Analyse der Gästeströme

Licht ins Dunkel der „Black Box“: Burgenland setzt auf Handytracking

Print-Ausgabe 28. Februar 2020

„Wir möchten aus Tagesgästen Nächtigungsgäste machen“, so BGT-Direktor Hannes Anton


 

Kooperationspartner ist der Mobilfunkbetreiber A1 – Tagestourismus steht im Fokus – TVBs sind mit eingebunden – Start erfolgt Ende März/Anfang April

Auf der Tourismusgala des Burgenland Tourismus Ende Jänner 2020 kündigte Direktor Hannes Anton eine interessante Kooperation an: „Wir starten heuer mit A1 ein Handytracking, mit dem wir Gästeströme genauer analysieren können.“ Durch Daten-Roaming werden sowohl Gäste berücksichtigt, die aus dem Ausland kommen, wie auch Tagesgäste. Das Ziel, so Hannes Anton: „Wir möchten aus Tagesgästen Nächtigungsgäste machen.“

Details über das Handytracking konnten im Rahmen der Tourismusgala nicht ausführlich abgehandelt werden. T.A.I. hat deshalb Hannes Anton um weiterreichende Informationen ersucht.

Über das Programm „Power BI“ kann die BTG (Burgenland Tourismus GmbH) „schnell und qualitativ hochwertig Analysen bezüglich des Nächtigungsverhaltens erstellen“, so Elisabeth Pfeiffer, zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der BTG. TagestouristInnen hingegen waren noch eine gewisse „Black Box“, vor allem deren Herkunft und Aktivitäten im Burgenland. Diese „Black-Box“ ist insofern unerfreulich, als das Tagestourismus-Segment im Burgenland extrem hohe Bedeutung hat. Um das „Black-Box“-Problem zu lösen, wurde mit A1 ein Vertrag abgeschlossen: Alle A1-Mobiltelefone, die von außerhalb in das Burgenland kommen, werden künftig – unter gewissen Voraussetzungen – getrackt.  Wichtig in diesem Zusammenhang ist natürlich der Datenschutz. Gewährleistet ist er dadurch, dass jedes Handy alle 24 Stunden eine neue Identifikation erhält. Somit ist die Identität des Besitzers nicht nachvollziehbar. Nachteil: Es können keine Zeitreihen analysiert werden, die über 24 Stunden hinausgehen. „Dies macht die Resultate etwas unscharf“, meint Elisabeth Pfeiffer, doch auch diese Hürde ist zu meistern: „Mit statistischen Methoden kann man einen aggregierten Trend nachverfolgen lassen.“ Ein Vorteil der A1-Kooperation besteht darin, dass das Programm „mandantenfähig“ ist: „Sollten einzelne Tourismusverbände genaue Informationen über das Verhalten ihrer TagestouristInnen in ihren Verbandgebieten benötigen, können wir das schnell und kostengünstig programmieren lassen, ohne dass der Verband die ‚Grundprogrammierung‘ bezahlen muss“, so Pfeiffer.

Aktuell werden „Kinderkrankheiten“ behoben, der offizielle Starttermin ist Ende März/Anfang April 2020 fixiert. 

Artikel teilen Artikel teilen per Mail verschicken ausdrucken

Erstellt am: 28. Februar 2020

Foto: © Tanja Hofer

Ähnliche Artikel

Burgenland Tourismus

Jahr der Rekorde, Wechselbad der Gefühle und sonniger Ausblick

31. Jänner 2020 | Österreich

Kommentar schreiben

Bitte die Netiquette einhalten. * Pflichtfelder

Nach oben