T.A.I vor Ort in Südamerika

Zwischen Großstadt und Wüste Mit dem Rucksack durch Südamerika

Print-Ausgabe 11. August 2017

Knapp drei Wochen, mehr Zeit war nicht und das verfügbare Reisebudget eher knapp - es reichte, um intensive Eindrücke Südamerikas zu erhalten.

Buenos Aires, Iguaçu, Santiago de Chile, Atacama-Wüste und Bogotá – alles Namen, in denen eine ordentliche Portion an Emotionen mitschwingt und die als Reiseziele entsprechend begehrt sind, um einen – zumindest ausschnittsweisen – Eindruck von Südamerika zu erhalten. T.A.I. hat sich vor kurzem dorthin begeben.

Als Verbindung gewählt wurde der Flug mit Lufthansa in der Economy Class über Frankfurt und von dort nonstop zum Aeropuerto de Ezeiza (EZE), dem internationalen Flughafen von Buenos Aires (Flugdauer FRA-EZE knapp 14 Stunden). Es war eine durchaus angenehme Anreise (kurze Transitzeit in FRA) und dank des guten Bordprogramms auch überaus kurzweilig. Ein Pluspunkt ist die Ankunft um 06:45 Uhr früh, womit die quirlige Großstadt bereits am ersten Tag erkundet werden kann, soweit es der Jetlag (Zeitunterschied fünf Stunden) zulässt.

Stadt der Heiligen Dreifaltigkeit

Als Unterkunft diente ein Apartment in Palermo, einer der jungen und hippen Bezirke von Buenos Aires, von wo aus die Erkundung der „Stadt der Heiligen Dreifaltigkeit“ optimal möglich ist – vom Cementerio de la Recoleta (Friedhof, auf dem bekannte Argentinier bestattet sind) über den Hipódromo de Buenos Aires und die Museen, bis zum ebenso verruchten wie beliebten Viertel La Boca mit seinen bunten Häusern aus Schiffsblech und dem berühmten Stadion. Kulinarisch ein Muss ist der Genuss von zartestem argentinischen Steak samt Rotwein. Auch ins argentinische Nachtleben sollte man unbedingt eintauchen, es sucht seines Gleichen.

Von Buenos Aires ging‘s per Schlafbus über 1.300 km nach Foz do Iguaçu im Dreiländereck Argentinien–Brasilien–Paraguay zu den berühmten Iguaçu-Wasserfällen. Im Schlafbus (Kategorie: „Coche Cama“ – Business Class Sitze mit Polster und Decke) lernt man Land und Leute richtig kennen. Die ursprünglich für 17 Stunden geplante Fahrt dauerte 4 Stunden länger (wir sind in Südamerika), doch das Essen im Bus ließ nichts zu wünschen übrig –absolut empfehlenswert.

Besuch beim Teufelsschlund

Gleich nach der Ankunft standen die Três Fronteiras, das Dreiländereck, auf dem Programm – samt unglaublicher Licht-Wassershow und grandiosem Ausblick. Empfehlenswert ist die Zeit während des Sonnenuntergangs.

Foz do Iguaçu bietet mit seinen Hostels eine große Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten in verschiedensten Preis- und Qualitätsklassen. Tagwache am nächsten Morgen war 06:30 Uhr, um so früh wie möglich die Wasserfälle zu erreichen. Ein Tipp: Bereits am Eingang sämtliche Touren buchen, damit vermeidet man Wartezeiten im Nationalpark, der an die 280 Wasserfälle bietet. Highlight ist der Garganta del Diablo – zu Deutsch Teufelsschlund.

Die Zeit drängte und so ging es weiter nach Santiago de Chile. Ruhig und zivilisiert bietet Chiles Hauptstadt einen Kontrast zum quirligen, extrovertierten Buenos Aires. Die Plaza de Armas im historischen Zentrum, das Viertel París-Londres mit seiner europäischen Architektur oder das Barrio Lastarria mit seinen kleinen Straßen voller Cafés und Designerläden zählen zu den Higlights. Einen atemberaubenden Ausblick bietet der im Stadtteil Providencia gelegene Gran Torre Santiago, mit 300 Metern Südamerikas höchstes Gebäude.

Salzsee, so groß wie Oberösterreich

Das Highlight Chiles schlechthin ist die Atacama-Wüste. Die Anreise erfolgte per Flugzeug von Santiago nach Calama und von dort mit dem Bus 100 km nach San Pedro de Atacama. Dort gibt es außer Tourismusbüros, Hostels und Restaurants wenig, aber es ist Ausgangspunkt für Touren in die unberührte, mondähnliche Wüste mit ihren Vulkanen, Salzseen, Naturthermen und einer überraschenden Vielfalt an Tieren.

In unserem Fall war’s eine dreitägige Jeep-Tour quer durch die Wüste bis nach Uyuni in Bolivien. Es ging von bunten Seen mit tausenden Flamingos vorbei an unzähligen Alpacas und Sträußen, quer durch unberührte Schluchten bis hin zum Salar de Uyuni, dem größten Salzsee der Welt (so groß wie Oberösterreich) als Höhepunkt der Tour mit grandiosen Fotomotiven.

Dollars besonders gefragt

Von Uyuni aus erfolgte die Rückreise über La Paz nach Bogota. Dort bietet der 3.152 Meter hohe Monserrate einen besonderen Ausblick auf die in 2.640 Metern Seehöhe gelegene Hauptstadt Kolumbiens. Viel Zeit bis zum Abflug blieb nicht, aber für einige Museums-Besuche und chillen in gemütlichen Cafés reichte es, bis es schließlich Abschied von Südamerika nehmen hieß, um (wieder mit LH) retour nach Europa zu fliegen. Noch ein Tipp: ausreichend Bargeld mitnehmen, vor allem US-Dollars (besonders gefragt), da beim Abheben jedes Mal ein Betrag von etwa sieben Euro zusätzlich verrechnet wird. 

 

Gourmet-Tipps

El Pobre Luis, Buenos Aires: ausgezeichnetes Steak-Lokal im Stadtteil Belgrano, ungewöhnliches Ambiente (an den Wänden hängen unzählige, teils unterschriebene Fußball-Trikots; die Steaks werden in der Mitte des Lokals zubereitet, wodurch man einen guten Einblick hat); Reservierung wichtig, da sehr beliebt.

Burger Joint, Buenos Aires: hippes Burgerlokal, vor Allem für jüngeres Publikum. Bestellt wird an der Kassa, wenig später kann man sich seinen frisch zubereiteten Burger abholen. Bunte Räume, gute Musik und entspannte Atmosphäre. Empfehlung: nicht zu den Hauptessenszeiten zu kommen, da dann teils sehr viel los ist.

Frank`s Bar, Buenos Aires: lässige Bar, in die man nicht einfach so hineinkommt. Es bedarf eines Passworts, das aber auf der Facebook-Seite des Lokals in Form eines Rätsels bekannt gegeben und wöchentlich geändert wird. Da das Rätsel zumeist auf Spanisch ist, erscheint es auf den ersten Blick sehr schwierig, unter #PistasFranks gibt es allerdings oft sehr konkrete Hinweise.

La Mar, Santiago: ursprünglich peruanisches, fischbetontes Restaurant. Etwas teurer, aber immer noch preiswert. Ausgezeichneter Pisco Sour, den man in Chile auf jeden Fall probiert haben muss.

Bidasoa Hotel, Santiago: kleines, ruhiges Hotel im Stadtteil Vitacura, nicht allzu weit vom Zentrum entfernt. Freundliches und vor allem offenes und hilfreiches Personal. Kleines Schwimmbad im Garten. Angenehmer Bereich im Garten des Hotels um ein Gläschen Sekt zu genießen, welches die Barkeeper hier und da gerne gratis ausschenken.

Atacama-Wüste

Atacama-Wüste

Iguazú-Fälle

Iguazú-Fälle

Iguazú-Fälle

Nationalpark bei Iguazú

Salar de Uyuni

Hipódromo de Buenos Aires

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