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Erfolgs-Analyse TVB St. Anton

20 Prozent Nächtigungs-Plus! Winter-König als Sommer-Meister

Print-Ausgabe 9. September 2016

Mit dem stärksten Wachstum aller Tiroler TVBs setzt St. Anton seinen im Vorjahr begonnenen Sommerhöhenflug 2016 eindrucksvoll fort

St. Anton am Arlberg, im Winter mit rund 1,1 Millionen Nächtigungen ein Riese, spielte bislang im Sommer nur eine untergeordnete Rolle. Mit 212.000 Nächtigungen rangierte die Region in der warmen Jahreshälfte 2014 unter den 34 Tourismusverbänden in Tirol nur auf Platz 31. Doch 2015 erfolgte ein Schub um 17,69 Prozent auf rund 248.000 Nächtigungen, der heuer von Mai bis Juli nochmals um 20,6 Prozent getoppt wurde. Damit sorgt St. Anton in der laufenden Saison für das mit Abstand stärkste Nächtigungsplus aller Tiroler TVBs. T.A.I. ist den Ursachen auf den Grund gegangen.

„Da spielt extrem viel hinein“, so TVB-Direktor Martin Ebster, der als Erfolgsformel allen voran „die Zusammenarbeit aller Betriebe“ nennt. Bereits vor einigen Jahren sei die Grundsatzentscheidung gefallen, „mehr für den Sommer zu tun.“ Ein entscheidender Schritt dazu wurde mit der Erhöhung der Aufenthaltsabgabe gesetzt, deren Mehreinnahmen zum Großteil zur Finanzierung einer neuen Sommerkarte dienten (siehe Info-Kasten).

Die Sommerkarte „neu“ (sie repräsentiert in ihrer Basisversion einen Wert von 120 bis 140 Euro) für jeden Gast ab einer Nächtigung schlug ein. Die Nächtigungszahlen schossen 2015, wie bereits erwähnt, kräftig nach oben. Unter allen Vergünstigungen und Inklusiv-Leistungen (u.a. Bergbahn-Nutzung für einen Tag, geführte Wanderung, Gratis-Greenfee, Gratis-Kinderbetreuung, Fackelwanderung, freie Fahrt auf allen Bussen etc.) erweist sich die geführte E-Bike Tour als größter Hit: durch das E-Bike wird das Erklimmen der hohen Berge auf dem knapp 200 Kilometer langen, bis zu 2.381 Meter Seehöhe führenden Mountainbike-Netz für jeden zum Kinderspiel.

Von dem neuerlichen Nächtigungsschub von Mai bis Juli 2016 zeigte sich selbst Martin Ebster überrascht: „Wir haben mit einem kleineren Plus gerechnet.“ Ob es im August im selben Tempo weiter ging, steht noch nicht fest. Eine Steigerung gab es aber mit ziemlicher Sicherheit.

Für den Sommer 2017 hofft man in der Region, dass sich dieser positive Trend fortsetzt. Wobei zahlreiche Vorhaben für zusätzliche Attraktivität sorgen werden, die bereits beschlossen, aber noch nicht umgesetzt wurden. So sind weitere Themenwanderwege geplant, wie der heuer eröffnete „Panoramaweg Galzig“ (er vermittelt Hintergrundwissen zur Arlberger Geschichte) und auch das Verwalltal wird neu inszeniert, mit Bikeparcours, Erweiterung des Hochseilgartens und einer Wassererlebniswelt beim Verwallsee.

Die Sommer-Offensive von St. Anton unter dem Motto „Alpen, Ruhe, Wasser und Luft“ trägt also Früchte, wobei die Entscheidung vieler Hotels, auch im Sommer offen zu halten und bereits während der Wintersaison den Sommer zu bewerben, eine wichtige Rolle spielt. Die Ergebnisse werden auch im Sommer-Ranking ihren Wiederhall finden, wie T.A.I. hochgerechnet hat: am Ende der Saison 2016 dürfte Winter-König St. Anton, wenn’s so weiterläuft, als sommerlicher Wachstums-Meister unter allen Tiroler TVBs bereits auf Platz 28 rangieren. 

Die Sommerkarte „neu“

Mit Wirkung von November 2014 wurde die Ortstaxe von St. Anton (von 1,50 Euro im Sommer und 1,80 Euro im Winter) auf ganzjährig 2,60 Euro angehoben. Die Mehreinnahmen dienen zum Großteil der Finanzierung der neuen Sommerkarte (die Basis-Variante wird kostenlos an alle Gäste ausgegeben, dazu kommt eine aufbuchbare Premium-Karte), die mit einem deutlich erweiterten Angebot und Rabatten aufwartet.

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Erstellt am: 09. September 2016

Foto: © TVB St. Anton am Arlberg / Bernd Ritschel

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