ANA
Burgenland Tourismus

TSA-Premiere im Burgenland Tagesgäste mit starker Wirkung

Print-Ausgabe 13. Dezember 2019

Bei Nächtigungen kommt das Burgenland bundesweit auf einen Anteil von 2,1 Prozent, bei der Wertschöpfung sind es mit 3,6 Prozent erheblich mehr

Rund um „Plan T“ einigten sich heuer Bund und Länder auf die Erstellung eines einheitlichen Indikatorensystems zur Messung touristischen Erfolgs, das über Nächtigungen und Ankünfte hinausgeht (Stichwort Wertschöpfung). Dies soll auf Basis des Tourismus Satellitenkontos (TSA) geschehen.

In Österreich werden auf Basis der Empfehlungen und Richtlinien von OECD, UNWTO sowie EUROSTAT bereits seit 1999 in regelmäßigen Abständen TSA erstellt, und zwar durch Statistik Austria in Kooperation mit dem WIFO (Institut für Wirtschaftsforschung). Auf regionaler Ebene geschah dies bislang für Wien, NÖ und OÖ. Tirol und Salzburg als Tourismus-Hochburgen (mehr als die Hälfte des bundesweiten Nächtigungsvolumens) gehen mit ihrem Wertschöpfungsatlas und -monitor noch einen Schritt weiter: Über das TSA hinausgehend werden auch die induzierten Effekte quantifiziert und bis auf Ebene der 34 Tiroler Tourismusverbände (in Salzburg auf Regionalebene) heruntergebrochen. Im Burgenland ist dies nicht notwendig (2 % des bundesweiten Nächtigungsvolumens), doch die Erfassung der Wertschöpfung sehr wohl. Und so zählt das Burgenland ab sofort zum Kreis der Bundesländer mit TSA: Am Montag stellten Tourismuslandesrat Alexander Petschnig und Burgenland Tourismus-Geschäftsführer Hannes Anton die Ergebnisse basierend auf den Daten von 2017 vor.

Bei näherer Analyse zeigt sich, wie weit quantitative (Nächtigungen, Ankünfte) von qualitativen Werten abweichen: Erreicht das Burgenland bei Nächtigungen einen bundesweiten Anteil von 2,1 %, sind es bei den Ankünften 2,5 %. Die Wertschöpfung ist erheblich höher: Laut TSA kommt das Burgenland mit 1,24 Mrd. Euro (Urlaubs-, Geschäftsreisen und Tagesgäste, also direkte Wertschöpfung) auf 3,6 % des bundesweiten Tourismuskonsums. Die gesamtwirtschaftlichen Effekte (inkl. indirekte Wertschöpfung) belaufen sich auf 1,6 Mrd. Euro und erreichen damit 2,8 % des österreichweiten Volumens von 56,2 Mrd. Euro.

Der Ausflugs- und Tagesgast hat im Burgenland eine überproportionale Hebelwirkung. Liegt der Wertschöpfungs-Anteil im Bereich Beherbergung mit 31 % fast auf Österreich-Niveau (32 %), sind es bei Restaurants/Gaststätten 33,1 % (bundesweit nur 25,9 %).

Ähnlich verhält es sich im Einkaufs­tourismus. 23,3 % rein touristischer Wertschöpfungsanteil im Burgenland stehen 17,4 % in Österreich gegenüber. Dies ist laut Petschnig vor allem auf das Designer Outlet Parndorf als größtem Designer Outlet Mitteleuropas zurückzuführen. Nachschärfungs-Bedarf besteht hingegen beim Kultur-Tourismus (Burgenland 5,3 Prozent, Österreich 9,0 Prozent): „Wir werden uns das genauer ansehen.“ Eines ist für Petschnig und Anton aber klar: „Der Tourismus ist einer der wichtigsten Faktoren, den wir in Burgenlands Wirtschaft haben.“ 

Kommentar schreiben

Bitte die Netiquette einhalten. * Pflichtfelder

Nach oben