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Mit Spannung erwartet wurden in Österreichs Tourismus die Juli-Zahlen: Es war der erste Hochsaisonmonat des Sommers 2020 und zugleich der erste, in dem es – zumindest BürgerInnen aus den meisten anderen EU-Mitgliedsländern – möglich war, den gesamten Monat hindurch nach Österreich zu reisen (zur Erinnerung: In den meisten Fällen gingen die Grenzen erst Mitte Juni auf).
Ergebnis: Das Nächtigungs-Ergebnis fiel mit -17,4% moderat heraus. Wien herausgerechnet wären es sogar „nur“ -11,9%. Diese insgesamt – angesichts der Situation – erfreuliche Entwicklung ist vor allem zwei Umständen zu verdanken:
Inlands-Zuwächse, außer Wien und NÖ - Ausländer-Nächte durch die Bank im Minus
Die stärksten Zuwächse bei den Inlands-Nächtigungen hatte Kärnten (+35,6%) vor der Steiermark (-22,8%). Beide liegen mit großem Abstand auch in absoluten Zahlen an der Spitze. Sieben von neun Bundesländern konnten mit Inlands-Zuwächsen aufwarten. Mit nur 1,6% Plus schaffte dies auch OÖ. Negativ schlossen hingegen NÖ (-5,1%) und vor allem Wien (-40%) den Inlands-Juli ab.
Die Nächtigungs-Bilanz wurde auch im Juli 2020 von den Auslandsgästen dominiert, deren Anteil bei knappen zwei Dritteln (64,1%) lag. In allen neun Bundesländern gingen die Ausländer-Nächtigungen zurück, am geringsten in Vorarlberg (-13,9%), mit Abstand am stärksten in Wien (-78,7%).
Österreich im internationalen Vergleich
Wie gut sich Österreich gehalten hat, zeigt der internationale Vergleich: „Europa hatte im Juli gegenüber dem Vorjahr die größten Nächtigungsverluste aller Regionen weltweit, nämlich -57%“, so Susanne Kraus-Winkler, Obfrau im Fachverband Hotellerie der WKÖ (Wirtschaftskammer Österreich). Dies treffe auch auf die Zimmerauslastung zu sowie – in fast allen Destinationen – auf die gesunkenen Zimmerpreise.
Amerika (Süd- und Nordamerika sowie die Karibik) hatte im Juli „nur“ einen Rückgang von -38%, wobei die Karibik ein Minus von -70% verzeichnet. Kraus-Winkler: „Das ist sicherlich auch den fehlenden Flügen und Reiserestriktionen geschuldet.“
Der Ausblick
Während die österreichische Ferienhotellerie somit im Juli und auch August laut Susanne Kraus-Winkler „wohl zumindest kurzfristig aufatmen kann, wird letztendlich das Gesamtjahresergebnis ausschlaggebend sein.“ Bisher wurden in den beiden Hauptsommermonaten Juli und August jeweils rund 25% bis 26% der Jahresnächtigungen in Österreich gemacht. Eine gültige Aussage zum Sommerergebnis 2020 wird daher auch erst mit den August-Zahlen möglich sein. Fest steht, dass es heuer eine deutliche kürzere Sommersaison wird, als in Normaljahren.
Wie sich der Tourismus weiterentwickelt, wird laut Kraus-Winkler „auf Grund der Fallzahlentwicklungen sicher eine große Herausforderung für uns alle.“ T.A.I. wird laufend berichten.
Erstellt am: 01. September 2020
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