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Ötztal Tourismus

Nächtigungs-Minus frisst Budget. Im Ötztal schmilzt es um ein Fünftel

Print-Ausgabe 18. Dezember 2020

„Wir sind heuer mit einem blauen Auge davongekommen“, so Ötztal Tourismus-GF Oliver Schwarz


 

Trotzdem bleibt es Österreichs diesbezüglich höchstdotierte Destination – „halbwegs normaler Geschäftsgang“ frühestens ab Mitte 2021 zu erwarten

Der Ötztal Tourismus muss 2021 eine Budgetreduktion in Höhe von 5,4 Mio. Euro hinnehmen, dies entspricht einem Rückgang um rund ein Fünftel auf 20,2 Mio. Euro. Was auf den ersten Blick als großer Einschnitt erscheint, ist relativ zu sehen: Im Vorjahr stand dem Ötztal Tourismus nämlich ein Jahresbudget in Höhe von knapp 20,4 Mio. Euro zur Verfügung, also fast gleich viel wie im nächsten Jahr. Und 2019 war es damit Österreichs diesbezüglich höchstdotierte Destination.

Der im Rahmen der Ende November im neuen Kongress- und Veranstaltungszentrum „Carat“ in Obergurgl abgehaltenen Vollversammlung präsentierte Jahresrückblick zeigte, dass 2020 trotz Sparmaßnahmen noch eine Reihe von Investitions-Akzenten realisiert wurden, wie die finalen Arbeiten am 50 km langen Ötztaler Radweg oder die Errichtung einer neuen TVB-Zentrale in Sölden. Sie wird nach derzeitigen Plänen laut Ötztal Tourismus-­Geschäftsführer Oliver Schwarz im Mai 2021 eröffnet und zwischen 30 und 40 MitarbeiterInnen beherbergen. Derzeit befindet sich das Büro über mehrere Stockwerke verteilt in der Freizeit-Arena.

Die Investitionen gehören zum 2014 beschlossenen 75 Mio. Euro umfassenden Investitionsprogramm 2015-2025. Es umfasst 17 Infrastruktur-Projekte. Um es auf Schiene zu bringen, wurde die Orts­taxe im Winter ab November 2015 von 1,60 Euro auf 2,00 Euro erhöht, im Sommer von 1,30 auf 2,00 Euro. Zusätzlich wird seit damals ein „Infrastruktur-Euro“ für ortsgebundene Investitionen in der Höhe von 0,50 Cent im Sommer sowie 1,00 Euro im Winter eingehoben. Der Pflichtbeitrag wurde ab 2016 von 15,2 ‰ auf 17,0 ‰ angehoben.

Das für 2021 reduzierte Budget hängt nicht zuletzt mit dem Nächtigungsrückgang von heuer um rund 20 % auf ca. 3,3 Mio. Nächte zusammen. 2018/19 wurden noch rund 4,15 Mio. Übernachtungen realisiert. Man sei aber „gerade im Sommer mit einem blauen Auge davongekommen“, so Schwarz. In Anbetracht der anhaltenden Unsicherheit ist jedoch mit einer schwierigen Wintersaison zu rechnen. Für deren Bewerbung steht ein Budget von 1,3 Mio. Euro bereit.

Zu den Sicherheitsvorkehrungen im Winter 2020/21 zählen neben den bekannten Einschränkungen (kein Aprés-Ski) und Schutzmaßnahmen auch eine talweite Teststrategie. Einrichtungen im gesamten Ötztal bieten Antigen und PCR-Tests an. Für den Aufsichtsrats-Vorsitzenden des Ötztal Tourismus Jakob Falkner bestehe jedenfalls auch in schwierigen Zeiten kein Grund, den Mut zu verlieren: „Wir müssen nun entschlossen nach vorne blicken.“ 

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Erstellt am: 18. Dezember 2020

Foto: © Ötztal Tourismus

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