzburger Stieglbräu Restaurants wurde. Danach übernahm er die Position des F+B Managers und später des Wirtschaftsdirektors bei der K+K Gruppe. 1999 folgte mit Übernahme des Hotels Stieglbräu Salzburg der Sprung in die Selbständigkeit. Heute gehören – je nach Zählweise – sechs Hotels und vier Restaurants zu Imlauers Unternehmen.

Solide Kennzahlen

Mit einer Eigenkapitalquote von zuletzt 18,15 %, einem Ergebnis vor Steuern in Höhe von 2,33 Mio. Euro sowie einem Jahresüberschuss von 1,83 Mio. Euro zählen die Imlauer Hotels auch zu den erfolgreichsten Hotelunternehmen Österreichs. Vom Umsatz her gehören sie zu den Top 15.

All diese Zahlen drücken die Leistungen der Vergangenheit aus. Für 2020 rechnete Georg Imlauer Mitte September aufgrund der 1. Lockdowns und der darauffolgenden Entwicklung mit einem Umsatz-Rückgang von ca. 50 % sowie einem Jahresverlust von 2 Mio. Euro. Der danach folgende 2. und nun 3. Lockdown werden die Prognosen wohl weiter nach unten revidiert haben.

Wie sich 2021 entwickeln wird, steht in den Sternen. Für die Imlauer Hotels wird das Jahr durch den Einstieg in die Ferienhotellerie besonders spannend. T.A.I. wird berichten.